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FOKUS 2-Unsichere Aussichten auf Weltkonjunktur lasten auf Dax

Veröffentlicht am 12.08.2010, 15:05
Aktualisiert 12.08.2010, 15:08

* Leitindex weitet Verluste nach US-Daten aus

* Autowerte und Banktitel unter Druck

* K+S trotz deutlicher Gewinnsteigerung unter Druck

(neu: Telekom, Fresenius, Bayer, Autowerte, US-Daten)

Frankfurt, 12. Aug (Reuters) - Die Unsicherheit über die Entwicklung der Weltkonjunktur drängt die Anleger am deutschen Markt zunehmend in die Defensive. Der Dax<.GDAXI> verlor am Donnerstagnachmittag 0,7 Prozent auf 6108 Zähler. Am Mittwoch hatte die Aussicht auf eine deutliche Abschwächung der US-Wirtschaft für einen Kursrutsch von 2,1 Prozent gesorgt. "Die Anleger bleiben extrem nervös und richtungslos", sagte ein Börsianer. Der skeptischere Konjunkturausblick der US-Notenbank Fed und ein unerwartet großes Handelsdefizit in den USA hatten den Pessimisten zuletzt neue Argumente geliefert. Das Bild verdüsterte sich weiter, nachdem Zahlen zu den US-Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe schlechter ausfielen als erwartet. In der Vorwoche beantragten 484.000 US-Bürger die Hilfe, Analysten hatten im Schnitt nur mit 465.000 Anträgen gerechnet.

Profitieren von der Unsicherheit konnten die Titel von weniger konjunkturabhängige Unternehmen. So führten die Aktien der Deutschen Telekom mit einem Aufschlag von zwei Prozent die Gewinnerliste im Dax an. Die Anteilsscheine von Fresenius verteuerten sich um 1,7 Prozent, die von Bayer um 0,7 Prozent. Dagegen gerieten Autowerte unter die Räder. Daimler-Papiere verloren 3,4 Prozent, die von BMW 3,6 Prozent. Der europaweite Branchenindex<.SXAP> sank um 2,7 Prozent. Größter Verlierer im Dax waren die Titel von HeidelbergCement mit einem Minus von 4,3 Prozent.

Abschläge mussten auch die Aktien des Salz- und Düngemittelherstellers K+S hinnehmen. Trotz einer Verachtfachung der operativen Gewinns im zweiten Quartal verbilligten sich die Papiere um 2,1 Prozent auf 41,14 Euro. Ein Börsianer machte die Abschreibungen auf die Beteiligung Morton Salt in Höhe von 250 Millionen Euro hierfür verantwortlich. Ein anderer Händler sprach von Gewinnmitnahmen. Seit Anfang Juli haben K+S knapp 14 Prozent zugelegt, mehr als doppelt so viel wie der Dax in diesem Zeitraum.

Ebenfalls unter Verkaufsdruck standen die Titel der Deutschen Bank und der Commerzbank, die in der Spitze jeweils um 2,9 Prozent nachgaben. "Konjunkturängste machen sich vor allem an den Finanztiteln bemerkbar, weil die Angst vor Kreditausfällen steigt", sagte ein Händler.

ANLEGER FEIERN RÜCKKEHR VON Q-CELLS IN DIE GEWINNZONE

Anleger trennten sich zudem von Stada. Die Aktien des Generika-Herstellers gaben nach der Vorlage des Zwischenberichts um 5,9 Prozent nach. "Die Zahlen zum zweiten Quartal lagen unter den Markt- und unseren Erwartungen", schrieb DZ-Bank-Analyst Thomas Maul. Grund sei offenbar das schwache Deutschland-Geschäft.

Gefragt waren dagegen Q-Cells, die sich dank eines starken Quartalsergebnisses mit einem Plus von 6,9 Prozent an die TecDax<.TECDAXI>-Spitze setzten. DZ-Bank-Analyst Sven Kürten hob das operative Ergebnis hervor, in dem nur wenige Einmal-Effekte vorhanden seien. Auch Centrotherm konnten von ihren starken Zahlen profitieren. Die Titel des auf die Solarindustrie spezialisierten Anlagenbauers stiegen um 4,6 Prozent auf 33 Euro.

(Reporter: Tom Körkemeier und Daniela Pegna; redigiert von Olaf Brenner)

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