PARIS/FRANKFURT (dpa-AFX) - Die beiden Euro-Schwergewichte Frankreich und Spanien haben sich am Donnerstag frisches Kapital bei den Anlegern besorgt. Während das krisengeschwächte Spanien abermals höhere Zinsen bieten musste, gingen die Refinanzierungskosten Frankreichs leicht zurück. Die politische Ungewissheit vor der Präsidentenwahl am kommenden Wochenende wirkte sich damit nicht aus. Händler werteten die Auktionsergebnisse insgesamt positiv, die Finanzmärkte reagierten aber verhalten.
Spanien besorgte sich mit drei Anleihen über drei bis fünf Jahre insgesamt 2,52 Milliarden Euro und damit etwas mehr Kapital als geplant. Allerdings musste das Land trotz einer robusten Nachfrage abermals höhere Zinsen bieten. Um sich bis 2015 Geld zu leihen, musste Spanien im Schnitt 4,037 Prozent bieten - im März waren es mit 2,617 Prozent noch deutlich weniger gewesen. Die Finanzmärkte reagierten zunächst enttäuscht: Der Euro fiel auf sein Tagestief von 1,3121 US-Dollar, während sichere Anlagen wie deutsche Staatsanleihen Zulauf erhielten.
Frankreich konnte sich unterdessen günstiger refinanzieren: Mit vier Staatsanleihen über fünf bis dreizehn Jahre nahm der Staat 7,43 Milliarden Euro auf. Das war zwar etwas weniger als geplant, allerdings gingen zugleich die Renditen moderat zurück. Im richtungweisenden Bereich von zehn Jahren sank der Effektivzins von 2,98 Prozent bei einer Auktion Anfang April leicht auf 2,96 Prozent. Bei einem fünfjährigen Papier fiel der Rückgang von 1,96 auf 1,89 Prozent etwas stärker aus.
Vergleicht man das Renditeniveau der Länder, muss Frankreich derzeit deutlich weniger Zinsen für frisches Kapital bieten als die Krisenländer Spanien und Italien. Allerdings liegt das Zinsniveau in Frankreich höher als etwa in den Niederlanden, Finnland und insbesondere Deutschland. Der Bund nimmt im Währungsraum aber eine Sonderstellung ein: Wegen seines erstklassigen Rufs unter Investoren kann sich Deutschland zurzeit so günstig wie noch nie refinanzieren. Im kurzen Bereich von zwei Jahren liegt das Zinsniveau nahe null. Und selbst im sehr langen Bereich von dreißig Jahren muss Deutschland weniger Zinsen bieten als Spanien und Italien für zweijährige Papiere./bgf/hbr
Spanien besorgte sich mit drei Anleihen über drei bis fünf Jahre insgesamt 2,52 Milliarden Euro und damit etwas mehr Kapital als geplant. Allerdings musste das Land trotz einer robusten Nachfrage abermals höhere Zinsen bieten. Um sich bis 2015 Geld zu leihen, musste Spanien im Schnitt 4,037 Prozent bieten - im März waren es mit 2,617 Prozent noch deutlich weniger gewesen. Die Finanzmärkte reagierten zunächst enttäuscht: Der Euro fiel auf sein Tagestief von 1,3121 US-Dollar, während sichere Anlagen wie deutsche Staatsanleihen Zulauf erhielten.
Frankreich konnte sich unterdessen günstiger refinanzieren: Mit vier Staatsanleihen über fünf bis dreizehn Jahre nahm der Staat 7,43 Milliarden Euro auf. Das war zwar etwas weniger als geplant, allerdings gingen zugleich die Renditen moderat zurück. Im richtungweisenden Bereich von zehn Jahren sank der Effektivzins von 2,98 Prozent bei einer Auktion Anfang April leicht auf 2,96 Prozent. Bei einem fünfjährigen Papier fiel der Rückgang von 1,96 auf 1,89 Prozent etwas stärker aus.
Vergleicht man das Renditeniveau der Länder, muss Frankreich derzeit deutlich weniger Zinsen für frisches Kapital bieten als die Krisenländer Spanien und Italien. Allerdings liegt das Zinsniveau in Frankreich höher als etwa in den Niederlanden, Finnland und insbesondere Deutschland. Der Bund nimmt im Währungsraum aber eine Sonderstellung ein: Wegen seines erstklassigen Rufs unter Investoren kann sich Deutschland zurzeit so günstig wie noch nie refinanzieren. Im kurzen Bereich von zwei Jahren liegt das Zinsniveau nahe null. Und selbst im sehr langen Bereich von dreißig Jahren muss Deutschland weniger Zinsen bieten als Spanien und Italien für zweijährige Papiere./bgf/hbr