KIEW (dpa-AFX) - Der neue polnische Regierungschef Donald Tusk und der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj haben in Kiew über die Blockaden an der gemeinsamen Grenze gesprochen. Es sei gelungen, ein gegenseitiges Verständnis für die Lage zu entwickeln, berichtete Tusk am Montag vor Journalisten.
Beide Seiten hätten den bestmöglichen Willen bekräftigt, "dass wir gemeinsam Probleme lösen, die unter anderem Getreide und die Blockade der Transporter an unserer Grenze betreffen", sagte Tusk. Daher seien keine internationalen Institutionen als Vermittler nötig.
Obwohl Polen politisch und militärisch einer der engsten Verbündeten der von Russland angegriffenen Ukraine ist, hatten polnische Lkw-Fahrer aus Ärger über ukrainische Konkurrenz zuletzt wochenlang Grenzübergänge blockiert. Polnische Bauern fürchten den Import von billigem Getreide aus dem Nachbarland. Tusks Regierung, im Amt seit vergangenem Dezember, hält an Einfuhrbeschränkungen fest.
Die Fachminister beider Seiten nahmen an den Gesprächen teil. Details zu möglichen Lösungen nannte Tusk nicht. Selenskyj erklärte, die Ukraine verteidige nicht nur die eigene Unabhängigkeit, sondern die ganz Europas einschließlich Polens. Da "sollte die Solidarität mit der Ukraine nicht durch irgendwelche Hindernisse untergraben werden", schrieb er auf Facebook.