Von Peter Nurse
Investing.com - Der US-Aktienmarkt dürfte am Freitag zunächst an seine Vortagesverluste anknüpfen.
Gegen 13:20 Uhr lag der Dow Jones Future 60 Punkte oder 0,2% niedriger, der S&P 500 Future handelte 3 Punkte oder 0,1% höher und der Nasdaq 100 Future kletterte um 20 Punkte oder 0,2%.
Die Wall Street schloss am Donnerstag deutlich niedriger: der Dow Jones Industrial Average fiel um 1,8% und zog sich damit von seinem zu Wochenbeginn erreichten Rekordhoch zurück. Der S&P 500 büßte 2,5% ein und markierte damit seinen schlechtesten Tag seit dem 27. Januar. Der technologielastige Nasdaq Composite rutschte sogar 3,5% ab und verzeichnete damit das größte Tagesminus seit dem 28. Oktober.
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Die Verkaufswelle setzte sich am Freitag zunächst fort, was in Anbetracht der im Januar und Februar hochgeschossenen Aktienmärkte eine ganz neue Situation ist. Es sind die steigenden Anleiherenditen, die den Marktteilnehmern Kopfschmerzen bereiten, denn diese signalisieren, dass Zinserhöhungen früher kommen könnten als gedacht. Die Fed schlägt zwar einen völlig anderen Ton an, aber im Zweifelsfall ist es der Markt, der immer Recht hat.
Die Fed-Futures haben nun einen Anstieg der Zinsen auf 0,25% bis Januar 2023 fast vollständig eingepreist. Der Gedanke an ein mögliches Ende des praktisch kostenlosen Geldes hat die Aktienmärkte belastet, insbesondere die wachstumsstarken Werte, deren Bewertungen nahezu utopisch hoch sind.
Das bedeutet, dass die beliebten Big-Tech-Aktien wie Apple (NASDAQ:AAPL), Facebook (NASDAQ:FB) und Tesla (NASDAQ:TSLA) am Freitag im Fokus bleiben werden, nachdem sie am Donnerstag die Verliererliste anführten.
Die so genannten Meme-Aktien dürften ebenfalls im Fokus stehen: obwohl die US-Börsen am Donnerstag nachgaben, explodierte die Aktie von GameStop (NYSE:GME) am Donnerstag um fast 60%. Vorbörslich steht das Papier des Videospielehändlers um 10% höher. Andere Aktien, die durch diverse Online-Foren populär geworden sind, wie AMC Entertainment (NYSE:AMC), Blackberry (TSX:BB) und Koss (NASDAQ:KOSS), gaben am Freitag im US-Frühhandel jedoch alle nach.
Konjunkturseitig gehen die Blicke am Freitag auf die Daten zum Privateinkommen per Berichtsmonat Januar. Volkswirte erwarten einen Anstieg um 9,5%, nach 0,6% im Dezember. Hinzu kommen die Privatausgaben, die laut Konsens um 2,5% zulegen dürften, nach 0,2% im Dezember. Beide Datenpunkte werden um 14:30 Uhr veröffentlicht.