Von Geoffrey Smith
Investing.com -- Die Rally bei globalen Risikoanlagen legt eine Verschnaufpause ein. Unter Druck stehen Aktien und Rohstoffe auf der ganzen Welt. Der Dollar erholt sich und die Renditen 10-jähriger Staatsanleihen liegen nur knapp unter 1,50%. Die Wall Street dürfte ihre Talfahrt fortsetzen. Das Repräsentantenhaus will am Freitag über das 1,9 Billionen Dollar schwere Konjunkturpaket abstimmen, aber der Vorschlag für einen Mindestlohn von 15 Dollar auf Bundesebene wurde gestrichen. Das müssen Sie über das Geschehen an den Finanzmärkten am Freitag, den 26. Februar, wissen.
1. Rallye bei Risikoanlagen gerät ins Stocken
Die furiose Kursrallye bei Risikoanlagen auf der ganzen Welt gönnt sich am Freitag eine wohlverdiente Verschnaufpause. Devisen, Rohstoffe und Aktien aus Schwellenländern folgen der Wall Street im Zuge des Renditeanstiegs am Donnerstag nach unten.
Die Rendite 10-jähriger Staatsanleihen korrigiert, nachdem sie am Donnerstag nach einer enttäuschenden Auktion siebenjähriger US-Anleihen bis auf 1,60% angestiegen war. Gegen 12.30 Uhr rentierte sie wieder bei 1,48%, was aber immer noch 18 Basispunkte mehr als in der Vorwoche ist. Die fünfjährige Rendite, die empfindlicher auf eine erwartete Kursänderung der Federal Reserve reagiert, ist diese Woche um 22 Basispunkte in die Höhe geschossen.
Das alles hat den Dollar beflügelt. Der Dollar-Index stieg gegenüber dem Donnerstag um 0,6% und notierte bei 90,71. Das ist der höchste Stand seit über einer Woche.
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2. Repräsentantenhaus stimmt über Corona-Hilfspaket ab
Die Pläne der Demokraten in den USA, einen nationalen Mindestlohn von 15 Dollar pro Stunde durchzusetzen, sind praktisch gescheitert.
Ein Beamter des Senats entschied am Donnerstag, dass der Vorschlag - ein Teil des 1,9 Billionen Dollar schweren Konjunkturpakets, das sich seinen Weg durch den Kongress bahnt - nicht unter einer haushaltspolitischen Maßnahme verabschiedet werden kann, die es ermöglichen würde, den Vorschlag mit einer einfachen Mehrheit zu verabschieden.
Diese Entscheidung wird den Trend zu höheren Mindestlöhnen bei großen privaten Arbeitgebern wahrscheinlich nicht stoppen, zumal sie im Wettbewerb um neue Mitarbeiter unter Druck stehen. Der CEO von Costco (NASDAQ:COST), Craig Jelinek, sagte am Donnerstag, dass sein Unternehmen den anfänglichen Stundenlohn auf 16 Dollar anheben wird - 1 Dollar mehr als bei Amazon (NASDAQ:AMZN) und Target (NYSE:TGT).
Das Repräsentantenhaus wird im Laufe des Tages über das von Präsident Biden vorgeschlagene Hilfspaket abstimmen, so der Mehrheitsführer des Repräsentantenhauses, Steny Hoyer.
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3. Korrektur an der Wall Street geht weiter - Starker Ausblick beflügelt Airbnb
Die US-Aktienmärkte dürften erneut schwächer eröffnen, vor allem Technologieaktien (NYSE:XLK) stehen weiterhin unter Verkaufsdruck.
Gegen 12.30 Uhr sank der Nasdaq 100 Future um 74 Punkte oder 0,6% und erreichte damit den niedrigsten Stand seit über drei Wochen. Der Dow Jones Future, der Anfang der Woche ein neues Allzeithoch erreichte, fiel um 159 Punkte oder 0,5%. Für den S&P 500 Future ging es um 0,4% abwärts.
Unternehmensseitig dürften die Aktien von Salesforce (NYSE:CRM) im Fokus stehen, die nach einem schwach aufgenommenen Quartalsbericht knapp 3% tiefer notieren. Auch AT&T (NYSE:T), das der Abspaltung seiner DirecTV-Einheit zugestimmt hat, dürfte am Freitag im Mittelpunkt stehen.
Airbnb (NASDAQ:ABNB), das vom umfassenden Ausverkauf im Technologiesektor hart getroffen wurde, steuert auf eine Erholung zu, nachdem das Unternehmen ein starkes Buchungsplus für das laufende Jahr prognostiziert hat, das die durch den Börsengang bedingte deutliche Ausweitung des Nettoverlusts im vierten Quartal ausglich.
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4. Korrektur bei Tesla und Bitcoin führt zu Kapitalabflüssen bei ARKK (NYSE:ARKK)
Die fünf beliebtesten Fonds der ARK-Familie von Cathie Wood verzeichneten am Donnerstag laut Bloomberg-Daten weitere Abflüsse in Höhe von 500 Millionen Dollar.
Wood ist in großem Umfang in Tesla (NASDAQ:TSLA) und Bitcoin sowie in eine Reihe anderer technologieorientierter Vermögenswerte investiert, die für die große Rallye der letzten 12 Monate stehen.
Als solche sind ihre Fonds so etwas wie eine Art Barometer für die Begeisterung der Marktteilnehmer für Tech-Aktien geworden. Die Kapitalabflüsse könnten sich am Freitag fortsetzen, denn Bitcoin ist im US-Frühhandel um weitere 8,8% gesunken und Tesla steht um 3,1% tiefer vorbörslich um 3,1% gefallen, nachdem berichtet wurde, dass Tesla aufgrund der weltweiten Halbleiterknappheit die Produktion einstellen muss.
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5. Ölpreis setzt zurück
Als Reaktion auf die Dollar-Erholung korrigieren die Rohölpreise. Mit Spannung blicken die Marktteilnehmer jetzt auf das OPEC+-Treffen in der kommenden Woche.
Bei dem für Donnerstag anberaumten Treffen soll das Produktionsniveau des Ölkartells für April festgelegt werden. Im Vorfeld der Sitzung gab es Spekulationen, dass vor allem Russland darauf drängen wird, die Hähne wieder im großen Stil zu öffnen.
Gegen 12.45 Uhr fiel der Preis für die US-Sorte WTI um 2,2% auf 62,15 Dollar pro Barrel, während der Preis für die Nordseesorte Brent um 2,0% auf $64,79 pro Barrel sank.
Später steht noch die Zahl der aktiven Ölbohrungen auf der Agenda.
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