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Bullenfalle im DAX und Dow Jones!

Veröffentlicht am 26.02.2021, 09:42
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Um das aktuelle Kursgeschehen an den Aktienmärkten wirklich erfassen zu können, kann es Sinn machen, auf kleinere Zeiteinheiten zu wechseln. Wenn Tagescharts nicht helfen und Stundencharts nur bedingt, dann könnte sich bei einem Wechsel zum Beispiel auf 5-Minuten-Kerzen zeigen, was aktuell wirklich in denen gespielt wird.

Und wenn man sich zudem auch noch die Charts aus dem Future- bzw. CFD-Handel anschaut, erhält man womöglich zusätzliche Informationen und erst damit ein vollständiges Bild. Denn hier werden auch die Kursbewegungen außerhalb des „offiziellen“ Börsenhandels sichtbar, im DAX also zum Beispiel vor und nach dem Xetra-Handel. Ich hatte daher bereits in den vorangegangenen Ausgaben der Börse-Intern auf Charts aus dem CFD-Handel von Comdirect zurückgegriffen.

Die Chart-Einstellung hängt vom persönlichen Trading- und Anlagestil ab

Welche Charts man sich anschaut, hängt natürlich auch vom persönlichen Tradingstil und Anlagehorizont ab. Wenn man längerfristig investiert, braucht man sich das kurzfristige Auf und Ab natürlich nicht anzuschauen.

Da die Börse-Intern nah am Markt ist und sehr aktuell berichtet, wohin die Kurse jüngst gelaufen sind und zukünftig womöglich hin tendieren werden, spielen für mich und für viele Leser natürlich auch die kurzfristigen Bewegungen eine Rolle.

DAX arbeitet sich mühsam nach oben

Schauen wir uns dazu zum Beipiel den DAX an. Im Target-Trend-Chart, der hier in der Börse-Intern schon seit geraumer Zeit kontinuierlich analysiert wird, zeigt sich auf Tageskerzenbasis, dass der DAX seit dem Hoch vom 8. Januar bei 13.131,52 Punkten (rote horizontale Linie) in eine recht wilde Seitwärtskonsolidierung eingeschwenkt ist.
DAX - langfristige Target-Trend-Analyse

Dabei kämpfen Bullen und Bären nach dem Rücksetzer zur Rechteckgrenze bei 13.300 Punkten aktuell wieder um die psychologisch wichtige, weil runde Marke von 14.000 Punkten, die Rechteckgrenze bei 14.010 Punkten und eine Konsolidierungslinie, die inzwischen beide Marken von oben nach unten durchlaufen hat.

Da dabei höhere Tiefs vorliegen (siehe auch grüne Aufwärtslinien) und die Hochs derweil jeweils im Bereich der Rechteckgrenze und dem Hoch vom 8. Januar markiet wurden, also auf horizontaler Ebene, kann man eine Art aufsteigendes Dreieck annehmen. Der Druck nach oben nimmt also tendenziell zu, weshalb man übergeordnet von einem intakten Aufwärtstrend und bald weiter steigenden Kursen ausgehen kann.

Auf eine Bärenfalle folgte ein bullisher Ausbruch

Taucht man in eine tiefere Zeitebene ab, also zum Beispiel in den Bereich von 5-Minuten-Kerzen, dann kann man das zögerliche Verhalten des DAX, welches sich aktuell entlang der horizontalen Widerstände abspielt, noch besser erkennen und beurteilen. Dazu haben wir gestern morgen unseren Lesern des Premium-Traders bereits ausnahmsweise den Chart gezeigt, den wir normalerweise für die börsentäglichen Analysen im Target-Trend-Spezial verwenden. Und auch den Lesern der Börse-Intern möchte ich heute ausnahmsweise diesen Chart nicht vorenthalten:
DAX - kurzfristige Target-Trend-Analyse

Zu sehen ist hier ein mehrtägiger Abwärtstrendkanal (rot), der sich an einer Konsolidierungslinie (rot gestrichelt) orientiert (gelber Pfeil). Von dieser Konsolidierungslinie konnte sich der DAX vorgestern nach oben absetzen. Und es gelang sogar der bullishe Ausbruch aus dem Abwärtstrendkanal.

Dieser bullishe Ausbruch folgte auf einen bearishen Fehlausbruch des Vortages. Und es ist typisch, dass es nach einem Fehlsignal zu einer stärkeren Bewegung in die entgegengesetzte Richtung kommt. Diese deutete im DAX auf ein Ende der Konsolidierung und eine Fortsetzung der Aufwärtsbewegung hin, so wie es sich durch die moderate Abwärtstendenz der vorangegangenen Handelstage auch angedeutet hatte. Das Chartbild des DAX sah also zu diesem Zeitpunkt im sehr kurzfristigen Bereich recht bullish aus.

Auf eine Bärenfalle folgte eine Bullenfalle

Doch die psychologisch wichtige, weil runde Marke von 14.000 Punkten verhinderte vorgestern in zwei Anläufen weitere Kursgewinne. Mit einem ersten Rücksetzer wurde dabei die gebrochene Abwärtstrendlinie zwar aus Sicht der Bullen erfolgreich von oben getestet, doch beim zweiten Rücksetzer wurde diese Linie unterschritten (gelber Kreis). Dadurch zeichnete sich wieder ein Fehlausbruch ab. Nach der Bärenfalle vom Montag drohte nun also eine Bullenfalle.

Diese konnte durch den gestrigen Handelsauftakt allerdings verhindert werden. Denn der DAX konnte die 14.000er Marke überwinden. Aber dieser Ausbruch war nicht nachhaltig (roter Bogen), denn die Kurse trafen auf ein Widerstandsbündel aus der Rechteckgrenze bei 14.041 Punkten und zwei grünen Aufwärts-/Parallellinien und fielen unter die 14.000er Marke zurück. Diese fungierte anschließend wieder als vorerst unüberwindbare Hürde.

Auf der Unterseite konnte sich der DAX zwar die obere Linie des Abwärtstrendkanals als Unterstützung zunutze machen, doch insgesamt wirken die Bullen kraftlos. Dem DAX will daher ein deutlicher Ausbruch nach oben nicht gelingen. Und es droht ein erneuter Rückfall in den Abwärtstrendkanal, womit es doch noch zu einer Bullenfalle zu kommen würde.

Kleinere Zeiteinheiten liefern mehr Informationen

Sie sehen also, dass für kurzfristige Trader ein Tageschart zu wenige Informationen liefert. Kleinere Zeiteinheiten sind hier zu bevorzugen. Für langfristige Anleger ist das kurzfristige Hin und Her dagegen irrelevant. Ob Bären- oder Bullenfalle im 5-Minuten-Chart, am Tageschart ändert sich dadurch nichts.

Bullenfalle im Dow Jones!

Ähnliches gilt auch für Unterschiede bei den "offiziellen" Charts gegenüber dem Future- und CFD-Handel. Für längerfristige Trader sind diese Differenzen kaum entscheidend. Für kurzfristige Trader kann aber bei Betrachtung beider Kursverläufe womöglich ein Informationsvorsprung herauskommen.

Vorgestern hatte ich am Ende der Börse-Intern noch im „PS“ geschrieben, dass der Dow Jones auf ein neues Rekordhoch angestiegen ist. „Nun wird es spannend, ob der Ausbruch nachhaltig gelingt und der Nasdaq 100 mit nach oben gezogen wird. Ansonsten könnten wir im Dow Jones auch eine Bullenfalle erleben, je nachdem, wie lange die Umschichtungen der Anleger anhalten“, hieß es dazu. Und während ich am Ende der gestrigen Börse-Intern angelangt war, hat im Dow Jones die Bullenfalle zugeschnappt. Dies gilt allerdings noch nicht für den offiziellen Handel:
Dow Jones - langfristige Chartanalyse

Hier hat der Kurs erst von oben an das Ausbruchsniveau aufgesetzt. Es könnte sich noch lediglich um einen Test des Ausbruchs handeln. Aber wenn man sich den folgenden Chart aus dem CFD-Handel der Comdirect anschaut, bei dem die Kurse weitestgehend denen des Future-Handel entsprechen, dann erkennt man, dass der Dow Jones bereits unter das Hoch aus dem nächtlichen Handel vom 16. Februar zurückgefallen ist.
Dow Jones - CFD-Handel
(erstellt mit: comdirect.de)

Hier zeigt sich also, dass es entscheidend sein kann, sich auch die Kursbewegungen außerhalb des „offiziellen“ Börsenhandels anzuzsehen. Denn dadurch kann man einen Vorteil erlangen.

Fibonacci-Marken: Eine interessante Randnotiz

Faszinierend ist dabei, dass der Dow Jones im Hoch des Fehlausbruchs genau die 161,80er Fibonacci-Extension erreicht hat und von dieser nach unten abgeprallt ist. Zu den Fibonacci-Marken (blaue Linien) hatte ich in der Börse-Intern vom Montag geschrieben, dass der Dow Jones mehr als 61,80 % der gesamten Abwärtsbewegung vom 16. Bis zum 23. Februar wettmachen konnte. Doch damit nicht genug: Es gelang den Bullen sogar kurzzeitig, den Abwärtstrendkanal (rot) nach oben zu verlassen.

Es kann ein böses Nachspiel für die Bullen geben

Dies ist aber nur eine Randnotiz. Entscheidend ist, dass sich offenbar der Nasdaq 100 durchsetzen konnte und die anhaltende Schwäche im Technologiesektor den Dow Jones wieder nach unten gezogen und somit in die Bullenfalle getrieben hat. Das könnte nun ein böses Nachspiel haben.

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg an der Börse
Ihr
Sven Weisenhaus

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