AbbVie (NYSE:ABBV) (WKN: A1J84E) ist ein US-amerikanisches Pharmaunternehmen mit einem breiten Produktportfolio in den Bereichen Immunologie, hämatologische Onkologie, Neurowissenschaften, Ästhetik und Augenheilkunde. Dabei verfügt das Unternehmen über 14 sogenannte Blockbuster-Medikamente, die jeweils mindestens einen Umsatz von 1 Mrd. US-Dollar pro Jahr erzielen.
Das Unternehmen ist dennoch insbesondere für sein umsatzstarkes Medikament Humira bekannt, dessen Patent jedoch Anfang 2023 auslief. Die damit einhergehende Unsicherheit hatte zur Folge, dass die Aktie des Unternehmens seit Jahresbeginn 5 % im Minus notiert. Investoren mit einem längerfristigen Investmenthorizont und einem Faible für Dividendenwachstum könnten bei AbbVie dennoch voll auf ihre Kosten kommen.
Patentverlust sorgt für Unsicherheit
Das Problem: Nachdem das Patent für Humira in Europa bereits im Jahr 2018 abgelaufen ist, folgte nun Anfang 2023 der Patentverlust in den USA. Das heißt, dass von nun an mit sinkenden Umsätzen für den jahrelangen Topseller zu rechnen ist. So gab AbbVie-CEO Rick Gonzales im Earnings Call zum vierten Quartal 2022 bekannt, dass AbbVie fürs Jahr 2023 mit einem Umsatzrückgang von 37 % bei Humira rechne. Das wären 7,9 Mrd. US-Dollar weniger Umsatz im Geschäftsjahr 2023, was über 13 % des Gesamtumsatzes des Pharmakonzerns entspricht.
Humira-Nachfolger starten bereits durch
Dabei sollen insbesondere die Humira-Nachfolger Skyrizi und Rinvoq als Wachstumstreiber dienen. Tatsächlich konnten die beiden Medikamente im Jahr 2022 bereits einen gemeinsamen Umsatz von 7,7 Mrd. US-Dollar erzielen und glänzten mit Wachstumsraten in Höhe von 76 % (Skyrizi) bzw. 53 % (Rinvoq). Laut CEO Gonzales geht man davon aus, dass die beiden Medikamente im Jahr 2027 gemeinsam Humiras 2022er-Rekordumsatz von 21,2 Mrd. erreichen werden.
Ein weiterer Wachstumstreiber, der dabei helfen soll, die sinkenden Humira-Umsätze zu neutralisieren, ist Botox im Bereich Ästhetik. Nachdem AbbVie im Mai 2020 das irische Pharmaunternehmen Allergan (NYSE:AGN) für 63 Mrd. US-Dollar akquiriert hatte, erwarb es damit auch seine bekannte Schönheitsmarke Botox. Die Botox-Umsätze konnten dabei im Jahr 2023 um über 17 % auf 2,6 Mrd. US-Dollar steigen.
Langfristiges Dividendenwachstum
Abbott Laboratories ABTAktuell notiert die Aktie des Unternehmens zu einem 2023er-KGV von 13 und befindet sich damit deutlich unterhalb des Sektor-Medians für Pharmaaktien von 19. Dementsprechend bietet die aktuelle Unsicherheit langfristig orientierten Anlegern die Chance, die AbbVie-Aktie günstig zu erwerben, zumal es bei den Wachstumsraten der Humira-Nachfolger Skyrizi und Rinvoq nur eine Frage der Zeit sein sollte, bis das Unternehmen wieder in den Wachstumsmodus schaltet. In der Zwischenzeit können geduldige Investoren eine saftige Dividende kassieren und vom langfristigen Dividendenwachstum des Unternehmens profitieren.
Der Artikel Value & starke Dividende: Mit dieser Aktie langfristig doppelt profitieren ist zuerst erschienen auf Aktienwelt360.
Samuel Tazman besitzt keine der erwähnten Aktien. Aktienwelt360 empfiehlt keine der erwähnten Aktien.
Aktienwelt360 2023