- Morgan Stanley (NYSE:MS) rät: Konsumgüter des täglichen Bedarfs, Versorger und Finanzen übergewichten.
- Value vs. Growth: Morgan Stanley sieht den Anpassungsprozess noch nicht abgeschlossen.
Investing.com - Die Outperformance von Value gegenüber Growth sei nur der Beginn eines längerfristigen Trends, schreibt Morgan Stanley in einem Bloomberg-Bericht.
Der Paradigmenwechsel begünstige eine Übergewichtung bei den Sektoren Konsumgüter des täglichen Bedarfs (NYSE:XLP), Versorger (NYSE:XLU) und Finanzen (NYSE:XLF), erklärte Michael Wilson, Chefaktienstratege bei der US-Großbank.
Während der S&P 500 Value Index (NYSE:IVE) seit Anfang August mit gut 5 Prozent eine relativ hohe Rendite abgeworfen hat, kommt der S&P 500 Growth Index (NYSE:IVW) nur auf 0,9 Prozent.
"Die Quintessenz ist, dass der Wind der Veränderung weht", schrieb Wilson in einem Bericht am Sonntag. "Der seit langem ausstehende Anpassungsprozess der teuersten säkularen Wachstumswerte ist im Gange und wird voraussichtlich so lange anhalten, bis die Bewertungen so günstig sind, dass sie ein realisierbareres Wachstums- und Rentabilitätsergebnis und/oder das Risiko einer Rezession und geringerer Investitionen widerspiegeln. Ich glaube nicht, dass der Anpassungsprozess bereits abgeschlossen ist."
Welcher von den beiden Anleger-Ansätzen der besser ist, darüber streiten sich die Geister. Solange sich der Konjunkturausblick jedoch nicht wesentlich ändert, so Goldman Sachs (NYSE:GS), setze man weiterhin auf Growth statt auf Value.
Value-Aktien wie z.B. AT&T (NYSE:T), Coca-Cola (NYSE:KO), Procter & Gamble (NYSE:PG) werden vor allem am Ende des Konjunkturzykluses nachgefragt, also beim Übergang von Hausse zu Baisse. Sie gelten als Stabilitätsanker in unruhigen Börsenzeiten. Schließlich muss auch während eines Abschwungs telefoniert, getrunken und gewaschen werden. Bei Growth-Titeln wie z.B. Microsoft (NASDAQ:MSFT), Apple (NASDAQ:AAPL) und Google (NASDAQ:GOOGL) dreht sich in der Regel alles um die zukünftigen Wachstumsaussichten.
Während der S&P 500-Index am Freitag ein Rekordhoch erreichte, haben sich einige Growth-Werte unterdurchschnittlich entwickelt. Morgan Stanley hob dabei insbesondere Softwareunternehmen hervor. Der S&P North American Expanded Technology Software Index steht 7,7 Prozent unterhalb von seinem Allzeithoch, das am 26. Juli erreicht wurde. Seit Ende 2016 ist das Barometer für Software-Aktien um 97 Prozent gestiegen - mehr als doppelt so stark wie der S&P 500.