Warren Buffett hat eine ziemlich interessante Prognose für den Dow Jones abgegeben. Zwar ist sie inzwischen mehr als fünf Jahre alt. Aber immer noch aktuell, was bereits zeigt, dass der Starinvestor ein langfristig orientierter Anleger ist.
Seine Prognose ist ziemlich einfach: Der Dow Jones soll innerhalb der nächsten 100 Jahre auf eine Million Punkte steigen. Das heißt, wir haben noch ca. 95 Jahre vor uns. Aber seitdem ist der US-amerikanische Index schon von ca. 23.000 Zählern bis auf 34.000 Punkte gestiegen.
Mir fällt eigentlich nur eine Umschreibung für diese Wasserstandsmeldung von Warren Buffett ein: Sie ist ziemlich banal. Schauen wir uns den Gehalt seiner langfristigen Perspektive einmal etwas näher an.
Warren Buffett: Eine Million Punkte beim Dow Jones!
Aus der jetzigen Perspektive heraus mag es fast unmöglich erscheinen. Ausgehend von 34.000 Punkten müsste sich der US-Index fast noch einmal ver-30-fachen. Der springende Punkt ist jedoch: Das Orakel von Omaha sieht einen Zeitraum von 100 Jahren als den Schlüssel für den Erfolg.Rechnen wir ein bisschen herum: Damit sich diese Vorhersage von Warren Buffett bewahrheitet, müssten die kommenden 95 Jahre beim Dow Jones mit einer durchschnittlichen Rendite von 3,6 % einhergehen. Das ist, na ja, sogar ziemlich wenig. Es braucht daher nicht einmal die Hälfte der durchschnittlichen Rendite des S&P 500, damit wir das erreichen könnten. Wobei wir auch sagen müssen: Die meisten von uns können das wohl nicht mehr überprüfen.
Trotzdem sagt es sehr viel darüber aus, wie Warren Buffett auf die Märkte schaut. Es geht ihm nicht darum, dass er jetzt eine gute Performance erzielt. Nein, sondern seine Investitionen sind über Jahrzehnte angelegt, nicht über kurzfristige Zeiträume. Dabei möchte er sich ein Stückchen von der Performance abgreifen, die er hier im Rahmen dieser banalen, aber zugleich historisch realistischen Prognose skizziert.
Auch wir sollten in dieser Art und Weise denken!
Der springende Punkt ist: Du musst nicht für 100 Jahre in den Dow Jones investieren. Aber wir sollten, wie Warren Buffett, über viele Jahre, idealerweise Jahrzehnte unseren Aktien Zeit geben. Der Zinseszinseffekt kann langfristig so vieles bewirken. So wie eben auch, dass der US-Index sich in 95 Jahren (rein rechnerisch) noch ca. ver-30-facht.Die nächsten Jahre, die aktuelle Korrektur, Volatilität oder auch die nächste Rallye sind daher zweitrangig. Wer sich als Investor auf diesen Pfad des Orakels von Omaha begibt, der hat eine höhere Wahrscheinlichkeit, erfolgreich zu sein. Dazu gehört eben auch, banal zu denken. Oder mit dem Zinseszinseffekt. Und eben über besonders lange Zeiträume hinweg.
Der Artikel Warren Buffetts Prognose für den Dow Jones ist einfach … banal ist zuerst erschienen auf The Motley Fool Deutschland.
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