BERLIN (dpa-AFX) - Der drittgrößte deutsche Kabelnetzbetreiber Tele Columbus (XETRA:TC1n) hat im vergangenen Jahr vor allem dank seiner Übernahmen einen kräftigen Sprung gemacht. Der Umsatz kletterte um fast ein Drittel auf knapp 279 Millionen Euro, wie das im SDax (SDAX) notierte Unternehmen am Montag anhand vorläufiger Zahlen mitteilte. Den um Sondereffekte bereinigten Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) steigerte der Anbieter um gut 42 Prozent auf rund 141 Millionen Euro. Am Jahresende zählte Tele Columbus 3,6 Millionen angeschlossene Haushalte nach 1,7 Millionen ein Jahr zuvor. Der Konzern hatte sich die kleineren Anbieter Primacom und Pepcom einverleibt.
Im Januar 2015 hatten die Alteigentümer - im wesentlichen Finanzinvestoren - das Unternehmen an die Börse gebracht. Das Management um Vorstandschef Ronny Verhelst kaufte mit dem frischen Geld daraus und einer weiteren Kapitalerhöhung die beiden Rivalen und weitere kleinere Netze. Bei kleineren Netzanbietern will Tele Columbus auch weiter zuschlagen. Das starke Wachstum weckt auch Begehrlichkeiten: Im Februar stieg der Telekom- und Internetdienstleister United Internet (XETRA:UTDI) mit gut 25 Prozent als größter Aktionär ein.
Den Umsatz je Kunde steigerte das Unternehmen im Gesamtjahr um gut 7 Prozent, weil auch durch die Übernahmen der Anteil von Internet- und Bezahlfernsehverträgen stieg. Diese Bereiche sind für das Unternehmen erlösträchtiger als normales Kabelfernsehen.
Angaben zum Nettoergebnis und zu weiteren Kennzahlen will das Unternehmen am 15. April mit dem Jahresbericht vorlegen. Kurz vorher will das Management auf einem Kapitalmarkttag Infos über Ausblick und Strategie geben.