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WDH/ROUNDUP 2: Wohnungsriese Deutsche Annington weiter auf Einkaufstour

Veröffentlicht am 15.06.2015, 12:18
© Reuters.  WDH/ROUNDUP 2: Wohnungsriese Deutsche Annington weiter auf Einkaufstour
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BOCHUM (dpa-AFX) - Der größte deutsche Wohnungsvermieter Deutsche Annington (XETRA:ANNGn) greift erneut auf dem Immobilienmarkt zu. Für 1,9 Milliarden Euro will der Konzern die Gruppe Süddeutsche Wohnen (Südewo) mit 19 800 Wohnungen - überwiegend in Baden-Württemberg - übernehmen. Finanziert wird der Zukauf über eine Kapitalerhöhung, also der Ausgabe neuer Aktien. Die Deutsche Annington sei außerdem bereit, in die neu gekauften Wohnungen "deutlich mehr zu investieren als das bisher der Fall ist", versprach Konzernchef Rolf Buch am Montag. Das Bundeskartellamt muss dem Kauf noch zustimmen.

Verkäufer der Südewo ist der Deutsche-Annington-Konkurrent Patrizia Immobilien (XETRA:P1ZGn). Das Augsburger Unternehmen hatte den Großteil der Wohnungen 2012 von der Landesbank Baden-Württemberg gekauft und dafür mit 1,4 Milliarden deutlich weniger bezahlt als jetzt die Deutsche Annington. Der Kaufpreis sei aber "ausgesprochen günstig" im Vergleich zu dem, was zuletzt bei anderen Deals gezahlt worden sei, sagte Buch.

SÜDEWO LIEFERT 105 MILLIONEN EURO MIETEINNAHMEN

Bei den neu gekauften Wohnungen liegt die Durchschnittsmiete Buch zufolge bislang bei 6,68 Euro pro Quadratmeter - bei der Deutschen Annington lediglich bei 5,53 Euro. Die Südewo liefere jährliche Mieteinnahmen von 105 Millionen Euro. Die Leerstandsquote liege bei 2,4 Prozent und damit niedriger als bei der Deutschen Annington.

Mit der Übernahme soll die Zahl der Wohnungen der Deutschen Annington auf rund 370 000 steigen. Die Deutsche Annington hatte erst Anfang des Jahres die rund 4,3 Milliarden teure Übernahme des Konkurrenten Gagfah (ETR:GFJ1) abgeschlossen.

ZAHL DER HANDWERKER SOLL STEIGEN

Durch seine Größe ist es für den Konzern möglich, Kosten für Verwaltung und Instandhaltung gering zu halten. Das Unternehmen beschäftigt derzeit bereits mehr als 2000 Handwerker für Arbeiten in den Wohnungen des Konzerns, 1000 sollen nach der Gagfah-Übernahme noch dazukommen. Nach dem Südewo-Kauf sollen es noch mehr Maler, Heizungsmonteure und Elektriker werden, kündigte Konzernchef Buch an.

Die Deutsche Annington investiere derzeit jährlich im Schnitt 31 Euro pro Quadratmeter in die Instandhaltung von Wohnungen. Dieser Wert sei bei der Südewo bislang deutlich niedriger gewesen, sagte Buch.

ZAHL DER AKTIEN SOLL UM 30 PROZENT STEIGEN

Am Aktienmarkt kam der Kauf nicht gut an - wohl auch, weil das Geld dafür aus einer Kapitalerhöhung kommen soll. Die im MDax (MDAX) notierten Aktien der Deutschen Annington fielen um etwa sechs Prozent Prozent. Papiere von Patrizia Immobilien stiegen dagegen leicht um 0,4 Prozent. Mit der Ausgabe neuer Aktien will die Deutsche Annington 2,25 Milliarden Euro einnehmen.

Altaktionäre haben ein bevorzugtes Zugriffsrecht für die neuen Papiere, deren Bezugspreis bei 20,90 Euro liegt. Die Mitte 2013 für 16,50 Euro an die Börse gebrachte Aktie war im Frühjahr bis auf 35,275 Euro gestiegen, bröckelte aber in den vergangenen Wochen wieder etwas ab und kostete nach dem Abschlag vom Montag nur noch rund 26 Euro.

Der Kurs wird nach dem Wegfall des Bezugsrechts in dieser Woche wahrscheinlich noch etwas weiter sinken. Dennoch dürfte der Börsenwert nach der Kapitalerhöhung deutlich über der Marke von 10 Milliarden Euro liegen. Das Unternehmen ist damit ein Kandidat für die Aufnahme in den Dax (DAX).

DEUTSCHE IMMOBILIEN BEI INVESTOREN BELIEBT

Deutsche Immobilien sind wegen der niedrigen Zinsen, der boomenden Wirtschaft bei Investoren sehr beliebt. Dies führte zu steigenden Preisen, Mieten und niedrigeren Leerständen. Steigende Kurse von Aktien der Branche waren die Folge.

Zudem kommt es immer wieder zu Fusionen oder Transaktionen, bei denen tausende Wohnungen ihren Eigentümer wechseln. Trotz einer Reihe von Zusammenschlüssen in den vergangenen Jahren ist der Immobilienmarkt weiter stark zersplittert - selbst die Deutsche Annington kommt nur auf einen Marktanteil im niedrigen einstelligen Prozentbereich.

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