Investing.com - Die US-Investmentbank Goldman Sachs (NYSE:GS) will seine Aktivitäten in Russland angesichts der russischen Invasion in der Ukraine einstellen.
"Goldman Sachs stellt sein Russland-Geschäft in Übereinstimmung mit den regulatorischen und lizenzrechtlichen Anforderungen ein", sagte ein Goldman-Sprecher gegenüber Journalisten. "Wir konzentrieren uns darauf, unsere Kunden auf der ganzen Welt dabei zu unterstützen, bereits bestehende Verpflichtungen auf dem Markt zu managen oder zu beenden und das Wohlergehen unserer Mitarbeiter zu gewährleisten", hieß es weiter.
Damit ist Goldman die erste große Wall-Street-Bank, die sich nach dem Beginn der russischen Invasion in der Ukraine aus Russland zurückzieht. Viele andere Unternehmen aus dem Westen haben ihre Geschäfte in dem Land bereits eingestellt, unter anderem auch Coca-Cola (NYSE:KO), McDonald's (NYSE:MCD) und Pepsi (NASDAQ:PEP).
Die meisten US-Großbanken sind nur in geringem Umfang in Russland aktiv, einem flächenmäßig großen Land mit einer relativ kleinen Wirtschaft. Ende 2021 hatte die Citigroup (NYSE:C) mit 9,8 Milliarden Dollar das größte Engagement, wie aus einer abgegebenen Börsenpflichtmitteilung hervorgeht. Goldman dürfte nach Schätzungen der Analysten der Bank of America (NYSE:BAC) 940 Millionen Dollar im Feuer haben, davon 650 Millionen Dollar in Form von Krediten, was weniger als 10 Basispunkte des Gesamtvermögens ausmacht, wie CNBC berichtete.
Banken wie JPMorgan Chase (NYSE:JPM), Bank of America und Morgan Stanley (NYSE:MS) legen ihr Russland-Engagement in ihren Filings nicht offen, was auf nur begrenzte Geschäftsbeziehungen zu dem Land schließen lässt.