Von Dhirendra Tripathi
Investing.com - Die Anteilsscheine von Weibo (NASDAQ:WB) haben fast zwei Drittel der Gewinne, die sie während der US-Vorbörse am Dienstag erzielt hatten, wieder abgegeben, lagen zuletzt aber immer noch 11% über dem Schlusskurs vom Freitag, nachdem das Unternehmen einen Pressebericht dementiert hatte, wonach es Pläne für eine Privatisierung des Unternehmens gebe.
Zuvor hatte das Papier rund 40% zugelegt.
Der erste Kursimpuls wurde durch einen Reuters-Bericht ausgelöst. Demnach befinden sich der Chairman Charles Chao und ein staatlicher Investor in Gesprächen, um das chinesische Unternehmen zu privatisieren, was dem Mikroblogging-Dienst eine Bewertung von mindestens 20 Milliarden Dollar bescheren würde.
Chao, dessen Holdinggesellschaft New Wave der größte Anteilseigner von Weibo ist, soll sich dem Reuters-Bericht zufolge mit einer in Shanghai ansässigen staatlichen Firma zusammenschließen, um ein Konsortium für den Deal zu bilden.
Laut dem Bericht beabsichtigt das Konsortium, den derzeitigen Aktionären etwa 90 bis 100 Dollar pro Aktie zu bieten, was einem Aufschlag von 80 bis 100 Prozent auf den Durchschnittspreis der Aktie von 50 Dollar im vergangenen Monat entspricht.
Die Aktie schloss am Freitag bei 54,31 Dollar. Die US-Märkte waren am Montag wegen des Independence Day geschlossen.
Der Deal hätte Alibaba (NYSE:BABA), einem weiteren Großaktionär des Unternehmens, einen Ausstieg ermöglicht.
New Wave besaß im Februar einen Anteil von 45% an Weibo im Wert von 5,6 Mrd. Dollar (Stand: Freitag), gefolgt von Alibaba mit 30%, wie aus dem Jahresbericht 2020 des Unternehmens hervorgeht.
Hintergrund der Entwicklung ist ein hartes Vorgehen der chinesischen Behörden gegen die großen Tech-Unternehmen in dem Land wegen der Weitergabe von Nutzerdaten. Da viele von ihnen in den USA börsennotiert sind, gibt es in dem kommunistischen Land Bedenken über den großen Bestand an Verbraucherdaten, die diese Unternehmen möglicherweise von Zeit zu Zeit nach den US-Gesetzen offenlegen müssen.