FRANKFURT (dpa-AFX) - Mit den ersten Maßnahmen der neuen Regierung in Griechenland unter Ministerpräsident Alexis Tsipras sind die Finanzmärkte des Landes stark unter Druck geraten. Am Montag sind sowohl die Aktien als auch die Kurse von Staatsanleihen abgerutscht. Am Vormittag brach der Leitindex ASE in Athen 4,93 Prozent auf 744,94 Punkte ein.
Eine spürbare Reaktion zeigte sich auch im Handel mit griechischen Staatsanleihen. Bei Papieren mit einer Laufzeit von zehn Jahren sorgten starke Verkäufe im freien Handel für einen Anstieg der Rendite um 0,52 Prozentpunkte auf 9,75 Prozent. Damit liegt der Zinssatz für zehnjährige Anleihen in etwa wieder auf dem Niveau, das er vor der Ankündigung des massiven Kaufprogramms von Staatsanleihen durch die Europäische Zentralbank (EZB) erreicht hatte. Vor der ersten Sitzung des neuen Kabinetts an diesem Mittwoch waren erste Pläne der neuen Regierung zum Stopp von Privatisierungen bekannt geworden. Zunächst betreffe dies die Elektrizitätsgesellschaft DEI, sagte der griechische Energie- und Umweltminister Panagiotis Lafazanis dem Rundfunksender Skai. Zudem sollen auch die griechischen Staatseisenbahnen nicht verkauft werden. Außerdem gibt es Meldungen, dass eine 320 Millionen Euro schwere chinesische Investition im Container-Hafen von Piräus gestoppt werden soll. Außerdem hatte Tsipras in seinem Kabinett einem scharfen Kritikern der Sparpolitik die Zuständigkeit für Finanzen gegeben. Der Ökonom Giannis Varoufakis soll als Finanzminister Verhandlungen mit den internationalen Geldgebern führen.