n BERLIN (dpa-AFX) - Die deutschen Exporteure stellen sich nach Angaben des Außenhandelsverbandes BGA auf längere und stärkere Einbußen im Zuge der Sanktionen des Westens gegen Russland ein. "Der Konflikt in der Ukraine ist eben kein Strohfeuer", sagte Verbandspräsident Anton Börner am Mittwoch in Berlin.
Schon bisher seien die Ausfuhren nach Russland um ein Drittel eingebrochen. Ein weiterer Rückgang sei zu befürchten, wenn alle Sanktionen greifen oder neue hinzukommen. Neben den Auswirkungen der Sanktionen beider Seiten träfen die Unternehmen mindestens genauso hart der Rubelverfall und die unsicheren Investitionsbedingungen.
Für 2014 bekräftigte der BGA seine Prognose, wonach die deutschen Ausfuhren um drei Prozent auf rund 1127 Milliarden Euro steigen. Bei etwas schwächer wachsenden Importen werde der Überschuss im Außenhandel sich auf 212,5 Milliarden Euro vergrößern. 2015 dürften die Ausfuhren um vier Prozent auf fast 1172 Milliarden Euro klettern, wenn keine neuen geopolitischen Konflikte hinzukommen.
Der BGA sieht die Stellung Deutschlands in der Weltwirtschaft gefährdet. "Der Blick auf unseren Anteil an den weltweiten Exporten bescheinigt leider, dass wir an Boden verlieren." Zwischen 2003 und 2013 sei dieser Anteil von 9,9 auf 7,7 Prozent gesunken.tb
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