FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aktienplatzierung eines Talanx-Großaktionärs (XETRA:TLXGn) hat den Anlegern am Mittwoch die Laune verdorben. Dass der japanische Lebensversicherer Meiji Yasuda seinen Anteil am deutschen Versicherungskonzern von 6,5 Prozent auf unter 5 Prozent reduziert hat, war für Commerzbank-Analyst Frank Kopfinger allerdings keine große Überraschung.
Am Nachmittag sanken die Aktien von Talanx um 3,29 Prozent auf 27,945 Euro - das bedeutete den letzten Platz im freundlichen MDax (MDAX) der mittelgroßen Werte. Allerdings hatten die Aktien in den vergangenen Tagen in der Spitze auch knapp 9 Prozent gewonnen.
Nach Informationen von dpa-AFX aus dem Umfeld der Transaktion haben die Japaner 3,9 Millionen Talanx-Papiere zu je 27,45 Euro losgeschlagen. Damit hätte das Paket ein Volumen von 107 Millionen Euro.
Eigenen Angaben zufolge wollen beide Unternehmen allerdings ihre Zusammenarbeit im internationalen Privatkundengeschäft fortsetzen. Meiji Yusada wolle langfristig an Talanx beteiligt bleiben, hieß es.
Meiji Yasuda sei als strategischer Investor kurz vor dem Börsengang 2012 bei Talanx eingestiegen, um an der Expansion in Mittel- und Osteuropa teilzuhaben, sagte Commerzbank-Experte Kopfinger. Er erinnerte an die gemeinsame Übernahme der polnischen Versicherer Warta und TU Europa. Seitdem habe Talanx aber keine entsprechenden Schritte mehr in diese Richtung unternommen.
Der Analyst sieht durch den Teilausstieg der Japaner auch positive Auswirkungen für Talanx. So steige der Streubesitz auf 21 Prozent - der Hauptaktionär bleibe HDI mit 79 Prozent. Allerdings mache dieser Schritt das Angehen operativer Themen wie zum Beispiel die anstehende Restrukturierung des deutschen Privatkundengeschäfts nicht leichter.