Berlin/Washington, 25. Mrz (Reuters) - Die führenden Industriestaaten (G7) wollen im Kampf gegen die Ausbreitung des Corona-Virus nach Angaben von Bundesaußenminister Heiko Maas auch den ärmeren Staaten helfen. Deutschland und Großbritannien hätten für die Telefonschalte der G7-Außenminister am Mittwoch Vorschläge für eine entsprechende internationale Kooperation vorgelegt, teilte das Auswärtige Amt mit. Dabei sei man sich einig gewesen, dass man nicht nur eine Zusammenarbeit bei der Entwicklung und Bereitstellung von Medikamenten und Impfstoffen brauche. Nötig sei auch eine "Unterstützung für die gegen das Virus am schlechtesten gewappneten Länder der Welt".
Hintergrund ist die Sorge, dass sich das Virus in den ärmeren Ländern ausbreitet, in denen es keine ausreichende medizinische Versorgung gibt. Eine gemeinsame Erklärung der Außenminister der wichtigsten westlichen Industriestaaten gab es zunächst nicht. Maas sagte, nötig sei ein Frühwarnsystem um festzustellen, wo die Corona-Krise auch sicherheits- und außenpolitische Probleme verursache.
US-Außenminister Mike Pompeo teilte mit, dass die G7-Außenminister auch über eine "internationale Desinformationskampagne" Chinas diskutiert hätten. Alle Mitglieder der G7 - neben den USA sind dies Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Italien, Japan und Kanada - seien sich dieser Kampagne "sehr bewusst".
Weitere Themen der Schalte waren nach Angaben von Maas die Konflikte in Libyen, Syrien und Afghanistan. "Wir sind besorgt über die anhaltende innenpolitische Krise in Afghanistan", sagte Maas. Der innerafghanische Friedensprozess könne nur mit einer handlungsfähigen Regierung vorankommen, die die verschiedenen politischen Fraktionen einschließe.