MÜNCHEN (dpa-AFX) - Der Solarstreit mit China hat den Spezialchemiekonzern und Halbleiter-Zulieferer Wacker Chemie belastet. Der Gewinn sackte von April bis Juni im Jahresvergleich um drei Viertel auf 15,1 Millionen Euro ab, wie der MDax -Konzern am Dienstag in München mitteilte. Auch die Solarkrise in Europa machte sich bei den Bayern weiter negativ bemerkbar. Dank einer höheren Nachfrage nach Bauchemikalien war der Umsatzrückgang mit knapp sechs Prozent auf 1,15 Milliarden Euro weniger stark ausgeprägt. Das niedrige Preisniveau für Reinstsilicium belastete aber stark. Analysten hatten bei einem etwas höheren Umsatz etwas weniger Gewinn erwartet. Vorbörslich standen Wacker-Aktien dennoch leicht unter Druck.
Entwarnung gab Konzernchef Rudolf Staudigl mit Blick auf das Solar- und Halbleitergeschäft nicht: 'Eine Herausforderung bleiben das niedrige Preisniveau und die handelspolitischen Risiken im Polysiliciumgeschäft.' Zur Jahresmitte wachse die Weltwirtschaft weiter nur moderat. Die Risiken für die Konjunktur seien 'unverändert hoch'. Deren Ursachen seien vor allem die ungelösten Finanz- und Schuldenprobleme Europas und der USA. Auch das Wettbewerbsumfeld bleibe herausfordernd. Das gelte vor allem für das Geschäft mit Polysilicium.
Den am Wochenende gefundenen Kompromiss im Solarstreit zwischen der Europäischen Union (EU) und China begrüßte Staudigl: 'Sollte diese Lösung so zustande kommen, dann könnte das der Startschuss sein für einen weiteren weltweiten Aufschwung der Photovoltaik.' China und die EU hatten ihren Handelsstreit über chinesische Solarimporte am Wochenende beigelegt. Nach einem wochenlangen Tauziehen einigten sich beide Seiten auf Mindestpreise für Importe chinesischer Solarprodukte in die EU. Auch eine Mengenbegrenzung soll es geben. Strafzölle auf den Export von Reinstsilicium nach China dürften damit vom Tisch sein.
Die starke Verunsicherung der gesamten Solarwirtschaft durch eine drohende Eskalation des Konflikts lässt sich laut Wacker eins zu eins am Bestellverhalten der Polysiliciumkunden ablesen. Die Kunden hätten in den vergangenen Wochen eher zurückhaltend geordert. Die Preise für Solarsilicuim lagen im zweiten Quartal um rund ein Drittel unter dem Niveau des Vorjahreszeitraums. Bei Halbleiterwafern lag der Preisabschlag bei rund zehn Prozent. Dies schlug auf das Ergebnis durch. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) sank im Jahresvergleich um 22,3 Prozent auf 188,2 Millionen Euro. Die EBITDA-Marge sackte auf 16,4 (Vorjahreszeitraum: 19,8) Prozent ab. Im Vergleich zum Vorquartal ergab sich aber eine Steigerung um 1,1 Prozentpunkte.
'Wacker hat die erste Hälfte des laufenden Jahres angesichts des nach wie vor schwierigen Markt- und Wettbewerbsumfelds mit zufriedenstellenden Ergebnissen abgeschlossen', erklärte Staudigl. Die Chemiebereiche habe sich von April bis Juni weiter gut entwickelt. Besonders bei Produkten für die Bauindustrie habe die Nachfrage saisonal bedingt stark angezogen. In Deutschland und Europa bremse neben der Verlagerung der Solarindustrie nach Asien aber weiter die allgemein schwache Konjunktur das Geschäft.
Auch die erst Anfang Juli ausgegebenen Mittelfristziele bestätigte der Konzern. Bis zum Jahr 2017 soll der Umsatz demnach auf 6 Milliarden bis 6,5 Milliarden Euro klettern und das EBITDA im gleichen Zeitraum mit etwa 9 Prozent wachsen und 2017 etwa 1,2 Milliarden Euro erreichen. Das entspreche einer EBITDA-Marge von rund 20 Prozent. 'Wir halten diese Ziele für ehrgeizig, aber erreichbar', heißt es im Quartalsbericht./jha/mmb/stk
Entwarnung gab Konzernchef Rudolf Staudigl mit Blick auf das Solar- und Halbleitergeschäft nicht: 'Eine Herausforderung bleiben das niedrige Preisniveau und die handelspolitischen Risiken im Polysiliciumgeschäft.' Zur Jahresmitte wachse die Weltwirtschaft weiter nur moderat. Die Risiken für die Konjunktur seien 'unverändert hoch'. Deren Ursachen seien vor allem die ungelösten Finanz- und Schuldenprobleme Europas und der USA. Auch das Wettbewerbsumfeld bleibe herausfordernd. Das gelte vor allem für das Geschäft mit Polysilicium.
Den am Wochenende gefundenen Kompromiss im Solarstreit zwischen der Europäischen Union (EU) und China begrüßte Staudigl: 'Sollte diese Lösung so zustande kommen, dann könnte das der Startschuss sein für einen weiteren weltweiten Aufschwung der Photovoltaik.' China und die EU hatten ihren Handelsstreit über chinesische Solarimporte am Wochenende beigelegt. Nach einem wochenlangen Tauziehen einigten sich beide Seiten auf Mindestpreise für Importe chinesischer Solarprodukte in die EU. Auch eine Mengenbegrenzung soll es geben. Strafzölle auf den Export von Reinstsilicium nach China dürften damit vom Tisch sein.
Die starke Verunsicherung der gesamten Solarwirtschaft durch eine drohende Eskalation des Konflikts lässt sich laut Wacker eins zu eins am Bestellverhalten der Polysiliciumkunden ablesen. Die Kunden hätten in den vergangenen Wochen eher zurückhaltend geordert. Die Preise für Solarsilicuim lagen im zweiten Quartal um rund ein Drittel unter dem Niveau des Vorjahreszeitraums. Bei Halbleiterwafern lag der Preisabschlag bei rund zehn Prozent. Dies schlug auf das Ergebnis durch. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) sank im Jahresvergleich um 22,3 Prozent auf 188,2 Millionen Euro. Die EBITDA-Marge sackte auf 16,4 (Vorjahreszeitraum: 19,8) Prozent ab. Im Vergleich zum Vorquartal ergab sich aber eine Steigerung um 1,1 Prozentpunkte.
'Wacker hat die erste Hälfte des laufenden Jahres angesichts des nach wie vor schwierigen Markt- und Wettbewerbsumfelds mit zufriedenstellenden Ergebnissen abgeschlossen', erklärte Staudigl. Die Chemiebereiche habe sich von April bis Juni weiter gut entwickelt. Besonders bei Produkten für die Bauindustrie habe die Nachfrage saisonal bedingt stark angezogen. In Deutschland und Europa bremse neben der Verlagerung der Solarindustrie nach Asien aber weiter die allgemein schwache Konjunktur das Geschäft.
Auch die erst Anfang Juli ausgegebenen Mittelfristziele bestätigte der Konzern. Bis zum Jahr 2017 soll der Umsatz demnach auf 6 Milliarden bis 6,5 Milliarden Euro klettern und das EBITDA im gleichen Zeitraum mit etwa 9 Prozent wachsen und 2017 etwa 1,2 Milliarden Euro erreichen. Das entspreche einer EBITDA-Marge von rund 20 Prozent. 'Wir halten diese Ziele für ehrgeizig, aber erreichbar', heißt es im Quartalsbericht./jha/mmb/stk