BERLIN (dpa-AFX) - Mit dem Verkauf der Mehrheit ihres Vielfliegerprogramms 'Topbonus' will Air Berlin noch in diesem Jahr in die Gewinnzone zurückkehren. Die zweitgrößte deutsche Fluggesellschaft gibt 70 Prozent an den arabischen Partner Etihad Airways ab. Die Transaktion hat ein Volumen von 200 Millionen Euro, wie beide Unternehmen am Dienstag bekanntgaben. 185 Millionen Euro davon erhält Air Berlin. Die Summe soll noch in das Jahresergebnis 2012 einfließen.
Vorstandschef Hartmut Mehdorn sagte in Berlin: 'Wir werden 2012 einen Gewinn darstellen.' Auf Nachfrage wollte Mehdorn nicht präzisieren, ob er damit den operativen Gewinn (EBIT) oder den Jahresüberschuss meint. Unterm Strich hatte Air Berlin zuletzt 2007 einen Gewinn geschrieben.
AKTIE AN SDAX-SPITZE
Die Aktie des Unternehmens reagierte mit einem Kurssprung auf die Nachrichten. Am Nachmittag lag das Papier mit 5,75 Prozent im Plus bei 1,60 Euro und war damit stärkster Wert im SDax.
Etihad aus dem Emirat Abu Dhabi ist seit Januar mit einem Anteil von 29,2 Prozent größter Einzelaktionär von Air Berlin. Damals halfen die Araber dem deutschen Konzern mit einer Kreditlinie von 255 Millionen Dollar aus einer akuten Finanzklemme. Im dritten Quartal hatte Air Berlin netto 67 Millionen Euro verdient, doppelt so viel wie im Vorjahresquartal. Den Verlust aus der ersten Jahreshälfte konnte das Unternehmen aber damit nicht ausgleichen. So stand nach neun Monaten unterm Strich ein Minus von 103 Millionen Euro.
Im ersten Jahr ihrer Partnerschaft hätten beide Gesellschaften zusammen 300.000 Fluggäste zusätzlich gewonnen, das entspreche einem Umsatz von rund 100 Millionen Euro, berichtete Mehdorn. Etihad-Vorstandschef James Hogan betonte, die Kooperation mit Air Berlin sei auf einen langen Zeitraum angelegt.
VERKAUFSERLÖS WIRD GEBRAUCHT
Mehdorn räumte ein, dass das Geld aus dem Verkauf des Vielfliegerprogramms 'gut gebraucht' werde. 'Air Berlin verliert aber keine Kundenbindung', sagte er, weil das Geschäft wie bisher von Berlin aus geführt werde.
Die derzeit 3,1 Millionen Teilnehmer des Programms können durch Meilensammeln Freiflüge erhalten sowie Bonuspunkte bei mehr als 120 Partnern erwerben und einlösen, von Fluggesellschaften über Hotels und Autovermietungen bis zur Tageszeitung. Geplant ist, dass sie wie Etihad-Kunden Meilen bald auch in Guthaben umwandeln können, die sie dann in Läden oder online ausgeben können. Mit Vielfliegerprogrammen sollen Kunden an Airlines gebunden und animiert werden, Flüge zu buchen.
Mit der Etihad-Transaktion wird das 'Topbonus'-Programm in eine eigenständige Gesellschaft englischen Rechts ausgegliedert. Daran hält Etihad 70 Prozent und Air Berlin 30 Prozent. Zur Finanzierung nimmt die neue Topbonus Limited 150 Millionen Euro Kredit 'zu günstigen Zinsen' auf, wie Air-Berlin-Finanzchef Ulf Hüttmeyer sagte. Hinzu kommen 50 Millionen Euro Eigenkapital, wovon Air Berlin seinem Anteil entsprechend 15 Millionen Euro einbringt./brd/DP/stw
Vorstandschef Hartmut Mehdorn sagte in Berlin: 'Wir werden 2012 einen Gewinn darstellen.' Auf Nachfrage wollte Mehdorn nicht präzisieren, ob er damit den operativen Gewinn (EBIT) oder den Jahresüberschuss meint. Unterm Strich hatte Air Berlin zuletzt 2007 einen Gewinn geschrieben.
AKTIE AN SDAX-SPITZE
Die Aktie des Unternehmens reagierte mit einem Kurssprung auf die Nachrichten. Am Nachmittag lag das Papier mit 5,75 Prozent im Plus bei 1,60 Euro und war damit stärkster Wert im SDax.
Etihad aus dem Emirat Abu Dhabi ist seit Januar mit einem Anteil von 29,2 Prozent größter Einzelaktionär von Air Berlin. Damals halfen die Araber dem deutschen Konzern mit einer Kreditlinie von 255 Millionen Dollar aus einer akuten Finanzklemme. Im dritten Quartal hatte Air Berlin netto 67 Millionen Euro verdient, doppelt so viel wie im Vorjahresquartal. Den Verlust aus der ersten Jahreshälfte konnte das Unternehmen aber damit nicht ausgleichen. So stand nach neun Monaten unterm Strich ein Minus von 103 Millionen Euro.
Im ersten Jahr ihrer Partnerschaft hätten beide Gesellschaften zusammen 300.000 Fluggäste zusätzlich gewonnen, das entspreche einem Umsatz von rund 100 Millionen Euro, berichtete Mehdorn. Etihad-Vorstandschef James Hogan betonte, die Kooperation mit Air Berlin sei auf einen langen Zeitraum angelegt.
VERKAUFSERLÖS WIRD GEBRAUCHT
Mehdorn räumte ein, dass das Geld aus dem Verkauf des Vielfliegerprogramms 'gut gebraucht' werde. 'Air Berlin verliert aber keine Kundenbindung', sagte er, weil das Geschäft wie bisher von Berlin aus geführt werde.
Die derzeit 3,1 Millionen Teilnehmer des Programms können durch Meilensammeln Freiflüge erhalten sowie Bonuspunkte bei mehr als 120 Partnern erwerben und einlösen, von Fluggesellschaften über Hotels und Autovermietungen bis zur Tageszeitung. Geplant ist, dass sie wie Etihad-Kunden Meilen bald auch in Guthaben umwandeln können, die sie dann in Läden oder online ausgeben können. Mit Vielfliegerprogrammen sollen Kunden an Airlines gebunden und animiert werden, Flüge zu buchen.
Mit der Etihad-Transaktion wird das 'Topbonus'-Programm in eine eigenständige Gesellschaft englischen Rechts ausgegliedert. Daran hält Etihad 70 Prozent und Air Berlin 30 Prozent. Zur Finanzierung nimmt die neue Topbonus Limited 150 Millionen Euro Kredit 'zu günstigen Zinsen' auf, wie Air-Berlin-Finanzchef Ulf Hüttmeyer sagte. Hinzu kommen 50 Millionen Euro Eigenkapital, wovon Air Berlin seinem Anteil entsprechend 15 Millionen Euro einbringt./brd/DP/stw