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DGAP Zwischenmitteilung: KHD Humboldt Wedag International AG (deutsch)

Veröffentlicht am 15.05.2012, 07:52
KHD Humboldt Wedag International AG: Zwischenmitteilung gemäß § 37x WpHG (Wertpapierhandelsgesetz) zum 15. Mai 2012

KHD Humboldt Wedag International AG / Veröffentlichung einer Mitteilung nach § 37x WpHG

15.05.2012 07:52

Zwischenmitteilung nach § 37x WpHG, übermittelt durch die DGAP - ein Unternehmen der EquityStory AG.

Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent verantwortlich.

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KHD Humboldt Wedag

International AG, Köln

Zwischenmitteilung gemäß § 37x WpHG

(Wertpapierhandelsgesetz) zum 15. Mai 2012

ISIN: DE0006578008

WKN: 657800

Börsenkürzel: KWG

www.khd.com

Highlights 1. Quartal 2012

- Deutliche Steigerung des Auftragseingangs auf rund EUR 160 Mio.

- Auftragsbestand mit EUR 404,0 Mio. auf höchstem Wert seit 2008

- Konzernumsatz sinkt wegen kundenseitiger Verzögerungen bei der

Abwicklung von Aufträgen um 16,9 % auf EUR 48,8 Mio.

- Ausgeglichenes Ergebnis erreicht: EBIT bei EUR -0,6 Mio., EBT bei EUR

0,4 Mio.

- Höhere Eigenkapitalquote, rückläufige Liquidität

- Bestätigung der Erwartungen für das Geschäftsjahr 2012

Kennzahlen im Überblick

^

in EUR Mio. 31.03.2012 31.03.2011 Veränderung in %

Auftragseingang 159,1 36,0 341,9

Umsatz 48,8 58,7 -16,9

Bruttoergebnis vom Umsatz 8,4 11,4 -26,3

EBIT -0,6 2,9 -120,7

EBT 0,4 4,5 -91,1

Periodenergebnis -0,2 2,9 -106,9

Ergebnis je Aktie in EURO, Cent 0,00 0,06 -100,0

Cashflow aus betrieblicher

Tätigkeit -22,0 -17,4 26,4

Cashflow aus

Investitionstätigkeit -1,5 -0,9 66,7

Cashflow aus

Finanzierungstätigkeit 12,2* 75,0 -83,7

in EUR Mio. 31.03.2012 31.12.2011 Veränderung in %

Eigenkapital 233,6 233,5 0,0

Eigenkapitalquote in % 56,9 54,1 5,2

Liquide Mittel 277,1 300,3 -7,7

Auftragsbestand 404,0 293,7 37,6

°

*Rückführung verfügungsbeschränkter Barmittel für Sicherheiten und

Garantien

Marktumfeld

Das weltwirtschaftliche Wachstum hat sich nach bisher vorliegenden

Erkenntnissen in den ersten drei Monaten des Jahres abgeschwächt. Aufgrund

der weiterhin ungelösten Staatsschuldenkrise und der konjunkturdämpfenden

Konsolidierungsmaßnahmen in den betroffenen Eurostaaten ist die Eurozone in

eine leichte Rezession abgeglitten. Dies hatte Auswirkungen auf wesentliche

Handelspartner der EU. Weitere Risiken gehen von Inflationstendenzen in

dynamisch wachsenden Volkswirtschaften aus, die durch hohe Energiepreise

nochmals verschärft wurden.

Nach allgemeiner Erwartung wird das Wachstum in der zweiten Jahreshälfte

wieder anziehen, sofern die Eurokrise nicht weiter eskaliert. Für das

Gesamtjahr 2012 prognostiziert der Internationale Währungsfonds (IWF) ein

Weltwirtschaftswachstum von 3,5 % (2011: 3,9 %); für die Entwicklungs- und

Schwellenländer wird ein Anstieg von 5,7 % (2011: 6,2 %) vorausgesagt.

Die wesentlichen Absatzmärkte der KHD Humboldt Wedag International AG (im

Folgenden auch 'KHD' bzw. 'Konzern') waren in unterschiedlicher Intensität

von der konjunkturellen Abkühlung betroffen:

- China wächst den Erwartungen zufolge dank robusten Konsumausgaben und

Investitionen weiterhin dynamisch, aber mit 8,2 % etwas langsamer als

im Vorjahr (9,2 %). Der Zement-konsum dürfte trotz gedämpfter

Infrastrukturinvestitionen weiter zulegen. Die staatlich geförderte

Restrukturierung der Zementindustrie, verbunden mit dem Abschalten von

Altanlagen und schärferen Emissionsrichtlinien, birgt Chancen für KHD.

- Für Indien wird ein Wachstum von 6,9 % prognostiziert (Vorjahr: 7,2 %),

wobei jedoch Gefahren von der hohen Inflation ausgehen. Die

Zementbranche ist unverändert durch Margendruck und eine

unterdurchschnittliche Nutzung der Kapazitäten belastet.

- Für andere asiatische Volkswirtschaften werden ebenfalls moderat

sinkende Wachstumsraten erwartet. So rechnet Malaysia mit einem Anstieg

des Bruttoinlandsprodukts um 4,4 % (Vorjahr: 5,1 %); eine Zunahme von

Hausbau- und Infrastrukturprojekten sollen dennoch für eine Belebung

des Zementmarktes sorgen.

- In Russland rechnet der IWF mit einer Verlangsamung des Wachstums auf

4,0 %. Wachsende Infrastrukturinvestitionen sollen den Zementkonsum

dennoch wieder annähernd auf das Vorkrisenniveau (2008) heben.

- In den USA mehren sich die Zeichen für einen verhaltenen Aufschwung,

der auch den Arbeitsmarkt erfasst.

- Lateinamerika wird von der Eurokrise weniger beeinflusst als andere

Regionen; für Brasilien und Venezuela sehen die IWF-Volkswirte

Wachstumsraten über dem Vorjahresniveau.

Auf mittlere und lange Sicht werden Faktoren wie anhaltende Urbanisierung,

demografische Entwicklung und Infrastrukturbedürfnisse in Entwicklungs- und

Schwellenländern die Bautätigkeit und damit den Zementkonsum weiterhin

positiv beeinflussen. Besonders die BRIC- und IST-Staaten (Indonesien,

Südafrika, Türkei) haben in den vergangenen Jahren wesentlich zum Wachstum

des Zementmarktes beigetragen und sollten auch in Zukunft wichtige

Wachstumsträger bleiben. Mit einem Anteil am weltweiten Zementkonsum von 56

% bleibt China der größte Einzelmarkt.



Geschäftsentwicklung

Trotz der teilweise ermutigenden langfristigen Trends auf einigen Märkten

hat die konjunkturelle Großwetterlage das Geschäft von KHD im ersten

Quartal 2012 belastet. Die gedämpften Erwartungen an die Entwicklung der

Zementnachfrage und regionale Überkapazitäten resultierten in einer

verhaltenen Investitionsnachfrage seitens der Zementproduzenten. Auch

schwierige Finanzierungs-bedingungen wirkten sich negativ aus und führten,

wie schon im Geschäftsjahr 2011, zu einer verzögerten Auftragsvergabe.

KHD hat dennoch Neuaufträge mit einem Volumen von EUR 159,1 Mio. gewinnen

können. Gegenüber dem unbefriedigenden Vorjahreswert von EUR 36,0 Mio.

bedeutet dies mehr als eine Vervierfachung. Zum hohen Auftragswert

beigetragen hat vor allem die Zusammenarbeit von KHD mit dem strategischen

Partner und Anteilseigner AVIC International Beijing (AVIC):

- In Malaysia erhielt KHD von Straits Cement den Auftrag zum Bau einer

voll integrierten Zementanlage mit einer Produktionskapazität von

täglich 5.000 Tonnen Zement und einem Auftragsvolumen von EUR 100 Mio.

Der KHD Lieferumfang umfasst einen fünfstufigen Wärme-tauscher mit

Low-NOx Kalzinator, den PYRORAPID(R) Drehrohrofen mit PYROJET(R)

Brenner, den PYROFLOR(R) Kühler und das energieeffiziente

COMFLEX(R)-System für die Zerkleinerung von Kalkstein und Klinker. Rund

60 % dieses Auftrags wird an AVIC als Partner von KHD durchgereicht.

AVIC wird die gesamte Stahlkonstruktion inkl. Montage sowie diverse

elektrische und mechanische Pakete liefern.



- In Venezuela hat sich KHD zum ersten Mal gemeinsam mit AVIC erfolgreich

an einer Projektausschreibung für schlüsselfertige Anlagen (EPC)

beteiligt. Der Auftrag von Invecem Cement betrifft eine neue Linie in

der Zementanlage San Sebastian mit einer Kapazität von 2.400

Tagestonnen. KHD liefert verfahrenstechnisches Know-how,

Schlüsselkomponenten der Anlage, Engineering und

Überwachungsleistungen.

Kleinere Aufträge betrafen die Lieferung von COMFLEX(R)-Mahlanlagen in

Malaysia sowie - in Kooperation mit Weir Minerals - von Rollenpressen für

die Erzaufbereitung in Kanada und Peru. Das Ersatzteil- und Servicegeschäft

lieferte einen über dem Vorjahr liegenden Auftragseingang.

Infolge des guten Auftragseingangs lag der Auftragsbestand mit EUR 404,0

Mio. deutlich über dem Wert zum Jahresende 2011 (EUR 293,7 Mio.).



Ertragslage

KHD erzielte in den ersten drei Monaten 2012 Umsatzerlöse in Höhe von EUR

48,8 Mio., die vor allem aus Projekten in Indien und Russland resultierten.

Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (EUR 58,7 Mio.) haben sich die

Umsatzerlöse um 16,9 % reduziert. Ursache für den Rückgang ist vor allem

die kundenseitige Verschiebung bei der Vergabe und Abwicklung von Aufträgen

aufgrund der unsicheren Marktsituation. Die Neuaufträge in Malaysia und

Venezuela werden frühestens in der zweiten Jahreshälfte zu den

Umsatzerlösen beitragen.

Das Bruttoergebnis lag im Berichtszeitraum bei EUR 8,4 Mio. (Vorjahr: EUR

11,4 Mio.) Dies entspricht einer Bruttomarge von 17,2 %.

Die Vertriebsaufwendungen erhöhten sich im Berichtsquartal aufgrund von

verstärkten Angebots-aktivitäten für neue Zementanlagen - insbesondere in

Malaysia - um 9,7 % auf EUR 3,4 Mio. (Vorjahr: EUR 3,1 Mio.). Die

Verwaltungsaufwendungen gingen demgegenüber um 4,5 % auf EUR 4,2 Mio.

(Vorjahr: EUR 4,4 Mio.) zurück. Die Zunahme der sonstigen Aufwendungen von

EUR 1,5 Mio. auf EUR 2,0 Mio. beruht in erster Linie auf erhöhten

Aufwendungen für Forschung und Entwicklung.

Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) war mit EUR -0,6 Mio. nahezu

ausgeglichen und reichte damit nicht an den Vorjahreswert (EUR 2,9 Mio.)

heran, der durch die Abwicklung eines margenstarken großen Auftrages

geprägt war.

Mit EUR 1,0 Mio. bewegte sich das Finanzergebnis ebenfalls unter dem

Vergleichswert 2011 (EUR 1,6 Mio.). Ausschlaggebend waren verringerte

Zinserträge, die den niedrigeren Liquiditätsbestand sowie das gesunkene

Marktzinsniveau widerspiegeln.

Das Vorsteuerergebnis (EBT) belief sich auf EUR 0,4 Mio. (Vorjahr: EUR 4,5

Mio.) und war damit leicht positiv. Aus dem Periodenergebnis von EUR -0,2

Mio. (Vorjahr: EUR 2,9 Mio.) errechnet sich ein verwässertes und

unverwässertes Ergebnis je Aktie von EUR 0,00 (Vorjahr: EUR 0,06).

Finanz- und Vermögenslage

Der Finanzmittelfonds von KHD hat sich im ersten Quartal 2012 um rund EUR

11 Mio. auf EUR 276,6 Mio. verringert. Maßgeblich für den Rückgang war der

Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit in Höhe von

EUR 22,0 Mio. Dies resultiert vor allem aus der Abwicklung von

Fertigungsaufträgen, die insgesamt zu einem Cash Abgang von EUR 17,0 Mio.

geführt haben. Demgegenüber haben kundenseitige Verzögerungen bei der

Vergabe neuer Projekte zu niedrigen Zahlungseingängen geführt.

Der Cashflow aus Investitionstätigkeit belief sich auf EUR -1,5 Mio.

(Vorjahr: EUR -0.9 Mio.). Die Investitionen entfielen zum großen Teil auf

das SAP-Projekt, welches auch im Anstieg der sonstigen immateriellen

Vermögenswerte zum Ausdruck kommt. Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit

in Höhe von EUR 12,2 Mio. hat seine Ursache insbesondere in der

Verringerung des Bestands der verfügungsbeschränkten Zahlungsmittel, also

solcher liquider Mittel, die für Bankgarantien hinterlegt und insofern

nicht frei verfügbar sind. Die Abnahme der kurzfristigen Vermögenswerte und

Schulden war maßgeblich für den Rückgang der Bilanzsumme von EUR 431,9 Mio.

zum Jahresende 2011 auf EUR 410,8 Mio. zum 31. März 2012.

Auf der Aktivseite wirkte sich neben der Entwicklung der Fertigungsaufträge

der Rückgang der Forderungen, Vorräte und geleisteten Vorauszahlungen aus -

eine Folge des verringerten Geschäftsvolumens.

Auf der Passivseite wirkten sich neben dem Rückgang der Verpflichtungen aus

Fertigungsaufträgen insbesondere rückläufige Verbindlichkeiten aus

Lieferungen und Leistungen sowie die Reduzierung von Rückstellungen aus.

Das mit EUR 233,6 Mio. nahezu unveränderte Eigenkapital entspricht einer

Eigenkapitalquote von 56,9 %, verglichen mit 54,1 % zum Jahresende 2011.

Im März 2012 wurde der bestehende Konsortialvertrag durch einen neuen

Avalrahmen mit einem Gesamtvolumen von EUR 130 Mio. und dreijähriger

Laufzeit mit einem Bankenkonsortium unter Führung der Deutsche Bank AG und

der Raiffeisenbank International AG ersetzt.

Risiken und Chancen

Die Risikolage von KHD hat sich - ebenso wie die Chancen - gegenüber der

Darstellung im Geschäftsbericht 2011 nicht wesentlich verändert.

Ausblick

Nach dem erwartet verhaltenen Start ins Geschäftsjahr 2012 bestätigt KHD im

Wesentlichen die im Geschäftsbericht 2011 getroffenen Erwartungen an das

Gesamtjahr. Die konjunkturellen Brems-wirkungen werden nach unserer

Einschätzung nicht vor der Jahresmitte 2012 nachlassen - und dies auch nur

dann, wenn die Eurokrise nicht weiter eskaliert und andere Risikofaktoren

wie Inflation und Rohstoffpreise nur begrenzten Einfluss haben. Der

langfristige Trend auf den Zementmärkten bleibt positiv, doch wirken

Überkapazitäten und Finanzierungsprobleme auch weiterhin hemmend auf Bau-

und Modernisierungsvorhaben unserer Kunden.

Der Auftragseingang wird den Vorjahreswert dennoch aller Voraussicht nach

übertreffen; im ersten Quartal hat sich KHD hierfür eine gute Startposition

erarbeitet. Beim Umsatz gehen wir allerdings von einer verhaltenen

Entwicklung aus, da der Trend zu kundenseitigen Verzögerungen von Aufträgen

voraussichtlich anhalten wird. Dadurch wird das Bruttoergebnis vom Umsatz

und die EBIT-Marge weiterhin unter Druck bleiben und die Werte des

Geschäftsjahres 2011 nicht erreichen werden. Die neu gewonnenen Projekte in

Malaysia und Venezuela dürften sich im laufenden Geschäftsjahr noch nicht

maßgeblich auf Umsatz und Ergebnis auswirken, werden jedoch die

Liquiditätssituation positiv beeinflussen.



Entwicklungen nach dem 31. März 2012

Der führende russische Zementproduzent EUROCEMENT hat KHD einen Auftrag

über mehr als EUR 80 Mio. für ein neues Zementwerk in Stawropol, Russland

erteilt.

Die EUROCEMENT Group mit Sitz in Moskau gehört zu den zehn größten

Zementherstellern weltweit.

Der Vertrag zwischen Stawropolskij Sawod Stroitelnych Materialow, einem

Mitglied der EUROCEMENT Group, und ZAB Zementanlagenbau GmbH Dessau, einer

Tochtergesellschaft der KHD Humboldt Wedag International AG, betrifft eine

neue Zementanlage mit einer jährlichen Produktionskapazität von 1,3

Millionen Tonnen.

Der Auftragsumfang von KHD umfasst das Engineering und die Lieferung von

Ausrüstungen für die Zementproduktion, angefangen beim Brecher für das

Rohmaterial bis hin zu der Zementpackanlage. KHD wird die neue

Produktionslinie auch mit Automatisierungs- und Kontrollsystemen

ausstatten. Zusätzlich unterzeichneten die Unternehmen einen separaten

Vertrag über die Überwachung bei der Montage und Inbetriebnahme der Anlage,

der Bestandteil des Gesamtauftragsvolumens ist.

Das Projekt wird als Auftragseingang verbucht, sobald die Anzahlung

eingegangen ist.

Köln, den 15. Mai 2012

Der Vorstand

15.05.2012 Die DGAP Distributionsservices umfassen gesetzliche

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DGAP-Medienarchive unter www.dgap-medientreff.de und www.dgap.de

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Sprache: Deutsch

Unternehmen: KHD Humboldt Wedag International AG

Colonia-Allee 3

51067 Köln

Deutschland

Internet: www.khd.com



Ende der Mitteilung DGAP News-Service



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