Tallahassee (Reuters) - Hurrikan "Michael" steuert mit wachsender Zerstörungskraft auf die Küste Floridas zu.
Das nationale Hurrikanzentrum (NHC) stufte den Wirbelsturm mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 230 Kilometern pro Stunde auf die vierte von fünf Kategorien herauf. Es sei zudem zu erwarten, dass er noch an Wucht zunehme, bevor er am Mittwoch zur Mittagszeit den US-Bundesstaat erreiche. Die Wasserstände stiegen rasch mit potenziell katastrophalen Folgen. Eine halbe Million Menschen sind aufgerufen, sich in Sicherheit zu bringen. Der Gouverneur von Florida, Rick Scott, erklärte, es gebe keine Zeit mehr, die Gefahrenzone zu verlassen. Es ist bereits der zweite Hurrikan binnen weniger Wochen, der auf den Südosten der USA trifft. Hurrikan "Florence" hatte Mitte September dort Milliardenschäden verursacht.
Touristen und Einwohner der Küstenregion waren aufgefordert worden, sich auf den Weg in höher gelegene Gebiete zu machen. "Es gab Zeit für Evakuierungen entlang der Küste, sie ist vorbei", twitterte Gouverneur Scott. "Ersthelfer werden nicht in der Lage sein, mitten im Sturm zu kommen. Wer sich zum Bleiben entschieden habe, "muss SOFORT SCHUTZ SUCHEN". Van Johnson, der Bürgermeister der Stadt von Apalachicola, wo der Hurrikan mit am schwersten wüten dürfte, sagte CNN, seine größte Sorge sei, dass erst jetzt einige den Sturm ernst nähmen und sich in Sicherheit brächten. "Und ich hoffe, dass die anderen, die diese Entscheidung nicht getroffen haben, herauskommen, solange die Straßen noch offen sind und bevor die Brücken schließen".
Wenn "Michael" auf Land trifft, wird eine zerstörerische Sturmflut erwartet, die Kilometer weit ins Inland dringen könnte, warnte das Hurrikanzentrum. Die Meereswasserstände könnten mehr als vier Meter über dem Normalpegel liegen. Zugleich drohen Sturmböen Häuser abzudecken oder zum Teil ganz abzureißen. Starke Regenfälle werden sowohl in Florida als auch in Alabama, Georgia und North sowie South Carolina erwartet. Präsident Donald Trump rief den Notstand für den gesamten Bundesstaat aus. Damit können Bundesmittel für die Notfallhilfe zur Verfügung gestellt werden.
Im Gegensatz zu "Florence" sei "Michael" ein Musterbeispiel für einen Hurrikan, der auf dem Weg über das Meer zur Küste sich immer weiter verstärke, sagte NHC-Direktor Ken Graham (NYSE:GHC). Hurrikan "Florence" hatte sich dagegen vor Erreichen der Küste von North Carolina immer weiter abgeschwächt.