FRANKFURT (dpa-AFX) - Positive Analystenstimmen haben am Freitag die Papiere der beiden deutschen Versorger RWE (4:RWEG) und Eon (4:EONGn) steigen lassen. RWE-Aktien rückten am Ende um 3 Prozent vor und waren so die große positive Ausnahme im Dax, der zu Wochenschluss von Konjunktursorgen belastet wurde. Sie markierten ein Vierjahreshoch.
Im Sog dessen rückten Eon um ein halbes Prozent vor, für die Titel des RWE-Konkurrenten bedeutete dies ein Hoch seit November 2017. Versorgeraktien, deren Geschäft in unsicheren Wirtschaftszeiten als vergleichsweise sicher gilt, gehörten im europäischen Sektorvergleich auch insgesamt zu den wenigen Gewinnerbranchen.
Goldman-Sachs-Experte Alberto Gandolfi riet am Freitag weiter zum Kauf von RWE und Eon. Er hob sein Kursziel für RWE von 27,00 auf 29,50 Euro an und beließ die Aktie auf einer Liste der besonders überzeugenden Anlageideen. Der Markt überschätze eventuell die Risiken, die mit dem von RWE angepeilten Ausbau der Erneuerbaren Energien verbunden seien. Eon sei eine der langfristig attraktivsten Wachstumsstories im Versorgersektor. Er reduzierte zwar das Kursziel wegen einer höheren Nettoverschuldung leicht auf 10,80 Euro, beließ die Einstufung aber auf "Buy".
Bei Eon war Gandolfi zu Wochenschluss nicht der einzige, der sich optimistisch äußerte. Kepler-Analyst Ingo Becker stellte in einer Studie weiteres Kurspotenzial bis 11 Euro in Aussicht, nachdem die Aktien sein bisheriges Kursziel von 10 Euro erreicht hatten. Wie er schrieb, beginne für Eon nach der geplanten Neuaufteilung des deutschen Versorgersektors nun eine Phase mit Synergiepotenzialen.