NEW YORK (dpa-AFX) - Nach der feiertagsbedingten Pause werden die US-Börsen am Dienstag zum Start etwas schwächer erwartet. Der Broker IG taxierte den Dow Jones Industrial (Dow Jones Industrial Average) zuletzt um 0,15 Prozent schwächer bei 19855,50 Punkten. Bereits in der vergangenen Woche war dem US-Leitindex die Luft ausgegangen und er hatte sich mit einem kleineren Wochenminus in das verlängerte Wochenende verabschiedet. Damit könnte auch wenige Tage vor der Amtseinführung des designierten US-Präsidenten Donald Trump der Kampf um die Marke von 20 000 Punkten im Leitindex weiterhin offen bleiben.
Am Montag hatten die US-Börsen wegen des Feiertags "Martin Luther King Day" geschlossen. Von Interesse dürften für die Anleger in den USA nun die jüngsten politischen Nachrichten aus Europa sein, wo die anfänglich schwachen Börsen nach einer Grundsatzrede von Premierministerin Theresa May ihre Verluste ausradierten. May will zwar Großbritannien aus dem europäischen Binnenmarkt führen, dies werde allerdings Kompromisse beim Brexit erfordern.
In den USA steht die Woche abseits der Ernennung Trumps weiterhin unter dem Stern der anlaufenden Berichtssaison. Der durch die Trump-Wahl und die Hoffnungen auf eine wirtschaftsfreundliche Politik ausgelösten Kursrally an den Aktienmärkten müsse nun ein lupenreiner Start in den Zahlenreigen der Unternehmen folgen, sagte ein Börsianer. Nur dann könne der gute Kursverlauf weiter am Leben erhalten werden.
Im Fokus dürften an diesem Tag einmal mehr die Banken stehen. Nachdem vor dem Wochenende bereits einige Institute die Anleger mit guten Nachrichten erfreut hatten, folgte nun Wettbewerber Morgan Stanley (1:MS) mit seinem Quartalsbericht. Die Bank konnte im Schlussquartal 2016 ihren Gewinn verdoppeln - woraufhin die Papiere vorbörslich um mehr als ein Prozent zulegen konnten.
Im Auge sollten auch die Papiere des Tabakkonzerns Reynolds American behalten werden. Sie kletterten vor dem offiziellen Handelsbeginn um knapp 5 Prozent. Der Tabakkonzern British American Tobacco (3:BATS) (BAT) ist mit einem erhöhten Übernahmeangebot für den Konkurrenten doch noch zum Zug gekommen. Beide Unternehmen hatten sich auf die Bedingungen zum Kauf der 57,8 Prozent der Reynolds-Anteile geeinigt, die noch nicht im Besitz von BAT seien. Die Briten bieten über an der New Yorker Börse notierte Hinterlegungsscheine für die eigene Aktie und einen Baranteil insgesamt 59,64 Dollar je Reynolds-Papier.
Papiere des Krankenversicherers United Health (1:UNH) dürften nach der Zahlenvorlage für 2016 ebenfalls einen Blick wert sein: Der Konzern schloss das Jahr nach teurem Ärger mit seinen Obamacare-Verträgen nun mit einem dicken Gewinnplus ab. Treiber war die Servicesparte Optum.