Berlin (Reuters) - Die Zahl der Passagiere an deutschen Flughäfen ist Anfang 2016 spürbar gestiegen.
Rund 22,6 Millionen Menschen starteten zwischen Januar und März von den hiesigen Airports, wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte. Dies waren 1,1 Millionen oder 5,3 Prozent mehr als vor Jahresfrist und - nach absoluten Zahlen - zugleich das größte Plus in einem ersten Quartal seit 2007. Während der Auslandsverkehr mit 17,2 Millionen Passagieren um 5,8 Prozent deutlich zulegte, stieg der Inlandsverkehr mit 5,4 Millionen Fluggästen und plus 3,6 Prozent unterdurchschnittlich.
In den Daten spiegelt sich auch die Sorge der Touristen vor Anschlägen wider. So sank die Zahl der Fluggäste mit dem Ziel Afrika um knapp 13 Prozent, da es in Ägypten und Tunesien jeweils einen Rückgang um rund 30 Prozent gab. Zudem macht sich die jüngste Anschlagsserie in der Türkei bemerkbar. Dorthin flogen im ersten Quartal gut ein Prozent weniger, während der Verkehr nach Europa insgesamt um 6,7 Prozent zulegte. Auch der Flughafenbetreiber Fraport (DE:FRAG) und die Reisekonzerne Tui (DE:TUIGn) und Thomas Cook (LON:TCG) hatten zuletzt von einem schwächelnden Türkei-Geschäft und einer Zurückhaltung bei den Buchungen berichtet. Im April besuchten 28 Prozent weniger Ausländer die Türkei als im Vorjahr, wie das dortige Tourismusministerium mitteilte. Das ist der stärkste Rückgang seit 1999.
Viele Touristen setzten stattdessen auf vermeintlich sichere Urlaubsregionen wie Spanien. Das Land war im ersten Quartal erneut beliebtestes Ziel der Deutschen, die Passagierzahl stieg weit überdurchschnittlich um gut 13 Prozent. Bei den Fluggästen mit Ziel Balearen gab es sogar ein Plus von über 18 Prozent.