NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) - Die Ölpreise habe ihren Aufwärtstrend der vergangenen Handelstage am Mittwoch fortgesetzt. Im Mittagshandel ging es aber nur vergleichsweise leicht nach oben. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete zuletzt 69,70 US-Dollar. Das waren 33 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um elf Cent auf 62,69 Dollar. Zeitweise erreichten beide Preise jeweils neue Höchststände seit November.
Gestützt wurden die Ölpreise durch Spekulationen auf ein Ende der Zollstreits zwischen China und den Vereinigten Staaten. Laut einem Bericht der "Financial Times" haben die beiden größten Volkswirtschaften der Welt in Handelsgesprächen die meisten Hürden gemeistert und steuern auf ein Ende des Konflikts zu. Die Unterhändler hätten die meisten offenen Punkte geklärt, berichtete die Finanzzeitung und berief sich auf mit dem aktuellen Verhandlungsstand vertraute Personen. Die am heutigen Mittwoch startende Verhandlungsrunde könnte die möglicherweise entscheidende Gesprächsrunde sein, hieß es weiter.
Rohstoffexperten der Commerzbank (DE:CBKG) erkannten außerdem in der Förderpolitik der Opec weiterhin eine Ursache für die steigenden Ölpreise. Das Ölkartell hatte mit Hilfe einer Förderkürzung das Angebot auf dem Weltmarkt künstlich verknappt.
Dagegen konnten jüngste Daten zur Entwicklung der Ölreserven in den USA die Preise nicht belasten. Am Vorabend war bekannt geworden, dass der Interessenverband American Petroleum Instutite (API) in der vergangenen Woche einen Anstieg der amerikanischen Lagerbestände an Rohöl um drei Millionen Barrel registriert hatte.
Am Nachmittag werden die offiziellen Lagerdaten der US-Regierung erwartet. Hier rechnen Analysten mit einem leichten Rückgang der Vorräte. Die Lagerdaten werden am Markt stark beachtet und könnten für neue Impulse bei den Ölpreisen sorgen.