Der Black Friday beginnt jetzt! Holen Sie sich 60% RABATT auf InvestingProJETZT ZUGREIFEN

ROUNDUP: Van Rompuy will Reform der Währungsunion - Finanzminister in Paris

Veröffentlicht am 26.06.2012, 13:10
BRÜSSEL/BERLIN/PARIS (dpa-AFX) - Die EU-Staats- und Regierungschefs sollen bei ihrem Gipfeltreffen am Donnerstag und Freitag in Brüssel eine tiefgreifende Reform der Euro-Währungsunion auf den Weg bringen. Das kündigte EU-Ratspräsident Herman Van Rompuy in einem am Dienstag bekanntgewordenen Schreiben an. Die Finanzminister aus Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien kommen abends in Paris zusammen, um den Gipfel vorzubereiten. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) wird am Mittwoch zu Gesprächen mit dem französischen Präsidenten François Hollande in Paris erwartet.

Van Rompuy machte in seinem Brief an die 'Chefs' deutlich, dass es bei seinen Vorschlägen um eine langfristige Stärkung der Währungsunion geht, nicht um kurzfristiges Krisenmanagement in der gefährlichen Staatsschuldenkrise, die Griechenland, Spanien und andere Länder erschüttert. Zu dem Forderungskatalog an die Mitgliedstaaten gehört eine Banken-Union mit einer verstärkten europäischen Aufsicht.

Auf mittlere Sicht könnte dabei der Weg gemeinsamer Schulden eingeschlagen werden - dazu müsse es jedoch einen soliden Rahmen für Haushaltsdisziplin geben, heißt es in dem der Nachrichtenagentur dpa vorliegenden Text. Gemeinsame Schulden in der Währungsunion werden von Deutschland bisher abgelehnt. An dem Vorschlagspapier arbeiteten auch EU-Kommissionschef José Manuel Barroso, Eurogruppenchef Jean-Claude Juncker und der Präsident der Europäischen Zentralbank, Mario Draghi mit.

Zwei Tage vor dem Gipfel in Brüssel wurde in Paris für Dienstagabend kurzfristig ein Treffen der Finanzminister der vier größten Volkswirtschaften der Eurozone anberaumt. Neben Wolfgang Schäuble aus Deutschland würden aus Spanien Luis de Guindos und aus Italien Mario Monti oder Vittorio Grilli erwartet, kündigte Frankreichs Ressortchef Pierre Moscovici an.

In Rom hatten sich die Staats- und Regierungschefs Deutschlands, Italiens, Frankreichs und Spaniens am Freitag vergangener Woche auf ein 130-Milliarden-Euro-Paket für mehr Wachstum verständigt. Frisches Geld umfasst das Paket allerdings nicht.

Vor allem zwischen Deutschland und Frankreich gibt es weiter Uneinigkeit über die Ausrichtung der EU-Krisenpolitik. Die Bundesregierung lehnt die Vergemeinschaftung von Schulden strikt ab und will am strikten Sparkurs festhalten. Paris setzt sich dagegen für mehr Solidarität und staatliche Wachstumsförderung ein. Im Gegensatz zu Deutschland befürwortet Frankreich zudem direkte Hilfen aus dem europäischen Krisenfonds ESM für kriselnde Banken.

In Berlin wurden letzte Weichen für die Ratifizierung von Fiskalpakt und Euro-Rettungsschirm ESM gestellt. Nach der grundsätzlichen Einigung der Regierung mit der Opposition im Bundestag und mit den Ländern wird am Freitag gegen 20.00 Uhr mit dem Beginn der namentlichen Abstimmung gerechnet. Der Bundesrat hat für 21.00 Uhr zu der Sondersitzung über ESM und Fiskalpakt geladen.

Merkel kommt am Freitagnachmittag direkt vom EU-Gipfel in Brüssel nach Berlin. Sie will gegen 17.00 Uhr eine Erklärung abgeben und über die Gipfel-Ergebnisse informieren.

Die nötige Zweidrittelmehrheit für den Fiskalpakt gilt in beiden Häusern als sicher. Die Bundesregierung strebt auch bei der ESM-Entscheidung in Bundestag und Länderkammer eine solche Mehrheit an, um mögliche verfassungsrechtliche Risiken auszuschließen. Allerdings hat ohnehin das Verfassungsgericht das letzte Wort. Unter anderem will die Linke den Fiskalpakt in Karlsruhe zu Fall bringen.

Gemeinsam mit Deutschland werden nach Einschätzung der CSU mindestens acht EU-Länder die anvisierte Steuer auf Finanzgeschäfte mittragen. 'Ich gehe davon aus, dass die Finanztransaktionssteuer eingeführt werden kann', sagte CSU-Landesgruppenchefin Gerda Hasselfeldt am Dienstag in Berlin. Sie rechne mit Sondersitzungen des Bundestages zur Euro-Rettung in der bis September andauernden Sommerpause des Parlaments. Diese seien wegen der Bankenrettung in Spanien oder wegen des Hilfsantrags von Zypern wahrscheinlich./tl/DP/bgf

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.