Berlin, 17. Jan (Reuters) - Es folgt der Reuters-Blick zu wichtigen Entwicklungen aus der Unternehmenswelt über die Top-Themen des Tages hinaus:
DRÄGERWERK DRWG_p.DE - Der Medizintechnikhersteller rechnet mit einem geringeren Wachstum beim Umsatz. Der Konzern aus Lübeck geht für 2020 von einem um Währungseinflüsse bereinigten Umsatzplus zwischen einem und vier Prozent aus nach plus sechs Prozent im abgelaufenen Jahr. Die operative Rendite werde voraussichtlich zwischen 1,0 und 4,0 Prozent liegen. Die Spanne begründet das Management mit der längeren Laufzeit von Neuzulassungen und erhöhter Unsicherheit bezüglich des Zeitpunkts bei der Markteinführung neuer Medizinprodukte in den USA. 2019 lag die Ebit-Marge nach vorläufigen Berechnungen zwischen 2,3 und 2,5 (Vorjahr 2,4) Prozent.
TESLA TSLA.O - Washington: Nach Berichten über die plötzliche ungewollte Beschleunigung von Tesla-Fahrzeugen leitet die US-Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA eine Untersuchung ein. Betroffen sind insgesamt 500.000 Fahrzeuge der Tesla-Modelle Model S, Model X und Model 3, wie die Behörde erklärte. In einer Petition war die NHTSA zuvor aufgefordert worden, tätig zu werden. Der Antragssteller verwies darauf, dass wegen der plötzlichen Beschleunigung von Tesla-Fahrzeugen 127 Verbraucherbeschwerden bei der Behörde eingereicht worden seien. Demnach habe es deswegen 110 Unfälle mit 52 Verletzten gegeben. Viele der betroffenen Verbraucher berichteten, dass ihr Fahrzeug plötzlich beschleunigt habe, während sie parken wollten. Von Tesla war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.
THOMAS COOK - Berlin: Der Bund bringt die Entschädigung von Pauschalurlaubern des insolventen Reiseveranstalters Thomas Cook (LON:TCGI) auf den Weg. "In den nächsten Wochen wird die Bundesregierung ein einfaches, für die Pauschalreisenden kostenfreies Verfahren zur Abwicklung der Ausgleichszahlungen bereitstellen", erklärte das Justizministerium. Die Betroffenen würden über die nächsten Schritte informiert. Die Regierung hatte im Dezember angekündigt, für den Schaden aufzukommen, der nicht über den zuständigen Versicherer Zurich ZURN.S abgedeckt ist. HSBA.L - Hongkong/London: Die britische Großbank streicht Insidern zufolge rund 100 Jobs im Aktienhandel. Der Großteil der Stellenstreichungen entfalle auf Europa, sagten mehrere mit der Angelegenheit vertraute Personen. HSBC lehnte eine Stellungnahme ab. Der seit vergangenen Sommer amtierende Bankchef Noel Quinn wird bei der Vorlage der Jahreszahlen am 18. Februar voraussichtlich eine neue Strategie präsentieren. Beobachter erwarten, dass Tausende Stellen dem Rotstift zum Opfer fallen werden. HSBC zählt weltweit rund 238.000 Vollzeitkräfte.
FLYBE - London: Der angeschlagene britische Regionalflieger Flybe weist Vorwürfe zurück, bei den geplanten Staatshilfen von Sonderkonditionen zu profitieren. Flybe stehe mit der Regierung in Kontakt über ein normales Darlehen und nicht über Rettungshilfen, berichtete die "BBC" unter Berufung auf ein Schreiben von Firmenchef Mark Anderson an die Flybe-Mitarbeiter. Dies sei gleichzusetzen mit einem Kredit, den Flybe auch bei jeder Bank bekommen könne. Der Airline zufolge geht es um ein Volumen von weniger als zehn Millionen Pfund (knapp zwölf Millionen Euro). Die British Airways-Eigentümerin IAG hat Beschwerde bei der EU wegen der Flybe-Unterstützung durch den Staat eingereicht. Die Regierung will den Flybe-Betrieb mit rund 2000 Beschäftigten erhalten. Flybe befördert acht Millionen Passagiere pro Jahr in Großbritannien und auf dem Kontinent.
MITSUBISHI UFJ FINANCIAL GROUP (MUFG) 8306.T - Tokio: Die japanische Großbank wechselt nach nur einem Jahr ihren Chef aus. Der bisherige Digitalchef Hironori Kamezawa übernehme das Ruder von Kanetsugu Mike, teilte MUFG mit. Investoren hatten zuletzt unter anderem den niedrigen Aktienkurs kritisiert. Mike wird stellvertretender Verwaltungsratschefs des Konzerns und weiter die MUFG Bank, den zentralen Bestandteil des Konzerns, leiten. Mit der Berufung von Kamezawa bricht MUFG mit einer Tradition: Anders als alle seine Vorgänger hat der 58-Jährige keine Erfahrung als Chef der MUFG Bank gesammelt, bevor er an die Konzernspitze berufen wurde. "Das Geschäftsumfeld in der Finanzindustrie hat sich durch neue Wettbewerber stark verändert", sagte Kamezawa.
RENAULT RENA.PA : Der französische Autobauer hat 2019 einen Absatzrückgang um 3,4 Prozent auf 3,75 Millionen Fahrzeuge hinnehmen müssen. Ein Zuwachs in Europa von 1,3 Prozent auf 1,94 Millionen Autos konnte einen Einbruch von 17,2 Prozent in China und von knapp 20 Prozent in Afrika, dem Nahen Osten, Indien und der Region Pazifik nicht wettmachen. Der französische Rivale PSA PEUP.PA hatte am Donnerstag einen Rückgang von zehn Prozent auf 3,49 Millionen Fahrzeuge für 2019 bekannt gegeben.
RICHEMONT CFR.S - Zürich: Beim Schweizer Luxusgüterkonzern hat sich das Wachstum abgeschwächt. Im dritten Geschäftsquartal legte der Umsatz unter Ausschluss von Wechselkursschwankungen um vier Prozent auf 4,16 Milliarden Euro zu, wie Richemont mitteilte. Die politischen Unruhen im wichtigen Absatzmarkt Hongkong bremsten das Geschäft. Zudem schrumpfte der Umsatz in Japan, weil die Touristen angesichts des starken Yen weniger für Uhren, Schmuck oder Lederwaren ausgaben. In der ersten Hälfte des Geschäftsjahres 2019/20 hatte die weltweite Nummer zwei der Branche die Verkaufserlöse währungsbereinigt noch um sechs Prozent gesteigert. Gewinnzahlen veröffentlicht das Unternehmen aus Genf nur zum Halbjahr und am Jahresende. (Zusammengestellt in den Redaktionen Berlin, Frankfurt und Zürich. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter den Telefonnummern +49 69 7565 1232 oder +49 30 2888 5168.)