(neu: Analystenkommentare von Citigroup und Kepler)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aktien von Siemens haben am Donnerstagmorgen nach in Aussicht gestellten Zu- und Verkäufen hinzugewonnen und sich marktkonform präsentiert. Zuletzt verteuerten sich die Anteilsscheine des Industriekonzerns um 0,62 Prozent auf 79,43 Euro. Der Dax rückte zeitgleich um 0,68 Prozent vor. Siemens kauft für umgerechnet 2,2 Milliarden Euro die Bahnautomatisierungssparte Invensys Rail der britischen Invensys-Gruppe . Das Unternehmen ist auf softwarebasierte Signal- und Leittechnik für den Schienenverkehr spezialisiert. Zugleich sucht Siemens einen Käufer für das Geschäft mit Systemen zur Gepäckabfertigung, Brief- und Paketsortierung.
Laut Analyst Ingo-Martin Schachel von der Commerzbank passt Invensys Rail strategisch gut zum deutschen Technologiekonzern. Allerdings sei der Kaufpreis recht hoch. Sollte diese Transaktion sowie der Verkauf des Geschäfts mit Gepäckabfertigungssystemen erfolgreich abgeschlossen werden, dürften netto circa 1,75 Milliarden Euro an Barmitteln abfließen und der Gewinn vor Zinsen und Steuern um 130 Millionen Euro steigen. Bei unveränderten Erlösen würden die Margen somit um rund 0,10 Prozent zulegen. Das erachtet der Experte allerdings als negativ, da die für das Geschäftsjahr 2013/14 gesteckten Profitabilitätsziele dadurch weniger herausfordernd wären. Bei einem Kursziel von 83,00 Euro votiert Schachel mit 'Hold'.
'INVENSYS RAIL SEHR PROFITABEL', ANALYSTEN BEWERTEN KAUFPREIS DIFFERENZIERT
Auch Fredric Stahl, Analyst bei der UBS, hält den von Siemens gebotenen Kaufpreis für vergleichsweise hoch. Je nach Annahmen bezüglich der erzielbaren Synergien rechnet der Experte mit einer Wertvernichtung in Höhe von 0,90 bis 1,40 Prozent der Siemens-Marktkapitalisierung. Allerdings sei Invensys-Rail ein qualitativ gutes Akquisitionsziel. Siemens erhalte Zugriff auf den britischen, spanischen, australischen und US-amerikanischen Markt. Zudem wüchsen die Briten relativ schnell und erzielten hohe Margen. Stahl empfiehlt die Papiere bei einem Kursziel von 90,00 Euro zum Kauf.
Weniger verhalten bezüglich des Kaufpreises äußerte sich Analyst Peter Reilly von der Deutschen Bank. Der Experte sieht ihn als angemessen. Unter dem Strich sei die geplante Akquisition sowie die angestrebten Veräußerungen ein kleiner Schritt in die richtige Richtung. Per Saldo dürfte sich beim Umsatz wenig ändern, mit Bahnautomation seien aber höhere Margen zu erzielen. Dennoch blieb Reilly bei seinem 'Sell'-Votum und einem Kursziel von 65,00 Euro.
STÄRKUNG DES KERNGESCHÄFTS
Die Akquisition der Bahnautomatisierungssparte der Briten sei vernünftig und von hoher Qualität, wenngleich nicht billig, kommentierte Citigroup-Analyst Mark Fielding. Siemens sei im Geschäft mit Bahn-Signaltechnik bereits weltweit führend und werde durch den Zukauf in diesem Bereich noch stärker. Fielding wertet auch die geplante Trennung vom Gepäckabfertigungsgeschäft klar positiv. Beide Transaktionen seien Teil der Unternehmensstrategie, die Kernaktivitäten zu stärken. Er sei zuversichtlich, dass das Management die neuen 2014er-Ziele erreichen werde, so der Experte. Er beließ seine Einstufung auf 'Buy' mit einem Kursziel von 100,00 Euro.
Der Industriekonzern scheine nach dem kürzlich bekannt gegebenen Sparprogramm 'Siemens 2014' den Portfolio-Optimierungsprozess zu beschleunigen, schrieb Analyst Ulrich Scholz von Kepler. Auch Scholz sieht sowohl den Zu- als auch den Verkauf positiv. Er bleibt bei 'Hold' mit einem Kursziel von 82,00 Euro./mis/ajx/rum
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aktien von Siemens
Laut Analyst Ingo-Martin Schachel von der Commerzbank passt Invensys Rail strategisch gut zum deutschen Technologiekonzern. Allerdings sei der Kaufpreis recht hoch. Sollte diese Transaktion sowie der Verkauf des Geschäfts mit Gepäckabfertigungssystemen erfolgreich abgeschlossen werden, dürften netto circa 1,75 Milliarden Euro an Barmitteln abfließen und der Gewinn vor Zinsen und Steuern um 130 Millionen Euro steigen. Bei unveränderten Erlösen würden die Margen somit um rund 0,10 Prozent zulegen. Das erachtet der Experte allerdings als negativ, da die für das Geschäftsjahr 2013/14 gesteckten Profitabilitätsziele dadurch weniger herausfordernd wären. Bei einem Kursziel von 83,00 Euro votiert Schachel mit 'Hold'.
'INVENSYS RAIL SEHR PROFITABEL', ANALYSTEN BEWERTEN KAUFPREIS DIFFERENZIERT
Auch Fredric Stahl, Analyst bei der UBS, hält den von Siemens gebotenen Kaufpreis für vergleichsweise hoch. Je nach Annahmen bezüglich der erzielbaren Synergien rechnet der Experte mit einer Wertvernichtung in Höhe von 0,90 bis 1,40 Prozent der Siemens-Marktkapitalisierung. Allerdings sei Invensys-Rail ein qualitativ gutes Akquisitionsziel. Siemens erhalte Zugriff auf den britischen, spanischen, australischen und US-amerikanischen Markt. Zudem wüchsen die Briten relativ schnell und erzielten hohe Margen. Stahl empfiehlt die Papiere bei einem Kursziel von 90,00 Euro zum Kauf.
Weniger verhalten bezüglich des Kaufpreises äußerte sich Analyst Peter Reilly von der Deutschen Bank. Der Experte sieht ihn als angemessen. Unter dem Strich sei die geplante Akquisition sowie die angestrebten Veräußerungen ein kleiner Schritt in die richtige Richtung. Per Saldo dürfte sich beim Umsatz wenig ändern, mit Bahnautomation seien aber höhere Margen zu erzielen. Dennoch blieb Reilly bei seinem 'Sell'-Votum und einem Kursziel von 65,00 Euro.
STÄRKUNG DES KERNGESCHÄFTS
Die Akquisition der Bahnautomatisierungssparte der Briten sei vernünftig und von hoher Qualität, wenngleich nicht billig, kommentierte Citigroup-Analyst Mark Fielding. Siemens sei im Geschäft mit Bahn-Signaltechnik bereits weltweit führend und werde durch den Zukauf in diesem Bereich noch stärker. Fielding wertet auch die geplante Trennung vom Gepäckabfertigungsgeschäft klar positiv. Beide Transaktionen seien Teil der Unternehmensstrategie, die Kernaktivitäten zu stärken. Er sei zuversichtlich, dass das Management die neuen 2014er-Ziele erreichen werde, so der Experte. Er beließ seine Einstufung auf 'Buy' mit einem Kursziel von 100,00 Euro.
Der Industriekonzern scheine nach dem kürzlich bekannt gegebenen Sparprogramm 'Siemens 2014' den Portfolio-Optimierungsprozess zu beschleunigen, schrieb Analyst Ulrich Scholz von Kepler. Auch Scholz sieht sowohl den Zu- als auch den Verkauf positiv. Er bleibt bei 'Hold' mit einem Kursziel von 82,00 Euro./mis/ajx/rum