Berlin, 17. Nov (Reuters) - Unter dem Eindruck der verschlechterten Sicherheitslage in Afghanistan berät das Bundeskabinett heute (Mittwoch) über eine Aufstockung der deutschen Truppen in dem Land. Geplant ist eine Anhebung der Mandatsobergrenze von 850 auf 980 Soldaten, nachdem das deutsche Kontingent in den Vorjahren immer weiter geschrumpft war. Die Sicherheitslage in Afghanistan hat sich seit dem Ende des Nato-Kampfeinsatzes 2014 jedoch massiv verschlechtert. Die ausländischen Staaten stellen sich daher darauf ein, ihre Truppen länger als ursprünglich geplant im Land zu lassen.
Die Zahl der afghanischen Flüchtlinge in Deutschland steigt seit Monaten drastisch an. Im Herbst eroberten die radikal-islamischen Taliban sogar zeitweise die Stadt Kundus, wo die Bundeswehr lange ein großes Feldlager betrieben hatte. Es war einer der größten Erfolge der Extremisten seit ihrem Sturz 2001. Die abschließende Entscheidung über das Bundeswehr-Mandat fällt der Bundestag. (Reporterin Sabine Siebold; redigiert von Sabine Ehrhardt. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter den Telefonnummern 069/7565-1312 oder 030/2888-5168.)