Die Aktien an der Wall Street stehen am Donnerstag vor einer weiteren volatilen Sitzung, da die Ergebnisse der US-Präsidentschaftswahlen zwischen Donald Trump und Joe Biden keinen klaren Sieger brachten. Trotzdem hat sich Trump bereits fälschlicherweise zum Sieger erklärt und gefordert, dass keine Stimmen mehr gezählt werden.
Der Markt ist kurzfristig mit einer Phase der Unsicherheit und Turbulenzen konfrontiert, da die Ermittlung der Abstimmungsergebnisse in den wichtigsten umkämpften Staaten wie Pennsylvania, Nevada und Arizona noch Tage dauern könnte.
Unabhängig von einem Trump- oder Biden-Sieg sind die folgenden drei Aktien im aktuellen Umfeld eine Überlegung wert:
1. Moderna: Führender Covid-19-Impfstoff
Das Biotechnologieunternehmen Moderna (NASDAQ:MRNA) setzte sich in diesem Jahr eine deutlich vom breiteren Markt ab und stieg seit Jahresbeginn um mehr als 250%, als es sich als einer der Spitzenreiter im Rennen, um einen COVID-19-Impfstoff herauskristallisierte.
Sein Impfstoffkandidat mRNA-1273 befindet sich derzeit in den USA in einem späten klinischen Stadium und Moderna arbeitet weiter auf eine mögliche Notzulassung seines experimentellen Impfstoffs bis Ende dieses Jahres hin.
Die Aktie, die in diesem Jahr in der Spitze um bis zu 385% höher lag, beendete den Mittwoch zu 69,81 USD, was dem in Cambridge, Massachusetts, ansässigen Unternehmen eine Bewertung von rund 27 Mrd. USD gab.
Als Moderna am 29. Oktober gemischte Ergebnisse für das dritte Quartal meldete, gab das Unternehmen bekannt, dass es plant, seine Daten für klinische Studien in der letzten Phase in der zweiten Novemberhälfte zu veröffentlichen. Es dürfte dann schnell eine Notfallgenehmigung einholen, vorausgesetzt, die Daten sind positiv.
"Ich glaube, wenn wir unseren Covid-19-Impfstoff auf den Markt bringen, stellt 2021 das wichtigste Jahr in der Geschichte von Moderna dar", sagte Chief Executive Stephane Bancel bei der Ergebnisvorstellung.
Unabhängig davon, wer im Weißen Haus regiert, wird die Einführung eines landesweiten Impfprogramms gegen Covid-19 weiterhin im Vordergrund der laufenden Bemühungen zur Eindämmung der Pandemie stehen.
2. Microsoft: Technologiekonzern, der nicht im Fadenkreuz der Regulierer steht
Die Aktie von Microsoft (NASDAQ:MSFT) war in diesem Jahr ein absoluter Überflieger. Der Tech-Gigant verzeichnete aufgrund der weltweiten Umstellung zur Arbeit von zu Hause aus angesichts der Pandemie eine steigende Nachfrage nach seinen Cloud-basierten Angeboten.
Der in Redmond, Washington, ansässige Softwareriese verzeichnete gegenüber Jahresanfang einen Kurssprung von rund 31%. Die Aktien, die am 2. September ein Rekordhoch von 232,86 USD erreichten, notierten gestern bei 206,43 USD. Mit einer Marktkapitalisierung von 1,56 Billionen US-Dollar ist Microsoft derzeit das zweitwertvollste Unternehmen der Welt.
Die am 27. Oktober herausgegebenen Finanzergebnisse für das erste Geschäftsquartal übertrafen die Erwartungen dank einer starken Entwicklung in der boomenden Cloud-Computing-Sparte.
Der Umsatz aus dem Intelligent Cloud-Geschäft von Microsoft, zu dem Azure, GitHub, SQL Server, Windows Server und andere Unternehmensdienste gehören, stieg im Dreimonatszeitraum bis September gegenüber dem Vorjahr um 20% auf 13 Mrd. USD.
Das Unternehmen dürfte sich im aktuellen Umfeld unabhängig vom Wahlergebnis weiterhin gut behaupten. Die bevorstehende Markteinführung der Xbox-Konsole der nächsten Generation am 10. November dürfte den Umsatz in den kommenden Quartalen weiter steigern.
Die Tatsache, dass Microsoft derzeit keinen Querschüssen von Kartellbehörden und Politikern ausgesetzt ist - im Gegensatz zu anderen namhaften Technologietiteln wie Apple (NASDAQ:AAPL), Amazon (NASDAQ:AMZN) (NASDAQ:{{6435|AMZN}) }), Alphabet (NASDAQ:GOOGL) und Facebook (NASDAQ:FB) - ist ebenfalls ein gutes Vorzeichen.
Trotz der hohen Bewertung - die Aktie des Technologiegiganten wird weit über dem 30-fachen des geschätzten 12-Monats-Gewinns gehandelt - scheint Microsoft angesichts der starken Nachfrage nach seinen Cloud-basierten Diensten, die es zu einem echten Marktführer in dem Bereich gemacht hat, auch in Zukunft eine gute Wahl zu sein.
3. Caterpillar: Schub durch Konjunkturpaket nach der Wahl
Caterpillar (NYSE:CAT), der weltweit führende Hersteller von Bau- und Bergbaumaschinen, gilt weithin als Wetterfahne für die Weltwirtschaft.
Die Aktie ist in diesem Jahr um rund 14% gestiegen und entwickelte sich damit besser als der Dow Jones Industrial Average und auch als der S&P 500. Noch beeindruckender ist, dass sich der Aktienkurs des Industriemaschinenherstellers gegenüber dem Tief vom Corona-Crash im März mit einem Plus von 91% nahezu verdoppelt hat.
Die CAT-Aktie schloss gestern Abend auf 167,69 USD, nicht weit von ihrem Allzeithoch von 171,26 USD, das Mitte Oktober erreicht wurde. Der Konzern hat eine Marktkapitalisierung von rund 91 Milliarden US-Dollar.
Caterpillar meldete am 27. Oktober ein solides drittes Quartal und übertraf die Erwartungen trotz des durch die Covid-19-Pandemie unsicheren Wirtschaftsumfelds, sowohl beim Gewinn als auch beim Umsatz.
"ch bin stolz auf die Leistung unseres Teams, da wir weiterhin sicher durch die Pandemie steuern und uns fest dafür einsetzen, unseren Kunden zu dienen", stellte CEO Jim Umpleby in dem Ergebnisbericht des Unternehmens fest.
Für die Zukunft erwartet Caterpillar angesichts der sanften wirtschaftlichen Erholung einen Umsatzanstieg im vierten Quartal, der leicht über dem des dritten Quartals liegt.
Unabhängig davon, wer am Ende die Präsidentschaftswahlen gewinnt, wird der in Deerfield, Illinois, ansässige Maschinenbauriese ein Hauptnutznießer eines wie auch immer gearteten Konjunkturpakets nach den Wahlen sein.