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Aktienmarkt Sentiment: "Bullisch" + Niedergeschlagenheit trotz hohem Aktienmarktniveau

Veröffentlicht am 23.02.2021, 11:58
Aktualisiert 11.01.2024, 08:21

Aktienmarkt Sentiment:

Das Sentiment hat eine sensationell pessimistische Entwicklung erfahren. Hatte ich in meiner Ausgabe 21/6 noch gewarnt, dass uns das Sicherheitsnetz fehle, so konnte der DAX durch eine Woche "Konsolidierung" auf hohem Niveau nun wieder eine gesunde Verfassung zurück erlangen.

Mit einem Wochenminus von 0,4% lief der DAX schlechter als seine internationalen Kollegen. An der Wirtschaft kann's nicht gelegen haben: Die ZEW Konjunkturerwartung fiel deutlich positiver aus als im Vorfeld erwartet. Auch der Einkaufsmanagerindex konnte positiv überraschen.

Irgendwie schafft es der DAX nicht, nach oben auszubrechen. Dabei gibt es genügend positive Erwartungen: TUI (DE:TUIGn) (+13%) erwartet, dass die Menschen schon diesen Sommer wieder kräftig reisen, wenngleich sie wohl nur sehr kurzfristig buchen werden. Akasol (+18%) springt aufgrund von Übernahmegerüchten kräftig an. Aurubis (DE:NAFG) (+8%) profitiert vom positiven Konjunkturausblick.

Anleger haben die Wochenentwicklung jedoch negativ wahrgenommen. Das Anlegersentiment ist von +2,1 auf -0,6 gefallen. Niedergeschlagenheit macht sich breit, gepaart mit Verunsicherung, wie unsere zweite Frage ergibt: Die Selbstzufriedenheit ist von +1,0 auf -1,6 gesunken.

Fast schon trotzig wirkt da der Zukunftsoptimismus mit einem Wert von +2,5 (Vorwoche 3,0). Doch dem Optimismus folgen keine Taten, denn die Investitionsbereitschaft ist mit 0,2 auf dem niedrigsten Stand seit einem halben Jahr.

Das Euwax-Sentiment der Privatanleger ist ebenfalls zurück gegangen. Mit einem Wert von +0,3 zeigt sich jedoch noch immer ein wenig Optimismus hinsichtlich der Positionierung für die kommende Aktienmarktbewegung.

Das Put/Call-Verhältnis der CBOE ist weiter abgerutscht und zeigt, dass sich US-Anleger verstärkt gegen fallende Kurse absichern. Dieser Pessimismus wirkt in den USA wie eine Unterstützung der Rallye. Denn je stärker Anleger für fallende Kurse positioniert sind, desto eher geraten sie unter Kaufzwang, wenn die Kurse steigen.

US-Fondsanleger haben ihre Investitionsquote auf 108% belassen und spiegeln damit ebenfalls den großen Optimismus wieder, der in den USA derzeit zu finden ist.

Und so zeigt sich dieser Optimismus auch bei den US-Privatanlegern, die mit einer Bullenquote von 21% einen starken Überhang der Optimisten aufweisen.

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Interpretation

Ich führe den deutlichen Stimmungsunterschied zwischen deutschen und US-Anlegern auf die Impfsituation zurück. Auch in den USA gibt es Probleme bei der Impfstoffverteilung, doch es ist die Logistik, die drüben teilweise überfordert ist. Das kann behoben werden und täglich treffen Meldungen ein, was zur Beschleunigung der Impfungen weiter unternommen wird. Bei uns hingegen scheint sich nichts zu bewegen, wenn wir die Tagespresse aufschlagen: Zwei Impfstoffe sind für uns nicht verfügbar und der dritte wird kritisiert. Kein Wunder, dass die Verunsicherung groß ist.

Aber es ist eine Situation, die positive Überraschungen zulässt. Und Aktienmarktentwicklungen werden von Überraschungen bestimmt. Alles, was bekannt ist, ist eingepreist - so die Theorie. Größere Kursbewegungen erfolgen immer dann, wenn ein überraschendes Ereignis eintritt. Und wenn die Stimmung ohnehin bereits am Boden ist, kann es kaum mehr eine negative Überraschung geben. Alle negativen Meldungen werden irgendwann mit einem müden Gähnen aufgenommen.

In dieser Situation könnte eine positive Meldung für einen Kurssprung sorgen. Sollte beispielsweise der Astra Zeneca Impfstoff bei gezielter Anwendung ähnlich gut wirken wie die mRNA-Impfstoffe, dann könnten wir in Deutschland große Fortschritte in Richtung Herdenimmunität machen.

Oder die Lieferverzögerungen bei den beiden mRNA-Impfstoffen könnten sich irgendwann lösen. Oder, oder, ...

Vor einer Woche habe ich noch davor gewarnt, dass wir ohne Netz und doppelten Boden turnen. Doch das Sicherheitsnetz ist diese Woche wieder eingezogen worden. Der Aktienmarkt hat auf hohem Niveau "konsolidiert", ist also seitwärts bis leicht abwärts gelaufen. Schon diese Konsolidierung hat ausgereicht, um die Partylaune restlos zu beenden. Die Niedergeschlagenheit ist so stark, dass sich kaum jemand traut, Aktien einzukaufen. Doch ich wüsste nicht, aus welcher Richtung in dieser Stimmungslage ein heftiger Ausverkauf losgetreten werden könnte.

Somit haben wir derzeit eine Situation, in der es Mut erfordert, auf dem aktuellen Kursniveau einzusteigen. Doch dieser Mut könnte belohnt werden, wenn sich die Impfsituation in den kommenden Tagen und Wochen verbessert. Der Umstand, dass wir eine so große Niedergeschlagenheit messen, obwohl der DAX nur 1% unter seinem Allzeithoch notiert, ist schon irre. In meinen Augen das Ergebnis der Liquiditätsflutung und Konjunkturhilfen wegen Corona.

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