Die Dynamik der Eurozone kann als positiv betrachtet werden, abgesehen von der weiterhin unklaren außenpolitischen Situation.
Seit Monatsbeginn legte der Composite-Index Euro Stoxx 600 1,84% zu und erreicht 392,08 Punkte. Wir erwarten, dass der Index innerhalb der nächsten Wochen die 400 Punkte Marke erreicht. Die größten Volkswirtschaften in der Eurozone befinden sich ebenfalls im Wachstum.
Die Aktienmärkte in Deutschland zeigen einen positiven Trend, wie im deutschen Leitindex DAX zu sehen ist, der seit Monatsbeginn um 3,09% steigt. Wie wir erwartet hatten, wurde die Marke von 13.000 Punkten überschritten, und jetzt, wenn der Markt sie halten kann, wird sie zu einem neuen Widerstandslevel werden. In diesem Fall können wir die vorherige Prognose von kurzfristig 5,5%-5,7% auf 6,1% nach oben anpassen.
Dennoch hat der Optimismus am Markt deutlich nachgelassen, nachdem der deutsche Außenminister Heiko Maas erklärte, Deutschland sehe keine einfachen Möglichkeiten, seine Unternehmen vor den neuen US-Sanktionen gegen den Iran zu schützen. Wir erinnern daran, dass deutsche Unternehmen nach der Aufhebung früherer Sanktionen gegen den Iran einen neuen Markt erschlossen haben, und nun könnten diesen Unternehmen erhebliche Verluste entstehen, wenn die Sanktionen erneut verhängt werden.
Die Deutsche Boerse AG (DE:DB1Gn) sieht besser aus als die Aktien, die in diesem Monat um 6,53% auf 115,20 Euro pro Aktie gestiegen sind. Hier ist festzuhalten, dass das Unternehmen seit Beginn der Aktienbörse stetig wächst. Aufgrund der Marktsituation gehen wir davon aus, dass sich das Wachstum der Notierungen auf absehbare Zeit, ohne den Einfluss gravierender externer Faktoren, weiter fortsetzen wird. Die Wachstumsprognose wird im Baseline-Szenario im Bereich von 5,5%-6,7% getroffen.
Die Aktien der Deutschen Lufthansa AG (DE:LHAG), die seit Anfang Mai um 3,89% gestiegen sind, wird dagegen kurz- und Mittelfristig einen Abwärtstrend aufweisen, der Anfang des Jahres einsetzte und bis heute anhält. Kurzfristig sind die Notierungen der Fluggesellschaft durch den Bericht erschüttert, der für das erste Quartal einen Nettoverlust von 57 Millionen Euro sowie einen Umsatzrückgang von 0,7% im Vergleich zum Vorjahr aufweist.
Sollte das zweite Quartal nicht den Erwartungen der Anleger entsprechen, erwarten wir, dass der Abwärtstrend sich noch beschleunigen könnte. Wir erwarten im Mai / Anfang Juni einen Kursrückgang der Unternehmensaktie von rund 5%.
Der spanische IBEX 35 hat 10.248,60 Punkte erreicht, oder 2,91% Wachstum seit Monatsanfang. Trotz der positiven Daten im Jahres-Chart, können wir einen Rückgang um 7% beobachten, was indirekt auf eine Verlangsamung sowohl in der Geschäftstätigkeit als auch im Wirtschaftswachstum hindeuten könnte.
Lohnt es sich, die Telefonica Aktie (DE:TEF) zu erwähnen? Sie sind seit Ende April aufgrund eines negativen Quartalsberichts um 1,07% gefallen. Trotz der Tatsache, dass die Erträge des Telekommunikationsunternehmens um 7,4% auf 837 Millionen Euro gestiegen sind, ist sein Umsatz um 7,2% zurückgegangen. Der KGV des Unternehmen beträgt 14,53, was im Allgemeinen der Branche entspricht. Wir prognostizieren, dass der Effekt des negativen Berichts länger als erwartet anhalten wird und der aktuelle Aktienkurs kurzfristig von 8,24 auf mindestens 7,95 fallen wird.
Generell kann die Situation in den größten Volkswirtschaften der Eurozone als anfällig für äußere Faktoren eingeschätzt werden. Zuallererst für geopolitische Risiken.