Zuletzt haben wir eine Anleihe vorgestellt, welche es europäischen Emittenten ermöglicht, Zugang zum chinesischen Kapitalmarkt zu erlangen. Zum Artikel gelangen Sie hier. Anleihen, auch Rentenpapier, Obligation oder Schuldverschreibungen genannt, sind wichtige Elemente des Kapitalmarkts und haben Bedeutung für Unternehmen, Regierungen und Investoren. In den letzten Jahren hat sich der Anleihenmarkt in vielerlei Hinsicht verändert. Das langanhaltende Niedrigzinsniveau hatte zur Folge, dass Investoren nach höher verzinslichen Anlageformen blickten, was die Nachfrage ansteigen ließ. Die Digitalisierung hat dazu beigetragen, dass Anleihen einfacher gekauft und verkauft werden können, was zur Erhöhung der Liquidität am Markt beigetragen hat. Die Relevanz von Anleihen wollen wir aufgreifen und die Thematik umfassend beleuchten.
Funktionsweise einer Anleihe
Anleihen sind Finanzinstrumente, welche von Unternehmen oder Regierungen begeben werden, um sich Geld am Kapitalmarkt zu besorgen. Der Investor, welcher als Käufer der Anleihe fungiert, leiht dem Emittenten das Geld zu einem bestimmten Zinssatz für einen bestimmten Zeitraum. Am Ende dieses Zeitraums wird das geliehene Kapital plus Zinsen an den Investor zurückgezahlt. Der Emittent ist der Herausgeber der Anleihe und legt die Konditionen fest. Die Geschichte der Anleihe reicht bis in die Antike zurück. Bereits im alten Rom und im alten Griechenland wurden Anleihen emittiert, um Finanzierungen für Staaten und Unternehmen zu ermöglichen. Die Ausgabe einer Anleihe ist eine Form der Schuldenaufnahme. Der Emittent erhält das Geld von den Investoren, ohne dass er ihnen Anteile am Unternehmen oder eine andere Gegenleistung geben muss – anders als bei der Ausgabe von Aktien. Stattdessen ist er verpflichtet, jene zu den vereinbarten Bedingungen zurückzuzahlen. Anleihen können auf verschiedene Weise gehandelt werden, beispielsweise über eine Börse oder direkt zwischen Käufer und Verkäufer.
Wichtig bei einer Anleihe ist die erwartete jährliche Rendite. Diese resultiert aus der Laufzeit, den festgelegten Zinszahlungen, dem Kaufkurs und dem Rückkaufkurs des Wertpapiers. Die Rendite drückt in Prozent aus, mit welcher jährlichen Verzinsung der Anleger kalkulieren kann. Der Kupon einer Anleihe bezeichnet dagegen ausschließlich die regelmäßigen Zinszahlungen und wird, im Gegensatz zur Rendite, vorab klar definiert. Die Rendite fällt bei steigenden Anleihekursen und steigt bei sinkenden. Dass Kurse von Anleihen schwanken, liegt zudem an der Korrelation zum Zinsniveau. Steigen die Zinsen, fallen die Kurse von Anleihen, weil sie weniger attraktiv für Anleger werden. Sinken die Zinsen, steigen die Kurse von Anleihen, da sie dem Investor eine höhere Rendite versprechen.
Die Relevanz von Anleihen
Für Investoren sind Anleihen eine Möglichkeit, ihr Portfolio zu diversifizieren und ihre Risiken zu minimieren. Jene bieten regelmäßige Zinszahlungen und eine garantierte Rückzahlung des Kapitals am Ende des Zeitraums. Diese Eigenschaften machen Anleihen zu einer attraktiven Option für Investoren, die eine geringere Volatilität und eine stabilere Rendite suchen. Auf dem Kapitalmarkt haben sie eine bedeutende Rolle bei der Überwachung der Konjunkturentwicklung und bei der Festlegung von Zinsen. Die Nachfrage nach Anleihen kann ein Indikator für die Stärke oder Schwäche der Konjunktur sein.
Unternehmen und Staaten nutzen Anleihen als eine Möglichkeit, Kapital zu beschaffen, um ihre Geschäftstätigkeit oder Projekte zu finanzieren, ohne ihre Eigentumsverhältnisse zu verändern. Anleihen bieten eine alternative Finanzierungsquelle zu Bankkrediten oder Aktienemissionen und ermöglichen es den Emittenten, über einen längeren Zeitraum kosteneffizient Kapital zu beschaffen.
Risiken von Anleihen
Neben dem Risiko sich ändernder Zinsen tragen Anleihen ein Ausfallrisiko. Dies bezieht sich darauf, dass der Emittent seine Zins- und Tilgungsverpflichtungen nicht erfüllen kann. Je schlechter das Kreditrating des Emittenten ist, desto höher ist das Ausfallrisiko. Die Bonität kann sich im Laufe der Zeit ändern, was Auswirkungen auf den Kurs hat. Daraus resultiert ein Kursrisiko, auch Marktrisiko genannt. Dieses bezieht sich auf die Schwankungen des Marktpreises. Anleihen werden zumeist zum Nennwert zurückgezahlt, also zu 100%. Bei Liquiditätsbedarf wiederum kann der Kurswert während der Laufzeit unter dem Nennwert notieren, was bei Veräußerung zu Verlusten führt. Ein weiteres Risiko ist das Währungsrisiko. Wenn eine Anleihe in einer anderen Währung als der Heimatwährung des Anlegers ausgegeben wird, kann eine Änderung des Wechselkurses zu Verlusten führen. Steigt die Inflation, kann dies zur Folge haben, dass die Kaufkraft des Geldes sinkt, was zu einem Verlust bei Investoren sorgt, die niedrigere Zinsen erhalten
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