Nachdem der US-Dollar im Juli drastisch eingebrochen war, startete er mit einer kräftigen Rallye in den neuen Handelsmonat. Dabei profitierte der Greenback in erster Linie von steigenden Anleiherenditen sowie den überverkauften Marktbedingungen.
Laut dem ISM beschleunigte sich die Produktionstätigkeit im Juli, aber eine getrennte Umfrage durch Markit Economics ergab eine weniger ausgeprägte Erholung. Als Reaktion auf die Stimmungsindikatoren zog sich der US-Dollar von seinen Sitzungshochs zurück, was darauf hindeutet, dass die Devisenanleger weiterhin über die Aussichten für die Wirtschaft besorgt sind. Es handelt sich vielleicht um nichts weiter als eine Erholungsrallye, aber da der Dollar stark überverkauft ist, kann die Rallye noch einige Tage andauern. Die dieswöchigen Wirtschaftsberichte dürften eine Belebung der Wirtschaft signalisieren, denn selbst nach dem sprunghaften Anstieg der Virus-Fälle im Juli haben mehr Unternehmen wieder eröffnet und Menschen wieder an ihren Arbeitsplatz zurückgeholt.
Unterdessen arbeitet der Kongress mit Hochdruck an einem neuen Konjunkturpaket, und mit jedem weiteren Tag, der vergeht, kommen die Wissenschaftler der Entwicklung eines wirksamen Corona-Impfstoffs näher. Obwohl alle Faktoren, die den Dollar im Juli unter Druck gesetzt haben, auch heute noch bestehen, werden wir in den kommenden Wochen wahrscheinlich positive Entwicklungen an beiden Fronten sehen. Auch die US Treasury-Renditen erholten sich nach dem starken Einbruch in der vergangenen Woche, während die Aktienmärkte ihre Rallye fortsetzten.
Das Pfund Sterling zeigte zum Wochenauftakt die stärkste Performance. Die Abwärtsrevision beim Einkaufsmanagerindex-Industrie hat die Inselwährung mit einem Achselzucken abgetan. Der Euro dagegen schloss den gestrigen Handelstag leicht im Minus und das, obwohl die PMI-Werte nach oben gesetzt wurden. Angesichts des Mangels an marktbewegenden Konjunkturdaten dürfte sich der Markt am Dienstag erneut am Dollarkurs orientieren, um eine Richtung einzuschlagen.