Die Entscheidung der Reserve Bank of Australia, ihren Leitzins um einen Viertelprozentpunkt auf ein historisches Tief bei 1,25% zu senken, war keine Überraschung. Die Aussage von RBA Governor Philip Lowe vor zwei Wochen signalisierte diese Absicht bereits. Die letzte Zinserhöhung war am 2. August 2016 (von -0,25% auf 1,50%), während die letzte Zinssenkung im am 2. November 2010 erfolgte. Die jüngste Entwicklung der Beschäftigung, die flaue Inflation und die globalen Handelsstreitigkeiten sind die Hauptgründe hierfür.
Der CPI lag im 1. Quartal bei 1,30%, deutlich unter dem Ziel von 2-3%, während die Arbeitslosenquote im April um 5,2% gestiegen ist, der höchste Wert in 8 Monaten. Die Prognosen der RBA für 2019 für das BIP und die Inflation liegen nun bei 2,75% (vorher 3%) und 2% (vorher 1,75%). Aber die Zinsentscheidung scheint den Devisenmarkt nur begrenzt zu beeinflussen, da der Aussie trotz der Zinssenkung in der Gunst zu liegen scheint. Es gibt sogar eine Erklärung hierfür, da die US-amerikanischen/australischen Renditedifferentiale den AUD begünstigen. Die zehnjährigen Spreads haben den niedrigsten Wert seit März 2019 (0,6053) erreicht, da die US-Renditen fallen, was vermuten lässt, dass der AUD weiter kurzfristig Unterstützung erhalten dürfte. Der Rückgang des AUD/USD sollte jedoch bald genug kommen.