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Bankenkrise doch noch nicht überstanden? Weitere "Bad News" von einer Regionalbank

Veröffentlicht am 05.04.2023, 07:12
Aktualisiert 29.08.2023, 16:02

Trotz der Erholung US-amerikanischer Banken nach der Krise um die Silicon Valley Bank (OTC:SIVBQ), ist die größte Regionalbank des Landes nun in unser Blickfeld gerückt. Sie hat soeben einen ungewöhnlich späten Bilanztermin bestätigt, der besondere Beachtung verdient.

U.S. Bancorp (NYSE:USB_pa) - Terminverschiebung für den Quartalsbericht gibt Anlass zur Besorgnis

Die U.S. Bancorp (NYSE:USB), die größte Regionalbank in den USA mit einem Vermögen von rund 600 Mrd. USD, bestätigte den 25. April als Termin für den Q1-Bericht, den spätesten Termin in unseren über 20 Jahre erfassten Daten. Die USB veröffentlicht die Ergebnisse für das 1. Quartal in der Regel zwischen dem 14. und 20. April und fast immer an einem Mittwoch.

Der 25. April ist eine Woche später als erwartet und durchbricht das seit langem übliche Muster der Berichterstattung am Mittwoch nach den Megabanken und anderer Regionalbanken. Wissenschaftliche Untersuchungen legen nahe, dass die Verschiebung eines Bilanztermins, insbesondere nach Jahren der Berichterstattung in einem vorhersagbaren Muster, ein Hinweis auf "Bad News" in der Telefonkonferenz sind. Ein solche Ereignis ist in hohem Maße mit einem Rückgang des Aktienkurses in der Zeit nach der Zahlenvorlage korreliert.

Regionale Banken stehen nach der SIVB-Krise weiterhin im Fokus, da sie in der Niedrigzinsphase ebenfalls in großem Umfang und manchmal fahrlässig in Staatsanleihen und sogenannten "Mortgage-Backed Assets" investiert haben. Dadurch sind sie bei den mittlerweile stark gestiegenen Zinsen erstklassige Kandidaten für ein massives Zinsrisiko.

Im Gegensatz zur SVB, die sich an eine Tech-orientierte Kundschaft wendet, hat die USB jedoch einen höheren Anteil an Privatkundeneinlagen, die im Allgemeinen als risikoärmer eingeschätzt werden. Auch der Anteil der versicherten Einlagen ist höher. Während rund 90 % der Kundeneinlagen bei der SIVB und der Signature Bank nicht durch die FDIC versichert waren, gab USB an, dass Ende 2022 55 % der Einlagen nicht versichert waren.

Damit liegt sie irgendwo im Mittelfeld der Regionalbanken, Namen wie KeyCorp (NYSE:KEY) (47 %) und Zions Bancorporation (NASDAQ:ZION) (51%) gehören zum unteren Ende, während die First Republic Bank (NYSE:FRC) (68%) und Comerica (NYSE:CMA) (64%) am oberen Ende einzustufen sind.

Prozentsatz der unversicherten Einlagen bei Regionalbanken

Außerdem können wir die Tatsache nicht ignorieren, dass in der letzten Woche ein "Tippfehler" aufgedeckt wurde - die U.S. Bancorp hatte in ihren Jahresabschlüssen für 2022 einen erheblichen Bewertungsfehler eingebaut. Der Irrtum ließ die Kredite der Bank so aussehen, als hätten sie an Wert gewonnen, obwohl sie in Wirklichkeit gesunken waren.

In einer Fußnote wurde der Marktwert der Kredite mit 368,9 Mrd. USD gegenüber einem Buchwert von 318,3 Mrd. USD eingestellt, was ein Wachstum von 50,6 Mrd. bedeutet hätte. In Wirklichkeit belief sich der Buchwert auf 381,3 Mrd. USD, was einem Verlust von 12,4 Mrd. USD entspricht.

Der Fokus liegt auf den Bilanzen der Banken in der kommenden Berichtssaison

Neben dem prozentualen Anteil der nicht versicherten Einlagen gibt es noch einige andere Zahlen, auf die die Anleger in den Berichten zum 1. Quartal achten werden. Zu diesen Kennzahlen gehören die nicht realisierten Verluste in Prozent des Tier-1-Kapitals oder Kernkapitals (ein Maß für die Finanzkraft und die Fähigkeit, unvorhergesehene Verluste zu absorbieren).

Unrealisierte Verluste machten in den letzten Filings der U.S. Bancorp 47 % des Tier-1-Kapitals aus. Zum Vergleich: Bei der First Republic Bank und der Signature Bank beliefen sich die nicht realisierten Verluste auf etwa 40 % des Kernkapitals, bei der SVB auf erschreckende 120 %.

Dieser hohe Prozentsatz sorgte für Gesprächsstoff, vor allem als der berühmt-berüchtigte "Big Short"-Investor Michael Burry über Twitter warnte, dass diese Kennzahl und der hohe Prozentsatz nicht versicherter Einlagen bei regionalen Banken wie die USB im derzeitigen Umfeld das Risiko eines Bank-Runs heraufbeschwören.

Wie Sie dem nachstehenden Chart entnehmen können, liegt die CET-1-Kapitalquote der USB nach Berücksichtigung der nicht realisierten Wertpapierverluste nur knapp über der von den Basel-III-Vorschriften geforderten untersten Schwelle von 4,5 %.

Auswirkungen unrealisierter Verluste von Wertpapieren auf die Eigenkapitalquoten

Es gibt auch Bilanzposten wie bis zur Fälligkeit gehaltene Wertpapiere (HTM) und die Gesamtsumme der Kredite, die man derzeit wachsam beobachten sollte, insbesondere als Prozentsatz der Gesamteinlagen. Die Wertpapiere und Kredite der USB machen etwa 92 % der gesamten Einlagen aus.

Verhältnis von Krediten zu Einlagen bei US-Banken

Apropos HTM-Wertpapiere: In einem am 29. März veröffentlichten Artikel weist der Autor Jonathan Weil darauf hin, dass sechs große Banken, zu denen auch USB (JPMorgan (JPM), Wells Fargo (NYSE:WFC), Truist (TFC), PNC Financial Services (NYSE:PNC) und Charles Schwab (NYSE:SCHW)) gehören, zusammen eine halbe Billion US-Dollar an Wertpapieren von der Position "zur Veräußerung gehalten" (available-for-sale - AFS) in "bis zur Fälligkeit gehalten" (held to maturity - HTM) im Jahr 2022 umgebucht haben.

Warum ist das wichtig? AFS-Wertpapiere werden nicht in der Gewinn- und Verlustrechnung, sondern in der Bilanz ausgewiesen, damit wird ein genaueres Bild von der Eigenkapitalsituation der Bank vermittelt. HTM-Wertpapiere werden zu Anschaffungskosten gehalten und nicht in der Gewinn- und Verlustrechnung oder der Bilanz erfasst, daher spiegeln sie nicht genau den Stand des Eigenkapitals wider, wenn sich der Marktwert des Wertpapiers ändert.

Dies ist zwar eine völlig akzeptable Buchführungspraxis, kann aber irreführend sein. Jetzt, wo die Zinssätze gestiegen sind und der Wert dieser Wertpapiere gesunken ist, erschwert die Kennzeichnung als HTM die Analyse der Auswirkungen auf das Eigenkapital.Ursachen für Verluste

Quelle: FDIC, Chart: Financial Times

Stärkere Regulierung von Regionalbanken rückt erneut in den Fokus

Im Herbst 2022 schlug eine Gruppe der von Biden berufenen Bankenaufsichtsbehörden neue Vorschriften vor, die von großen Regionalbanken verlangen, Sicherheitsmaßnahmen für den Fall einer Krise wie der jetzigen zu ergreifen. Die vorgeschlagenen Regeln sahen vor, dass Regionalbanken ab einer bestimmten Größe langfristiges Fremdkapital aufnehmen müssen, um Verluste auszugleichen, falls sie insolvent werden - eine weniger strenge Version dessen, was von den Großbanken verlangt wird.

In einer Erklärung vom 14. Oktober gab die Fed bekannt, dass sie aufgrund der jüngsten Fusionen, die die Größe einiger regionaler Banken in ein "too big to fail"-Szenario aufgebläht haben, tatsächlich solche Schritte in Erwägung zieht. Sie bat um Rückmeldungen dazu. An dieser Stelle warnten dann zahlreiche Banker und Berufsverbände, dass eine solche Maßnahme die Kosten für Verbraucher und gewerbliche Kreditnehmer unnötig erhöhen würde. Angesichts der jüngsten Aktivitäten könnte diese Debatte jedoch erneut in den Vordergrund rücken.

Fazit

Zwar sieht es so aus, als sei die Bankenkrise im Moment weitgehend ausgestanden, doch erst nach Vorlage der Quartalszahlen werden wir mit Sicherheit wissen, ob da noch mehr im Busch ist. Den Anfang machen am Freitag, den 14. April, die Banken JPMorgan Chase (NYSE:JPM), Wells Fargo (WFC), Citigroup (NYSE:C) und PNC Financial Services.

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