Aufgrund hausgemachter Probleme hat der Tiefbauspezialist Bauer (DE:B5AG) die Börsenhaussee in der zweiten Jahreshälfte 2019 komplett verpasst und auch die starke Markterholung nach dem „Corona-Crash“ ging an der Aktie vorbei. Investoren warten nach dem erneut enttäuschenden Q1 weiter ab, wenngleich der Ausblick Hoffnung macht. So soll 2020 der Ergebnis-Turnaround trotz Covid-19 erreicht werden. Zudem nährt der niedrige Buchwert die Zuversicht für ein Comeback der Aktie.
Bauer macht es den Anlegern nicht gerade leicht: Im Geschäftsjahr 2019 (per 31.12.) sank der Umsatz um über 7 % auf 1,47 Mrd. Euro. Das Nachsteuer-Ergebnis rutschte wegen einer unerwarteten Wertberichtigung infolge eines Gerichtsurteils mit 36,6 Mio. Euro ins Minus (GJ 2018: +24,1 Mio. Euro). Der Einschlag zeigte Wirkung in der Bilanz: Die Eigenkapitalquote sank von 26,5 auf 23,8 %, zudem wurden Covenants bei Kreditgebern gerissen und Darlehen mussten von lang- zu kurzfristigen Verbindlichkeiten umgegliedert werden. Wenngleich mittlerweile mit einigen Finanzpartnern Lösungen gefunden wurden, ist dieser Effekt im Q1-Bericht noch sichtbar.
Apropos erstes Quartal 2020: Auch ohne wesentliche Corona-Effekte ist das Unternehmen wohl noch nicht ganz über den Berg. Der Umsatz sank um mehr als 2 % auf 334,0 Mio. Euro und das Ergebnis nach Steuern lag bei -5,0 Mio. Euro (Q1 2019: -5,1 Mio. Euro). Dennoch hält das Management unverändert am positiven Ausblick für 2020 fest und plant eine deutliche Steigerung beim Ergebnis nach Steuern in den positiven Bereich.