Nach den Rückschlägen in den vergangenen Monaten hat sich der Bitcoin-Preis zuletzt stabilisiert. Anders als bei einigen Altcoins lässt eine Erholung aber weiter auf sich warten. Ganz allmählich spitzt sich die Lage sogar zu, eine Richtungsentscheidung rückt näher.
Sören Hettler, Analyst bei der DZ Bank, bringt das eigentliche Problem am Krypto-Markt auf den Punkt: „Obwohl es bei den einzelnen Kryptowährungen deutliche Unterschiede in der Ausgestaltung und der Zielsetzung gibt, werden sie von Anlegern letztlich immer noch in den gleichen Topf geworfen und folgen Bitcoin.“
Und bei der Nummer eins bleiben die Aussichten durchwachsen. Seit Monaten gibt es kaum positive Nachrichten, die Hoffnung und damit auch das Interesse schwindet. Um die Lage einzuschätzen, reicht der Blick auf den Chart.
Nach dem Absturz Anfang Februar reichte die Erholung bis 11.800. Anschließend folgte der nächste Rückschlag bis in den Bereich um 6000/6500. Die Gegenbewegung im April gipfelte bei 10.000, im Juli war bereits bei 8500 Schluss, Anfang September bei 7450 und zuletzt bei 6800. Ebenfalls wichtig zu wissen: Die jüngsten Erholungen wurden nicht nur immer früher zum Ausstieg genutzt, auch die Dauer der Gegenbewegung fällt zunehmend kürzer aus. Damit steigt der Druck auf die bisher noch stabile Unterstützungszone um 5700/6000.
Eigentlich ist es nur eine Frage der Zeit, bis der Bereich dynamisch nach unten durchbrochen wird und ein (finaler?) Ausverkauf folgt. Bisher erfüllten sich die Träume der Shortseller aber noch nicht wie gewünscht. Obwohl seit August mehrfach die Short-Bestände massiv ausgebaut wurden, behauptet sich Bitcoin über der Unterstützung. Zuletzt sind die Shorts sogar wieder deutlich von knapp 40.000 auf 30.000 gesunken, die Long-Wetten legten leicht auf ebenfalls 30.000 zu (Verlauf unter dem Chart).
Allmählich muss sich der Markt aber für eine Richtung entscheiden. Der Abwärtstrend (rote Linie) fällt um rund 600 Dollar pro Monat und liegt derzeit bei etwa 7200. Spätestens Ende November schneidet die Gerade somit den Unterstützungsbereich um 6000. Bis dahin schafft Bitcoin entweder den Sprung über die Trendlinie oder rutscht unter die Haltezone.