Am Ende dauerte es nur drei Tage bzw. rund 70 Stunden bis der Stillstand der US-Regierung vorbei war. Dauerhaft gelöst wurde der Haushaltsstreit jedoch nicht. Stattdessen handelt es erneut nur um eine Übergangslösung, die diesmal bis zum 8. Februar reicht. Es bleiben also nun weniger als drei Wochen, um eine erneute Einigung zu erzielen.
Einigung in den USA bringt uns neue Allzeithochs
Nichtsdestotrotz feierten die Börsen das Ende des „Government Shutdown". Als die Meldung über einen unterschriftsreifen Entwurf öffentlich wurde, marschierten die Kurse wie erwartet los und setzten ihren Kurs wieder in Richtung neuer Allzeithochs. Die Schwäche der US-Indizes in den Tagen zuvor scheinen also durchaus auf das Konto des Haushaltsstreites zu gehen.
Mit auf dem der Einigung gefolgtem Kurssprung an den Aktienmärkten sollten wir aber bereits alle Auswirkungen des Shutdowns auf die Kurse gesehen haben, zumindest bis Anfang Februar. So schrieb auch schon Torsten Ewert gestern, dass die Verhandlungen um den Etat des US-Haushalts meist nur einen geringen Einfluss auf die Börsenkurse haben.
Natürlich kann der derzeitige Anstieg trotzdem weitergehen. Die vorherrschenden Aufwärtstrends machen einfach da weiter, wo sie vorher aufgehört hatten. Dies gilt besonders für die US-Indizes. Das führt aber auch dazu, dass sowohl die charttechnische Übertreibung als auch die fundamentale Überbewertung noch weiter steigen.
DAX markiert neues Allzeithoch
Aber auch im DAX scheint es, als würde ein frischer Wind wehen. Denn auch der deutsche Leitindex markierte endlich wieder ein neues Allzeithoch (siehe grüne Ellipse im Chart).
Und so war doch tatsächlich die Einigung im Senat über den US-Haushalt der Zündfunken, der den neuen Ausbruch auf ein neues Allzeithoch startete. Dazu kommt, dass dieser Trend noch sehr jung und die charttechnische Situation im Gegensatz zu den US-Indizes vor allem noch nicht überkauft ist. Schließlich sahen wir das letzte Hoch vor mehr als zwei Monaten am 7. November 2017 mit 13.525,56 Punkten. Die Anleger hatten also ausreichend Zeit, den Anstieg bis auf dieses Niveau zu verdauen.
Nun erwartet den DAX in Kürze ein Kreuzwiderstand zwischen der Mittellinie bei 13.655 Punkten (blau gestrichelt) und der Mittellinie des übergeordneten Aufwärtstrendkanals (grün gestrichelt). Wenn diese Hürde übersprungen wird, eröffnet sich sofort ein Kurspotenzial bis zur nächsten runden Marke von 14.000 Zählern. Nur knapp darüber befindet sich dann die 14.010er Rechteckgrenze als nächstes Kursziel nach der Target-Trend-Methode.
Bleiben Sie vorsichtig mit Long-Positionen!
Bevor man aber nun „Hurra!“ rufend und aufgrund der bullishen Aussichten fröhlich neue Long-Positionen aufbaut, ist erst einmal Vorsicht angesagt. Wenn die längst überfällige Gegenbewegung in den US-Indizes eintritt, könnte aus dem Ausbruch ganz schnell ein Fehlsignal werden. Zudem sahen wir auch noch keine Anschlussgewinne, die im Zuge eines bullishen Ausbruchs eigentlich sichtbar werden sollten, damit dieser auch wirklich nachhaltig wird.
Falls also diese Gewinne am Ende ausbleiben sollten und der DAX wieder unter das November-Hoch und in die Broadening-Formation zurückrutscht, könnte damit ein Fehlausbruch bestätigt sein. Dies wäre dann entsprechend bearish zu werten.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihrer Geldanlage
Ihr
Sven Weisenhaus