Auch in Australien verläuft das öffentliche Leben derzeit eingeschränkt. Die Exploration von Cassini Resources‘ Yarawindah-Projekt wurde derweil bislang nicht von den durch die Corvid-19-Krise bedingten Reisebeschränkungen beeinträchtigt. Das Unternehmen hält weiterhin alle notwendigen Gesundheitsprotokolle ein – und meldet sich mit neuen aufschlussreichen Erkenntnissen.
Am Donnerstag gab der australische Explorer Cassini Resources Ltd (ASX:CZI) (ASC: CZI; WKN: A1JNU6; ISIN: AU000000CZI9) aus Perth die endgültigen Ergebnisse der ersten Diamantbohrkampagne auf seinem Projekt nahe der westaustralischen Gemeinde New Norcia, bekannt. Die Untersuchungen brachten weitere Nickel- und Kupferfunde zutage, sodass nun das dritte Nickel-Kupfer-Platingruppen-Prospekt identifiziert werden konnte. Ganz im Sinn der landwirtschaftlich inspirierten Nomenklatur in Yarawindah Brooks bekam das neue Gebiet den Namen „Ovis“ (lateinisch für „Schaf“).
Neuigkeiten aus frischen Löchern
Das Interesse von Cassini am Projekt fußt auf der geologisch interessanten Lage: ein mafisch-ultramafischer Intrusionskomplex an einem tektonischen Schnittpunkt der Darling-Verwerfung und der seismischen Meckering-Zone.
In solchen Zonen bilden sich häufig Nickel-Kupfer-Platinelement-Sulfidgruppen. Nach luftgestützten und elektromagnetischen Festschleifen-Untersuchungen hatte Cassini Anfang 2018 vielversprechende Leiter entdeckt. Identifiziert wurden die Ziele Brassica (Kohl), Avena (Hafer) und nun Ovis im südlichen Projektbereich. Die bislang dort gewonnenen ermutigenden Erkenntnisse lassen auf eine hohe Projektqualität schließen. Die Lagerstätte verspricht bedeutende Funde von Nickel, Kupfer, Kobalt, Palladium und Platin.
Insgesamt hat Cassini zuletzt auf einer Strecke von fast 1,2 Kilometern neun Diamantbohrlöcher fertiggestellt. Die neuen Funde bekräftigen noch einmal die Bedeutung der Provinz New Norcia für den Bergbau.
Aktuelle Werte im Detail
Die Testergebnisse der jüngsten Bohrungen YAD0007, YAD0008 und YAD0009 weisen auf signifikante Mineralisierungen in „Ovis“ hin. Im etwa 400 Meter östlich gelegenen Avena-Prospekt waren zuvor 0,12 Meter zu 5,97 Prozent Nickel, 0,75 Prozent Kupfer und 0,39 Prozent Kobalt und 2,66 Gramm Platingruppenelemente aus 84,3 Metern festgestellt worden.
Die drei Ovis-Bohrlöcher orientierten sich an elektromagnetischen Leitern und durchschnitten die Nickel-Kupfersulfid-Mineralisierung bereits in geringer Tiefe. Die herausragenden Ergebnisse umfassen 2,25 Meter mit 1,09 Prozent Nickel, 0,99 Prozent Kupfer, 0,08 Prozent Kobalt und 0,24 Gramm Platingruppenelement pro Tonne aus 84,8 Metern aus YAD0008. Die mögliche Prospektivität der Mineralisierung in der Intrusion belegt vor allem jener Achsenabschnitt, der 0,24 Prozent Nickel und 0,18 Prozent Kupfer enthielt und in mineralisiertem Metagabbro endete.
YAD0009 brachte 0,9 Meter bei 1,44 Prozent Nickel, 0,76 Prozent Kupfer, 0,11 Prozent Kobalt und 0,19 Gramm Platingruppenelement pro Tonne aus 86,5 Metern zutage.
Untersuchungen stützen Explorationsmodell
Die Mineralisierung befindet sich in intrusiven Sequenzen aus Metagabbro und Metapyroxenit – das stimmt mit dem zugrundegelegten geologischen Modell überein. Der mineralisierte Teil ist insgesamt über 50 Meter dick und zeigt durchgängig anomale Nickel-Kupfer-Werte – ein wichtiger Hinweis auf massive Ablagerungen von Nickel-Sulfid beziehungsweise sulfidhaltiges Magma.
Die Mineralisierung ist entlang des Streichens offen und hat ein Gefälle nach Norden. Weitere Folgearbeiten werden die Ergebnisse aus der geologischen Interpretation, Modellierung und den Daten der Bohrloch- und elektromagnetischen Untersuchungen berücksichtigen.
Mitbewerber-Projekt als zusätzlicher Indikator
Die neuen Untersuchungen unterstreichen die Bedeutung der wachsenden regionalen Nickelsulfid-Provinz. Mit dieser Einschätzung ist Cassini nicht allein: Erst kürzlich hatte Mitbewerber Chalica Gold Mines in nur vierzig Kilometern Entfernung im Rahmen seines „Julimar“-Projektes ähnliche hochgradige Entdeckungen gemeldet. Die Wirtsgesteine beider Projekte dürften demselben mafisch-ultramafischen Komplex entstammen.
Geologisch gesehen sind solche Intrusionskomplexe mit regional vorkommenden Schwerkrafthöhen assoziiert, wobei sich das mafische Material in Form einer tiefer gelegenen Kruste konzentriert.
Cassini stärkt strategische Position in der Mineral-Provinz
Das Unternehmen hatte zuletzt die strukturelle und geografische Interpretation des Projektgebietes forciert. Dabei wurden auf einer Fläche von etwa drei mal vier Kilometern weitere zusätzliche Ziele ins Visier genommen und das Projekt um einige Liegenschaften erweitert. Der Grundbesitz von Cassini erweitert sich dadurch auf nun annähernd 400 Quadratkilometer und überlagert den zentralen Teil dieser Schwerkraftanomalie am Schnittpunkt zweier begrenzter Strukturen.
Damit hat Cassini nun eine bedeutende Position in der Nickelsulfid-Region inne. Die Liegenschaften sind entlang der angenommenen mafisch-ultramafischen Geologie und der wichtigsten Strukturen, mit denen die Mineralisierung kontrolliert werden kann.
Historische Daten mit wenig „Tiefgang“
Die Nickel-Kupfer-Vorkommen von Yarawindah wurden bereits in den Siebzigerjahren entdeckt, Exploriert wurde damals allerdings primär Bauxit. Deshalb liegen kaum historische Daten aus Grundgesteinsbohrungen vor, die Geologie und Nickel-Kupfer-Sulfidmineraliserungen der Region sind weitgehend unterforscht.
Von etwa 840 Bohrlöchern reichte nur ein geringer Prozentsatz in tiefen unterhalb von 50 Metern, erfasste also nur Bodenschichten oberhalb des Frischgesteins. Ziel der alten Bohrungen waren Palladium- und Platinoxidmineralisierungen nahe der Oberfläche.
Wie das aussah, verdeutlicht Cassini am Beispiel des historischen Lochs YBR089: Das schnitt bei elf Metern 1,78 Gramm Palladium und 0,56 Gramm Platin pro Tonne und endete auf 46 Metern – ohne Erzprobe für Nickel oder Kupfer.
Trotzdem kann Cassini die alten Daten in weitere Untersuchungen einbeziehen, indem sie als geochemischer Vektor für orthomagmatische (aus Magma ausgeschiedene) Nickel-Kupfer-Platinelement-Mineralisierungen genutzt werden. Die historische Datenbank liefert somit einen hohen Mehrwert zur gezielten Identifikation und Tests für aussichtsreiche Gebiete, bei denen keine tiefergehende Untersuchung von Nickel- und Kupfersulfid unternommen wurde.
Schritt für Schritt zu neuen Zielen
Mit modernen Explorationskonzepten und Techniken Cassini nun sicher die oberflächennahen Sulfidmineralisierungen identifizieren. Aktuell unternimmt das Unternehmen weitere Oberflächen-Geochemie- und elektromagnetische Untersuchungen.
Parallel zu den Diamantbohrtests der direkten Zeile führt Cassini weiterhin eine systematische Basis-Explorationskampagne ausgehend von Brassica, Avena und Ovis durch. Dazu wurden mehr als eintausend Bodenproben entnommen, die aktuell in Perth analysiert werden.
New Norcia ist eine Gegend, die über wenig frisches Felsgestein verfügt. Die verwitterte Schicht liegt größtenteils unterhalb von Agrarflächen. Aufklärungskartierungen weisen darauf hin, dass die Oberflächenstörung auf den kultivierten Wiesen sich auf die obersten 20 Zentimeter beschränken und der Boden mit einer Handschnecke weiter untersucht werden können. Große Teile des Projektes werden weiterhin natürliches Buschland bleiben, wobei das Projektgebiet aber für moderne Bodenchemie-Techniken zugänglich ist. Die Ergebnisse und die Interpretation der Bodenproben sollten Ende Mai vorliegen.
Außerdem wird eine Oberflächen-EM-Untersuchung mit Festschleife über einer etwa 2200 mal 1200 Meter großen Fläche im zentralen Gebiet des Yarawindah-Projekts durchgeführt, inklusive der Zonen mit Nickel-Kupfer-Platingruppenanomalien, die seinerzeit nicht weiter analysiert wurden. Dieses Programm ist voraussichtlich Ende April abgeschlossen.
Das Projekt in Kürze
Das Yarawindah-Brook-Projekt befindet sich auf landwirtschaftlich genutzten Flächen 100 Kilometer entfernt von Perth. Nächstgelegene Ortschaft ist die Gemeinde New Norcia. Cassini ist zu 80 Prozent an dem Projekt beteiligt; die verbleibenden 20 Prozent gehören dem privaten Explorer Scott Wilson aus Kalgoorlie.
Ungeachtet aller begünstigenden örtlichen Rahmenbedingungen war das Gelände nur in begrenztem Maß auf Nickel, Kobalt und Kupfer untersucht worden. Bohrungen aus dem Jahr 2007 ergaben zwar signifikante Sulfid-Mineralisierungen, denen aber nicht weiter nachgegangen wurde.