Daimler (DE:DAIGn) legte am Donnerstag maue Zahlen vor, dennoch konnte die Aktie im weiteren Handelsverlauf Kursgewinne verbuchen. Der Handelsfrieden mit den USA wiegt schwer und dürfte die Kurse in den nächsten Wochen weiter positiv beeinflußen. Wir sind für die Autobauer optimistisch und empfehlen Produkte mit etwas Puffer falls der Sommer doch etwas turbulenter wird. Auf VW (DE:VOWG) den Discounter MF5WHD oder offensiv den Turbo TD7ZNW, bei BMW (DE:BMWG) den Bonus CQ8W0V oder offensiver den Discount-Call PR1PF1 und bei Daimler den Bonus TR39J3 oder den Turbo MF5P7T.
Blicken wir auf die Einschätzung der Vontobel-Experten zum Automobilsektor:
Anleger konzentrieren sich bei den Automobilherstellern derzeit insbesondere auf die Negativschlagzeilen rund um mögliche Abgasmanipulationen und die Auswirkungen der Handelsstreitigkeiten. Jetzt ist jedoch eine Annäherung im Handelsstreit zwischen den USA und der EU in Sicht.
Daimler
Die Aktie von Daimler (DE:DAIGn) befindet sich seit Jahresbeginn 2018 auf Talfahrt und nun haben die Schwaben heute auch noch schlechtere Quartalszahlen (DE:DAIGn) als gedacht vermeldet. Der Dax-Konzern musste einen deutlichen Gewinneinbruch verkraften. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) beträgt im 2. Quartal EUR 2,6 Milliarden. Dies entspricht einem Minus von 30% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Unterm Strich brach im selben Vergleichszeitraum das Konzernergebnis um 27% ein, auf nur noch EUR 1,8 Mrd. Neben dem Rückruf von Diesel-Fahrzeugen wegen der Abgasaffäre nagten am Gewinn des Auto- und Nutzfahrzeugherstellers Zollanpassungen am wichtigsten Einzelmarkt China. Auch der Umsatz von Daimler ist gesunken: Während der Großteil der Analysten davon ausgegangen war, dass die Erlöse auf ca. EUR 42 Mrd. anwachsen, enttäuschte Daimler mit einem Umsatz von EUR 40,7 Mrd.
Zwar enttäuscht der Konzern auf fast allen Ebenen. Was Anleger aber zumindest goutieren dürften: Nachdem im Juni mit einer Gewinnwarnung der Ausblick von Daimler gesenkt wurde, lässt der Konzern seine Prognose nun unverändert. Für das Gesamtjahr 2018 rechnet der Konzern mit einem leichten Anstieg von Umsatz und Absatz. Auch die Absätze bei Mercedes-Benz in China, dem wichtigsten Automarkt der Welt, fallen überzeugend aus. Zudem investieren die Schwaben kräftig in die elektrische Zukunft des Konzerns. So plant Daimler zwei weitere Batteriefabriken zu bauen. Diese Investitionen drücken zwar kurzfristig die Ergebnisse, jedoch sollen sie langfristig dafür sorgen, dass Daimler im Premiumsegment der Automobilbranche an der Spitze bleibt.
BMW
Vor wenigen Tagen gab BMW (DE:BMWG) bekannt, dass man das erste Halbjahr mit dem bisher besten Absatzergebnis (DE:BMWG) für diesen Zeitraum abgeschlossen habe. „Mit unserer starken Absatzentwicklung im Juni haben wir 35 Wachstumsquartale in Folge erreicht und sind zuversichtlich, dass sich dieser Trend fortsetzen wird“, so Vertriebsvorstand Pieter Nota. “Ich freue mich über die anhaltende Beliebtheit unserer elektrifizierten Fahrzeuge, die im Juni ihren besten Monat aller Zeiten verzeichneten. Damit sind wir gut im Plan, um bis zum Jahresende einen Absatz von über 140.000 elektrifizierten Fahrzeugen zu erreichen”, so Nota weiter. Mit einem für 2019 geschätzten Gewinnvielfachen von 6,9 scheine die BMW-Aktie kulant bewertet.
Volkswagen
Wenige Tage vor der Präsentation der Quartalsbilanz kann VW (DE:VOWG) mit positiven Schlagzeilen punkten: Zum einen kann der Konzern im ersten Halbjahr einen neuen Absatzrekord verzeichnen, zum anderen ist möglicherweise die Suche nach einem neuen Audi-Chef bereits erfolgreich beendet. Medienberichten zufolge soll Markus Duesmann zeitnah von BMW zu VW wechseln. Darüber hinaus hat VW bereits letzte Woche bekanntgegeben, dass erstmals über 5,5 Mio. Fahrzeuge weltweit ausgeliefert wurden. Das ist neuer Unternehmensrekord und entspricht einem Plus von 7,1% gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Besonders erfreulich ist die Streuung des Erfolgs: In allen wichtigen Kern- und Zukunftsmärkten konnten die Absatzzahlen gesteigert werden. Im Hinblick auf die Geschäftszahlen von April bis Ende Juni, die am 1. August vorgelegt werden, gehen Analysten im Schnitt von einer leichten Steigerung von Umsatz und Gewinn aus. Die Geschäfte im zweiten Halbjahr dürften jedoch ausgebremst werden – nicht nur aufgrund der potenziellen Auswirkungen möglicher US-Strafzölle, sondern auch durch die neue Abgasnorm WLTP, die ab September für Neuwagen gilt und bei VW zu verzögerten Auslieferungen führen dürfte.
Quelle: Vontobel, eigene Rechrche