03.06.2014 - 10:18 Uhr: Der deutsche Aktienmarkt tastet sich weiter seitwärts. Ein zunächst schwächer als erwartet ausgefallener ISM-Herstellungsindex aus den Vereinigten Staaten drückte den DAX zum Wochenauftakt auf ein Tagestief von 9.905 Punkten. Damit konsolidiert der Dax nach wie vor innerhalb eines Kurskorsetts von 9.900 und 10.000 Zählern.
Die Eroberung der zuletzt genannten, vor allem psychologisch wichtigen Preisschwelle steht damit weiterhin aus. Der entscheidende, richtungsweisende Impuls dürfte dann wohl am Donnerstag auf die Anleger warten, wenn EZB-Chef Mario Draghi offenlegt, inwieweit er die bis dato schon expansive Geldpolitik nochmals auszuweiten gedenkt. Die Erwartungshaltung ist jedenfalls riesig. Letztere wurde von verschiedenen EZB-Repräsentanten via diverser Andeutungen zuletzt noch forciert. Nicht ohne Grund tänzelt der Dax von einem Allzeithoch zum nächsten („Buy the rumor“). Entsprechend hoch ist aber auch das Enttäuschungspotenzial, wenn die Europäischen Währungshüter hinter den Erwartungen zurückbleiben. Je nachdem wie tief die Europäische Zentralbank in den monetären Besteckkasten greift, fällt dann auch die Marktreaktion aus. Von einem temporären Ausbruch („Sell the fact“ bzw. „Sell on good news“) über einen nachhaltigen Ausbruch (Draghi liefert) bis zu einem fulminanten Rücksetzer (EZB enttäuscht) sind alle Szenarien denkbar.
Bis dahin steigt die Spannung und der Dax holt innerhalb der bereits genannten Preisspanne Luft. Aktuell stehen zunächst noch Konjunkturdaten in den Fokus. In diesem Kontext fällt der Blick heute vor allem auf die Verbraucherpreise und Arbeitsmarktdaten für Mai aus der EU sowie auf die Industrie-Auftragseingänge und Bauausgaben für April aus den USA. Zur Stunde gibt der Dax 0,2 Prozent auf 9.927 Punkte nach. Der Euro notiert bei 1,3608 US-Dollar 0,1 Prozent fester. Gold gewinnt nach den zuletzt herben Abschlägen, leichte 0,2 Prozent auf knapp 1.246 US-Dollar.