Die gestern nach US-Börsenschluss von den beiden US-Tech-Riesen Microsoft (NASDAQ:MSFT) und der Google-Mutter Alphabet (NASDAQ:GOOGL) auf der einen Seite und die heute Morgen präsentierten Zahlen der Deutschen Bank (ETR:DBKGn) auf der anderen Seite spiegeln eindrucksvoll die aktuellen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen wider. Während Microsoft mit einem starken Dollar kämpft, brechen Alphabet die Werbeeinnahmen weg, weil die Kunden in Zeiten hoher Inflation sparen müssen.
Wir stellen den Marktkommentar von Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege bei Robomarkets, vor.
Im Gegenzug bescheren die steigenden Zinsen der Deutschen Bank den höchsten Gewinn in einem dritten Quartal seit 16 Jahren. Von der noch zu Jahresbeginn von der Analystengemeinde belächelten Eigenkapitalrendite von acht Prozent trennen das Geldhaus nur noch 0,8 Prozentpunkte. Kein Wunder also, dass Vorstandschef Sewing die Ertragsprognose für das Gesamtjahr noch einmal nach oben korrigiert. Und was das Thema Risikovorsorge angeht, ist die Bank zwar vorsichtig, blickt inmitten aller Rezessionsgefahren und Energiekrisen dennoch optimistisch in die Zukunft. Zu dieser positiven Überraschung gesellen sich heute Morgen die guten Zahlen von Mercedes-Benz (ETR:MBGn), Ceconomy (OTC:MTTRY) und Symrise (ETR:SY1G).
Sollte der Deutsche Aktienindex mit diesem Rückenwind die gestern übersprungene 13.000er Marke im Abwärtssog der US-Technologieaktien behaupten können, wäre ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zu einer nachhaltigen Erholung geschafft. Über 13.300 Punkten könnte aus der laufenden Bärenmarkt- dann sogar eine Jahresendrally mit anschließendem Übergang zum Bullenmarkt werden. Entspannt sich die Lage am Energiemarkt auch mit Hilfe des Wetters weiter und nehmen die Notenbanken auf den kommenden Sitzungen zumindest verbal das Fuß vom geldpolitischen Bremspedal, wären die Zutaten für eine positive Wende am Aktienmarkt bereitet.