Wir sahen in der abgelaufenen Woche wieder Abgaben bis zur Januar-Mitte im DAX und anderen Indizes. Eine Konsolidierungsphase könnte anstehen, die den Markt beinahe die Gewinne aus diesem Jahr kostete. Was sind hierbei die Unsicherheitsfaktoren?
Klassische Konsolidierungswoche
Das internationale Umfeld tat es dem DAX gleich und konsolidierte in vielen Regionen. Allein die asiatischen Märkte konnten sich abkoppeln, wie folgende Übersicht von Teletrader aufzeigt:
Unser DAX lag im hinteren Drittel und verbüsste hier ebenfalls Verluste. An drei von fünf Handelstagen gab es ein Minus zu verzeichnen, welches jedoch nur am Freitag etwas dynamischer war. Die runde Marke von 14.000 Punkten wurde jedoch bereits am Montag aufgegeben und konnte zwar zwischenzeitlich noch einmal erobert, aber nicht per Schlusskurs gehalten werden.
Ebenso gab die Wall Street einiges von ihrem Momentum aus den Handelstagen vom Jahreswechsel auf. Die Amerikaner hielten sich mit Einkäufen im Weihnachtsgeschäft eher zurück. Der Einzelhandel fiel den dritten Monat in Folge und weiterhin schwache Arbeitsmarktdaten wirkte belastend.
Auch das von der Uni Michigan ermittelte Verbrauchervertrauen sank im Januar auf nun 79,2 Zähler. Insgesamt kein Umfeld, was für ein direktes Investment in Aktien spricht.
Dennoch hielten sich die Märkte übergeordnet gut und fielen erst am Freitag deutlicher zurück. Hierbei halfen auch die ersten Quartalszahlen nicht. Sie waren sogar besser als erwartet ausgefallen. Dennoch sanken am Freitag die Aktien der US-Banken JPMorgan (NYSE:JPM), Citigroup (NYSE:C) und Wells Fargo (NYSE:WFC) deutlich. Im Vorfeld war dieser Gewinn augenscheinlich eingepreist.
Der DAX kam damit auf ein Wochenminus von 1,9 Prozent und weißt nur noch ein sehr geringes Jahresplus aus. Die einzelnen Handelstage sind hier skizziert:
Im Chartbild sieht man nach dem Rekordhoch bei 14.131 Punkten nun eine deutliche Konsolidierung, die sich mit dem Freitag beschleunigte:
Übergeordnet sind wir damit wieder recht genau an den ehemaligen Rekordhochs aus Februar 2020 gelandet:
Wie weit kann diese Konsolidierung andauern?
DAX-Ausblick für die neue Handelswoche
Es bleibt gefährlich bei einem Unterschreiten der Februar-Hochs 2020. Mit dem verlängerten Lockdown, weiter hohen Infektionszahlen und einem Warten auf das US-Stimulus-Paket sind die Märkte eher anfällig für weitere Gewinnmitnahmen. Immerhin sind in vielen Aktien und auch Indizes im vergangenen Jahr deutliche Gewinne angelaufen. Investoren könnte diese teilweise realisieren und damit in der kommenden Woche für weiteren Druck sorgen.
Als potenzielle Unterstützung werde ich daher auf diesen Bereich achten:
Erst wenn der DAX unter diesem Bereich schliesst und damit auch die bisherigen Jahresgewinne komplett auflöst, könnte sich die Dynamik fortsetzen und hier deutliche Short-Signale liefern.
Zwischenzeitlich war dies jederzeit möglich, wie ich mit diesem Setup am Donnerstag im Livetrading-Room aufzeigte:
Bisher ist jedoch kein größeres Signal generiert worden. So bleibt aus Sicht der Anleger weiter die Chance, mit einem Schlusskurs über 14.000 wieder in Richtung Allzeithochs zu tendieren. Kurzfristig muss dafür diese Trendlinie überschritten werden:
Darüber dann direkt der Bereich 14.000 bis 14.030 als Hochs vom Donnerstag.
Was steht in der neuen Woche an?
Termine für die 4. Kalenderwoche 2021
Am Montag hat die Wall Street wegen dem „Martin Luther King Day“ geschlossen. In Europa trifft sich die Eurogruppe.
Der Dienstag startet 8.00 Uhr mit den deutschen Verbraucherpreisen und 11.00 Uhr mit der ZEW-Umfrage aus Deutschland und Europa. Wie sind die Konjunkturerwartungen des Instituts basierend auf rund 400 Experten?
Am Mittwoch stehen 8.00 Uhr die deutschen Erzeugerpreise und 11.00 Uhr die europäischen Verbraucherpreise an.
Für den Donnerstag sollte man sich die EZB-Sitzung als wichtigsten Termin vormerken. Auch wenn für 13.45 Uhr keine Zinssatzänderung erwartet wird, ist die Pressekonferenz ab 14.30 Uhr wieder spannend. Parallel werden die neusten Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung vermeldet. 16.00 Uhr folgt noch das EU-Verbrauchervertrauen.
Der Freitag steht im Zeichen der Markit-PMI-Daten. 9.30 Uhr für Deutschland und im weiteren Verlauf 10.00 Uhr für die EU und 15.45 Uhr für die USA.
Neben diesen ökonomischen Daten nehmen die Veröffentlichungen in der Quartalssaison weiter Fahrt auf.
Alle Daten dieser wichtigsten Termine sind in dieser Tabelle verzeichnet:
Damit wünsche ich uns für den Handel in der neuen Woche viel Erfolg. Ihr Andreas Bernstein (Bernecker1977)
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