(DailyFX.de) – Auch der Mittwoch hielt für den deutschen Leitindex keine signifikanten Bewegungen bereit, der DAX pendelte um seine Nulllinie. Die Marktteilnehmer halten sich vor der EZB-Sitzung und dem US-Arbeitsmarktbericht am Donnerstag weiter mit Engagements zurück und zeigen so ein gewisses Maß an Unsicherheit. Überraschend ist das nicht.
Während der große Bruder S&P500 jenseits des Atlantiks von einem Allzeithoch zum nächsten marschiert, notiert der deutsche Leitindex rund 1,5% unterhalb seines ATHs. Auch die sehr gute Indikation für die morgigen Non Farm Payrolls, der Arbeitsmarktbericht der privaten Agentur ADP, welche mit 281.000 neu-geschaffenen Stellen auf dem höchsten Stand seit November 2012 ausgegeben wurde, konnte dem DAX hier keine Beine machen.
Quelle: DailyFX Wirtschaftsdatenkalender
Die Erklärung: die Worte von FED-Chef James Bullard letzten Donnerstag wirken nach. Er sagte, dass die FED näher an einer Normalisierung ihrer Geldpolitik dran ist (=Zinserhöhungen), als die meisten Marktteilnehmer dies derzeit erwarten. Und gute Arbeitsmarktdaten begünstigen somit eine schneller als vom Markt erwartete Verknappung der Geldmenge.
Aber wer kauft den SPX500 dann und schiebt in von einem zum nächsten Allzeithoch?
Schaut man auf die Groß-Spekulanten, lautet die Antwort: "diese definitiv nicht..."
Eher mutet es so an, als wenn wir langsam aber sicher in einen "Hausfrauenmarkt" zu laufen scheinen, Kleinanleger auf den bereits mit Volldampf fahrenden Zug aufspringen. Eine scharfe Korrektur ist vor diesem Hintergrund die unausweichliche Konsequenz.
Die Frage lautet hier tatsächlich nicht "ob", sondern "wann". Allein die Tatsache, dass der S&P500 aktuell mehr als 50 Tage ohne eine 1% Korrektur gelaufen ist, sollte die Marktteilnehmer die Nase rümpfen lassen. Ein Extrem, was wir zum letzten Mal in 1995 zu sehen bekommen haben.
Der Sommer und die bevorstehende Ferienzeit eignet sich für eine signifikante Korrektur nur bedingt. Die Devise lautet bis zu diesem heftigen Rücksetzer "Tanzt solange auf der Party, wie dieMusik spielt" und Kursanstiege im DAX in Richtung 10.400 / 500 Punkten und vom SPX500 über die psychologisch spannende 2.000er Marke sind hier durchaus einzukalkulieren.
Aber klar ist: die Chancen auf einen heißen Spät-Sommer und Herbst steigen mit jedem neu markierten Allzeithoch in den US-Indizes und somit auch für den DAX.
Chart erstellt mit FXCMs Trading Station II / Marketscope
Analyse geschrieben von Jens Klatt, Chefanalyst von DailyFX.de