Der DAX erlebte bis zum Donnerstag eine Woche innerhalb einer sehr engen Handelsspanne. Erst Freitag nach dem Verfallstermin konnte die 11k überwunden und direkt die nächste Widerstandszone bei 11.200 angesteuert werden. In der kommenden Woche müssen die Bullen das Ausbruchniveau an der 11k verteidigen, um weitere Zugewinne Richtung 11.400 zu ermöglichen. Die Woche beginnt ohne die US-Börsen (Feiertag), aber dafür mit wichtigen Wirtschaftsdaten aus China und dem "Brexit-Thema". ZEW und ifo-Index, sowieso die EZB-Ratssitzung am Donnerstag werden neben der Berichtssaison wichtige Impulsgeber darstellen.
Blicken wir auf unsere Chartreihe, beginnend beim Big Picture im DAX Monatschart (jede Kerze stellt einen Monat dar), wo der DAX den Hausse-Aufwärtstrend von 2009 nach unten verlassen hat und seitdem den Bullenmarkt korrigiert. Der Start in den Januar erfolgte direkt an der wichtigen 10.570 beim 61,8-er Retracement der 2016-er Bewegung und innerhalb der Vormonatskerze. Eine Etablierung oberhalb könnte übergeordnet die Widerstände und Retracements bei 11.150/.230 in den Fokus rücken, welche in der vergangenen Woche nun erreicht werden konnten. Diese Zone ist auf Monatsschlussbasis relevant! Oberhalb könnte die Erholung Richtung .400/.500/.550 fortgesetzt werden. Darüber wäre auch das Retracement bei .730 zu nennen. Unterhalb der 10.570 würde das Bild im DAX wieder kippen und neue Tiefpunkte werden wahrscheinlich.
Interessanter Aspekt: Die Positionierungen für den Verfallstermin im Februar sind bereits oberhalb der 11.2 sehr dominant ausgeprägt und sprechen nicht für eine nachhaltige Fortführung der Rally.
Bonus: Was wäre ein gutes Ziel für den Bärenmarkt? (Version 23.12.2018)
Bei der Annahme, dass der DAX an der Supportzone 10.2/10.5 eine deutliche Zwischenerholung Richtung SKS-Nackenlinie (siehe Grafik) einleiten kann, wäre für die erste Jahreshälfte 2019 mit einer weiteren starken Abwärtswelle zu rechnen. Um 9.750 würden im Monatschart der sma100 und das 38,2-er Retracement der Haussebewegung verlaufen und einen wichtigen und starken Support darstellen. Untergeordnet wäre in dieser Zone zusätzlich ein rechnerisches Ziel der aktiven SKS-Formation, sowie die Unterkante eines steigenden Trendkanals aus 2013 zu finden. Viele wichtigen Unterstützungen werden sich somit in dieser Zone treffen. Ein Anziehungspunkt für die Bären, aber auch ein interessanter Buy-Trigger für die Bullen.
Best-Case/ Worst-Case: Im Best-Case-Szenario kann der DAX bereits an der 10.2 wieder nach oben nachhaltig abdrehen. Im Worst-Case-Szenario kann die 9.750 nicht verteidigt werden und die Zone 8.700/8.300 würde in den Fokus rücken (Kompletter Artikel).
Zoomen wir weiter in den DAX Wochenchart, wo die Supportzone 10.2/10.8 wieder klar überwunden und mit überschreiten der 11k ein kleines Kaufsignal erzeugt werden konnte. Oberhalb der 11k bieten sich weitere Hochpunkte an. Zu nennen wäre der ema200 bei .350 und das m. Bollingerband (fallend von der .350). Eine Zone, die im normalen Marktumfeld bereits für Schwierigkeiten für die Bullen sorgen könnte. Darüber wären der sma200 und das 38,2-er Retracement bei .490 eine weitere sehr starke Widerstandszone. Zusätzlich verläuft in diesem Bereich eine Variante der SKS-Nackenlinie. Unterhalb der 11k droht jedoch ein frühzeitiges Ende der Aufwärtsbewegung und der DAX dürfte erneut in die Spanne .930/.870/.830 eintauchen. Bei Bruch dürfte die Abwärtsdynamik wieder zunehmen.
Kurzum: Die 11k dürfte für den DAX bereits entscheidend sein. Oberhalb bietet sich eine Spanne zur 11.350 an. Darüber sogar ein Spike Richtung 11.490. Unterhalb wäre die Bewegung zur 10.830 wieder aktiv.
Blicken wir abschließend noch auf das kleinere Chartbild im DAX Tageschart (Future & Xetra), wo jede Kerze einen Tag darstellt. Der DAX konnte am Freitag per Gap den Oktober-Abwärtstrend und die wichtigen Widerstände bei 11k/11.040 überwinden. Bei Start oberhalb der .270 könnten direkt die Gleitenden Durchschnitte bei .330 & .400 anvisiert werden, gefolgt von der .490. Bei .330 gibt es des Weiteren ein noch offenes Gap. Ein Start unterhalb der 11.270 könnte den DAX zuvor zum Retest, der am Freitag gebrochenen Widerstände zwingen. Zu nennen wäre die Zone 11.040/.080. Ein Rutsch unter die 11k könnte das Ausbruchbild schnell kippen. Die 10.930/.870/.830 wären dann erste Anlaufmarken, welche nachfolgend weitere Kursverluste mit sich bringen dürften.
Der Marktüberblick im Video: