Nun ist es endgültig: Deep South Resources (TSXV:DSM) hat die Haib Copper Lizenz in Namibia endgültig zurückerhalten. Die 2021 zwangsweise eingestellten Explorationsarbeiten sollen in Kürze wieder aufgenommen werden.
Der kanadische Kupferexplorer Deep-South Resources Inc. (TSX-V: DSM (NASDAQ:ABMD); Frankfurt: DSD; WKN: A2DGWF; ISIN CA24378W1032) hat zum Wochenauftakt über die endgültige Erneuerung der Haib-Kupferlizenz EPL 3140 informiert. Der Pressemeldung zufolge hat das namibische Ministerium für Bergbau und Energie am vergangenen Freitag die Erneuerung der Lizenz endgültig bestätigt. Die Lizenz ist nun für zwei Jahre gültig.
"Bedeutende unerschlossene Lagerstätte" wieder in Entwicklung
Deep South CEO Pierre Leveille kommentierte die Entscheidung der Behörde als "sehr gute Neuigkeiten". Gerade vor dem Hintergrund der drohenden Kupferknappheit biete Haib als "bedeutende unerschlossene Lagerstätte" wichtiges Potenzial. Das Unternehmen habe bereits mit vorbereitenden Arbeiten begonnen und wolle die Weiterentwicklung des Projekts so rasch wie möglich aufnehmen. Genauere Zeitpläne sollen noch nachgereicht werden.
Mit der Erteilung der Lizenz besteht nun die endgültige Gewissheit. Ende Juni hatte das Bergbauministerium den Status der Lizenz auf "Erneuerung ausstehend" geändert. Zuvor hatte Deep South eine gerichtliche Auseinandersetzung gegen das Ministerium für sich entschieden.
Mit der Erneuerung der Lizenz setzt das Ministerium ein Gerichtsurteil vom März um. Der High Court von Namibia hatte damals eine Entscheidung des Ministeriums aufgehoben. Im Juni 2021 hatte das Bergbauministerium entschieden, den Antrag auf die Erneuerung der Lizenz abzulehnen. Begründet wurde diese Entscheidung mit der Behauptung, der Explorer sei nicht in der Lage, das Projekt bis zur vorläufigen Machbarkeitsstudie voranzutreiben und das Bohrprogramm abzuschließen.
Die finale Anhörung fand schließlich im Oktober 2022 statt. Danach wurde das Urteil zweimal vertagt. Schließlich aber kam das Gericht zu dem Schluss, dass das Ministerium die durch die Deep South Tochter Haib Minerals vorgebrachten Fakten im Lizenzierungsprozess nicht ausreichend berücksichtigt hatte.
Haib Copper ist eine große Kupfer- und Molybdänlagerstätte rund 40 km von der Südgrenze Namibias entfernt. Das Lizenzgebiet erschreckt sich über 37.000 ha und wurde bereits umfassend untersucht. So wurden 70.000 Bohrmeter zurückgelegt. Auch metallurgische Testarbeiten, geophysikalische Untersuchungen, geologische Kartierungen und Minenmodellierungen wurden durch Deep South und Vorbesitzer abgeschlossen. Aus dem Jahr 1996 datiert auch eine Machbarkeitsstudie.
Als die Lizenzprobleme auftraten, wurde gerade ein 10.000 m umfassendes Bohrprogramm abgeschlossen. Außerdem wurden weitere metallurgische Testarbeiten durchgeführt und eine Aktualisierung der Ressourcenschätzung angestrebt, die als Basis für eine Machbarkeitsstudie dienen sollte. Diese Arbeiten sollen nun baldmöglichst wieder aufgenommen werden.
Aktie seit Jahresbeginn mehr als verdreifacht
Die Aktie des Unternehmens hat sich seit Jahresbeginn mehr als verdreifacht, wenngleich das Kursniveau aus der Zeit vor dem Lizenzverlust noch lange nicht erreicht ist.
In der positiven Entwicklung der vergangenen Monate spiegelt sich auch die langfristige Sorge einer Verknappung des Metalls Kupfer wider. Kupfer, das in Elektroautos ebenso wie in Stromleitungen und Gebäuden benötigt wird, ist in den weltweiten Lagern kaum noch verfügbar.
Die Nachfrage dürfte nahezu sämtlichen Schätzungen zufolge in den kommen Jahren global ansteigen. Gleichzeitig kann das Angebot kurz- und mittelfristig kaum wachsen, da zu wenige neue Projekte entwickelt wurden.
Die US-Investmentbank Goldman Sachs glaubt deshalb ebenso an eine Kupferknappheit wie Glencore (LON:GLEN) und Trafigura. Kostas Bintas, Co-Leiter für Metalle und Mineralien bei Trafigura etwa brachte die Auswirkungen der Knappheit auf die Preisentwicklung auf den Punkt: "Was kostet etwas, das die ganze Welt braucht, von dem wir aber nichts haben?"
Der Bergbaufinanzierungspezialist Robert Friedland äußerte Anfang des Jahres gegenüber der Financial Times, der Markt steuere "auf ein Zugunglück zu" – und prognostizierte jüngst, der Kupferpreis könne um das Zehnfache steigen.
Jeffrey Currie, Leiter Rohstoff Research bei Goldman Sachs (NYSE:GS), sieht "außerordentlich positive" Aussichten für Besitzer von Kupfer. Anleger müssten das Metall in den 2020er Jahren als das Öl der 2000er betrachten. Eine Angebotslücke bei Rohöl von 5 % hatte den Ölpreis damals mehr versiebenfacht. Für Kupfer erwartet Goldman Sachs in diesem Jahrzehnt ein Defizit von 15 %.