Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1,3685 (07.51 Uhr), nachdem im europäischen Handel Tiefstkurse der letzten 24 Handelsstunden bei 1,3538 markiert wurden. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 103,30. In der Folge notiert EUR/JPY bei 141,40. EUR/CHF oszilliert bei 1,2285.
Zu einem Sprung setzte gestern der Euro an, als die erfreulich starken Einkaufmanagerindices aus Europa veröffentlicht wurden. Nicht nur die reinen Index-Zahlen lesen sich gut – die Botschaften aus der Auswertung sind ermutigend. Der Composite Index, der den Mittelwert aus verarbeitendem Gewerbe und Dienstleiser abbildet, rangiert im Januar um 53,2 und damit 1,1 Punkte über dem Vormonat.
Der Aufschwung in Europa hat einen dynamischeren Charakter als zuvor. Deutschlands Performance kompensiert die Schwäche Frankreichs. Die übrigen Länder der Eurozone zeigen im Durchschnitt die höchsten Wachstumsraten seit 2011, was darauf hindeutet, dass die Peripherie-Länder einen ausgesprochen guten Jahresstart hingelegt haben, so Markit in einer Presseerklärung.
Positiv ist der weiter solide wachsende Auftragseingang in Europas Ländern. Schwächer waren dagegen die Arbeitsmarktsituation und die Preisnachlässe, die die Firmen gewähren mussten, um ihre Waren loszuschlagen.
Diese positive Essenz half dem Euro um 150 Basispunkte zulegen und die 1,3700-Marke im frühen europäischen Handel zu testen. Der Versuch wurde aber abgeblockt und so notiert das Währungspärchen gerade um 1,3675. Die bekannte Bandbreite von 1,3550-1,3700 bleibt damit vorerst bestehen. Erst wenn neue Entwicklungen den Euro für mindestens einige Stunden über 1,3700 treiben sollten, werden wir die Bandbreite hinter uns lassen und Richtung 1,3750 und 1,3800 laufen. Impulse dafür sehen wir allerdings nicht, da keine relevanten Konjunkturdaten auf der Tagesagenda stehen und die Marktteilnehmer bereits die FED-Sitzung am Mittwoch ins Auge genommen haben.
Der Index der US-Frühindikatoren konnte keine Akzente setzen. Im Dezember wurde ein Wachstum von nur 0,1 Prozent erreicht. Erwartet wurden 0,2%. Unter dem Strich ergibt sich aufgrund der Vormonatsrevision (von 0,8% auf 1,0%) aber aus unserer Sicht kein Negativereignis.
Die Signale vom US-Häusermarkt waren auch keine US-Dollar Stütze. Im Dezember konnten nur 4,87 Mio. bestehende Immobilien verkauft werden und damit ein gutes Stück weniger als die erwarteten 4,94 Mio. erwarten ließen. In Kombination mit der Abwärtsrevision des Novembers von 4,90 Mio. auf 4,82 Mio. sorgten die Zahlen für Skepsis über die Entwicklung des hoch subventionierten Immobilienmarktes.
Die Arbeitslosen-Neuanträge lagen voll im Rahmen der Erwartungen und lieferten kein AHAErlebnis. Nach den zuletzt schwachen Arbeitsmarktzahlen überwiegt gerade die Unsicherheit über die zukünftige Entwicklung des US-Arbeitsmarktes. Unter dem Strich schlägt das Daten-Pendel zurzeit zu Gunsten von Europa aus. Die Märkte erwarten sich Neuigkeiten über die zukünftige Geldpolitik auf der am Mittwoch anstehenden Notenbanksitzung. Bis dahin sollten uns die bekannten Fahrwasser erhalten bleiben.
Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das eine neutrale Haltung in der Parität EUR/USD favorisiert. Nachhaltige Trendsignale sind derzeit unausgeprägt.
Viel Erfolg!