Von Robert Zach
Jetzt ist es passiert! Die Aktienmärkte weltweit haben den Donnerstag mit herben Kursverlusten geschlossen. Dabei unter die Räder geraten sind vor allem der DAX und der CAC 40. Infolgedessen haben beide Indizes frische Verkaufssignale erzeugt. Beschäftigen wollen wir uns in der heutigen Analyse aber mit dem französischen Index - dem CAC 40.
Nach dem Höhenflug der vergangenen Wochen, der den Index auf ein neues Mehr-Jahres-Hoch hob, schloss er den Donnerstag unterhalb des ehemaligen Jahreshoch und damit liegt ein potenzieller Fehlausbruch auf der Oberseite vor, der den Blick zunächst auf die 38-Tage-Linie (akt. Bei 5.376 Punkten) und anschießend auf das 38,2% Fibonacci-Retracement des gesamten Aufwärtsimpulses seit Ende August bis Anfang November bei 5.330 Punkten lenkt.
Die Konstellation der technischen Indikatoren auf täglicher Basis unterstreicht die brenzlige Lage. So hat der MACD ein lupenreines Ausstiegssignal erzeugt. Damit aber noch nicht genug des Wahnsinns: zugleich entstand nämlich eine negative Divergenz zwischen dem Kurs und dem Verlauf des Indikators, was in der Regel einen - zumindest vorübergehenden - Trendwechsel in der übergeordneten Haussebewegung anzeigt. Ungemach droht aber auch seitens des RSI, der seinen Aufwärtstrend mir nichts dir nichts über Bord geworfen hat.
Übrigens: Gleiches gilt für den Wochenchart. Man könnte fast sagen, es wimmle dort nur so vor negativen Divergenzen. Deshalb ist es legitim zu fragen, ob es sich hierbei um die Geburtsstunde eines neuen Baissetrends handelt - denn die technischen Zeichen der Zeit stehen in der Tat auf Sturm.
So weit sind wir aber NOCH nicht. Trotzdem wollen wir uns aus gegebenem Anlass weiter mit möglichen Anlaufzielen auf der Unterseite beschäftigen. Denn, solange die folgenden Marken nicht zügig fallen, haben die Bullen immer noch den Joker in der rechten Hand, und die Bären gehen nicht über Los.
Die erste echte Herausforderung für die Bären dürfte die Chartunterstützung aus einem Fibonacci-Cluster, der 90-Tage-Linie und die Gap vom 21. September zwischen 5.261 und 5.243 Punkten darstellen. Rutscht der CAC 40 darunter, steht einer Nagelprobe des langfristigen Aufwärtstrends und der Glättung der letzten 200 Tage bei 5.178 Punkten nichts mehr im Wege. Dann, aber wirklich erst dann haben die Bären das Heft in die Hand genommen.
Aufhellen würde sich das Chartbild hingegen bei einer raschen Rückeroberung der ehemaligen Chartunterstützung bei 5.487 Punkten, weshalb sich hier die Platzierung eines Stopps anbietet, falls sie den Mut aufbringen können und sich auf der Short-Seite platzieren möchten.
Wir leben in spannenden Zeiten, Sie müssen die Chancen nur erkennen. In diesem Zusammenhang verweise ich auch gerne auf meinen Kollegen Markus Fugmann von finanzmarktwelt, der den gestrigen Tag treffend als Schicksalstag titulierte.