Von Robert Zach
Und da hat es Rums gemacht. Die Notierungen der Kryptowährungen brachen ein, auf breiter Front. Vielmehr als eine Korrektur der angelaufenen Gewinne stellt das aber nicht dar, weshalb Anleger jetzt bloß nicht in Panik verfallen sollten!
Der Bitcoin verlor im asiatischen Geschäft mehr als 20 Prozent auf zeitweise 12.110 Dollar. Das war der größte Kursrutsch seit 9. Dezember. Gestern war die Cyber-Devise mit 15.600 Dollar aus dem Handel gegangen.
Auch die Kurse von Ethereum brachen ein. Sie büßten ebenfalls bis zu 20 Prozent ein.
In Scharen flohen derweil Investoren aus IOTA. Er fiel zeitweise unter die Marke von 2 Dollar. Nach dem Kurssturz um gut 70 Prozent vollführte der aufstrebende Stern unter den Kryptowährungen dann jedoch eine fast unwirkliche Aufholjagd - und legte binnen weniger Minuten um mehr als 2 Dollar auf 3,30 Dollar zu. Der Tagesverlust beläuft sich demnach „nur“ noch auf 32 Prozent.
Interessant ist die Tatsache, dass die von einem Bankenkonsortium geschaffene Kryptowährung Ripple überhaupt nichts von all dem mitbekam. Sie verlor zwar gut 20 Cent von den Tageshochs, notierte aber zuletzt immer noch mit einem Plus von 1,98 Prozent auf 0,98 Cent. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.
Was war denn jetzt überhaupt der Grund für den Kursverfall? Es dürfte eine Kombination aus zwei Faktoren gewesen sein - Gewinnmitnahmen und Meldungen über einen potenziellen Hack an einer Krypto-Börse. Ersteres erscheint logisch, denn Anleger dürften nach der jüngsten Rekordjagd ihre aufgelaufenen Kursgewinne durch Verkäufe gesichert haben. Das sollte also niemanden überraschen. Schließlich gewann der Bitcoin in diesem Jahr schon mehr als 1.000 Prozent an Wert.
Derweil kursieren aber auch Gerüchte, wonach an einer Krypto-Börse gut 1 Milliarde Dollar gestohlen worden sein sollen. Diese Meldungen sind aber noch unbestätigt. Sollten sie sich jedoch als wahr herausstellen, ist eine temporäre Fortsetzung der aktuellen Schwächeentwicklung zu erwarten. Denn das würde das Vertrauen in die Sicherheit von Cyber-Währungen erneut auf die Probe stellen.
Alles in allem stellt der jüngste Kursrutsch bei den Kryptowährungen aber nicht mehr als eine gesunde Korrektur dar. Denn was hoch steigt, muss auch irgendwann mal wieder runterkommen. Das ist eben jetzt der Fall. Persönlich bin ich sogar froh über den jüngsten Kurseinbruch, denn damit ergeben sich neue Einstiegskurse, die ich zum Nachkaufen nutzen werde - vor allem bei IOTA.
Auch beim Blick auf die Charttechnik ergeben sich lukrative Einstiegskurse. So testete der Bitcoin in den frühen Morgenstunden am Freitag die Schlüsselunterstützung aus dem 50% Fibonacci-Retracement des gesamten Aufwärtsimpulses von Mitte November bis Mitte Dezember, die Glättung der letzten 38 Tage und den steilen Aufwärtstrend seit 12. November 2017 zwischen 13.100 bis 12.500 Dollar.
Solange sich die Kryptowährung nun also über diesen Haltebereich stabilisieren kann, bleiben die Aussichten für eine tiefgreifende Erholung günstig. Und wir alle wissen ja, wie schnell sich der Bitcoin erholen kann. Denn viele Anleger halten die Cyber-Devise und verkaufen sie nicht. Vielmehr glauben sie an die Idee, die dahinter steckt und wollen an günstigen Preisen nachkaufen. Genau das könnte jetzt der Fall sein.
Sollte der Kursrutsch aus dem o.g. Grund (Hack an einer Krypto-Börse) weitergehen und dabei die o.g. Chartunterstützung unterschritten werden, drohen dem Bitcoin weitere Verluste in Richtung 11.000 Dollar Marke. Hier verläuft dann das 61,8% Fibonacci-Retracement der o.g. Rallye.